Korsett für Brückenpfeiler

A 30: 20 Pfähle für Eidinghausener Straße

17.02.2010 | 04.02.2015, 12:16

Bad Oeynhausen-Eidinghausen. Noch ein kleines Stückchen in die Tiefe, einige wenige Hammerschläge an die dicke Röhre, dann ist es geschafft. Der letzte von 20 Pfählen ist in der Erde. "Fertig", verkündet Gerhard Haupt. Der Spezialtiefbau-Facharbeiter hat gerade mit seinen Kollegen das Fundament für die neue Brücke der Eidinghausener Straße beendet. Sobald das Wetter es zulässt, können nun die eigentlichen Arbeiten und Ausschachtungen für die Nordumgehung fortgesetzt werden.

Seit Dezember sind Gerhard Haupt und seine Kollegen Kai Schrewe und Konstantin Schell in Bad Oeynhausen vor Ort. Inklusive drei Wochen Pause. Wegen des Winterwetters. "Es hat solange gedauert, bis diese Autobahn gebaut wird - da macht ein Monat mehr oder weniger auch nichts", winkt Haupt ab. Auch wenn der Boden neben der Eidinghausener Straße noch immer gefroren ist: "Der Bohrer bohrt sich durch Stahl und Fels - da macht dem so ein bisschen Frost nichts."

Die Hannoveraner Firma Gebrüder Fleck hat sich auf sogenannte
Pfahlgründungen spezialisiert. In echter Drecksarbeit haben die drei
Mitarbeiter in den vergangenen Wochen Pfahl für Pfahl in die Erde
gebohrt. Mit dem Drehbohrgerät haben sie die 22,50 Meter tiefen Löcher gebohrt, diese mit dicken Betonröhren von einem 1,20 Meter Durchmesser gestützt, und dann mit Stahl und Beton gefüllt. "Hier sind 20 Stück von den Pfählen in die Erde gekommen", so Haupt. Und die brauche es auch für die Tragkraft der Brücke. "Einige Pfähle haben wir gerade in die Erde gesetzt, einige leicht schräg." Mit einem Gewicht von 1,8 bis 2,2 Tonnen pro Kubikmeter Beton keine leichte Aufgabe. Probleme beim Bau, die habe es nicht gegeben. "Keine anderen Schwierigkeiten, als auf anderen Baustellen", so Haupt. Damit sie nachweislich keinen Pfusch abgeliefert haben, wird es stichprobenartige Ultraschallkontrollen geben. So könne zum Beispiel festgestellt werden, ob der angelieferte Stahl komplett in der Erde verarbeitet wurde. "Damit ist so ein Pfusch wie derzeit in Köln gar nicht erst möglich."

Für Haupt und seine Kollegen ist seit gestern die Baustelle A30
beendet. Und auch Bad Oeynhausen wird ihn wohl erst wieder sehen, wenn die Autobahn komplett fertig ist. "Das ist ein schönes Ziel für meinen Sonntagsausflug." Entweder mit seiner BMW K100 oder seinem Seitenwagen-Gespann.