IHK nimmt verkehrstechnische Problemzonen von Bad Oeynhausen unter die Lupe

Bad Oeynhausen. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Das gilt auch für die Baustellen in den Straßen- und Schienennetzen der Stadt, die die Industrie- und Handelskammer jetzt auf ihrer 25. Sommerbereisung unter die Lupe nahm. Dazu trafen sich im Wasserschloss Ovelgönne Vertreter der IHK, Mitarbeiter der Stadt und des Kreises, Unternehmer sowie Vertreter des Landesbetriebs Straßenbau NRW und der Bahn, um sich ein Bild von der Verkehrssituation in der Kurstadt zu machen. Um zu erfahren, wie die ortsansässigen Unternehmen den Zustand des Verkehrsnetzes von Bad Oeynhausen beurteilen, hatte die IHK im letzten Sommer 237 Fragebögen versandt. Antwort bekamen sie allerdings nur aus 45 Unternehmen, was einer Rücklaufquote von 18,99 Prozent entspricht, wie der Geschäftsführer der IHK Minden-Lübbecke, Karl-Ernst Hunting, bekannt gab. Die höchste Übereinstimmung erzielte dabei der Wunsch nach einer zeitlichen Verkürzung der Baustellen, für die sich 34 Unternehmen aussprachen, gefolgt von frühzeitigen Informationen über Änderungen im Straßennetz – etwa Baustellen, Einbahnstraßen oder Verengungen, für die 29 Unternehmen votiert haben. Aber auch eine verringerte Anzahl von Baustellen steht auf der Wunschliste mit 26 Stimmen ziemlich weit oben. So ist der Stand der &bdquo;Problemzone“ Kaiserstraße in Bad Oeynhausen Eine davon, mit der die Kurstädter noch bis Ende August leben müssen, ist die Sperrung an der Kaiserstraße, wo zurzeit die Bahnüberführung neu gebaut wird. Von dem Stand dieses Projektes berichtet Christian Thielking von der DBInfraGO AG in Hannover. Anders als an der Steinstraße, wo derzeit bei laufendem Betrieb noch Pflasterarbeiten erledigt, eine Böschungstreppe angelegt und drei Stelen aufgestellt werden müssen, wird die freie Fahrt auf der Kaiserstraße noch rund einen Monat auf sich warten lassen. &bdquo;Für jedes einzelne unserer Brückenbauprojekte haben wir 75 unterschiedliche Ansprechpartner. Das sind dicke Bretter, die gebohrt werden müssen“, beschreibt der Leiter Projekte KIB Bremen/Osnabrück die Schwierigkeit. Dann geht er auf ein weiteres Projekt in der Nachbarschaft ein, das bis zur erwarteten Freigabe Ende November auch direkte Auswirkungen auf den Straßenverkehr in Bad Oeynhausen hat: die Erneuerung der Bahnbrücke an der Koblenzer Straße. Keine Aussagen zum Rückbau der Mindener Straße Von der Schiene auf die Straße geht es mit Malik Naeem Khokar, der bei Straßen NRW die Abteilung Betrieb und Verkehr leitet und berichtet, dass die Sanierung der Volmerdingsener Straße für 1,3 Millionen Euro und die der Flutmuldenbrücke für 7,3 Millionen Euro abgeschlossen seien und jetzt die Fahrbahndecken auf der B514 und der A30 zwischen Vlotho und Bad Oeynhausen erneuert werden müssen. Danach stehen die Sanierung der Betonkappen am Brückenbauwerk &bdquo;Babbenhausener Straße“ und der Ersatzneubau der Karbachbrücke an. Zum Rückbau der Mindener Straße und der Zu- und Abwegung zum geplanten Krankenhaus macht Malik Naeem Khokar keine Angaben. Dazu sagt der Abteilungsleiter: &bdquo;Das sind interne Verfahren, die mit der Stadt abgestimmt werden“. Lesen Sie auch: Fast jeder zweite Betrieb in Ostwestfalen hat offenen Ausbildungsplatz Dass ihr Projektmanagement auf Schnelligkeit angelegt ist und der Dialog mit Anwohnern als wichtig angesehen wird, betonen sowohl Christian Thielking als auch Malik Naeem Khokar. Darin sind sich die beiden Referenten mit Bürgermeister Lars Bökenkröger einig, der bei der Problemzone Klosterstraße auch auf Kommunikation setzt. Sorgen darüber, &bdquo;dass wir in NRW den Anschluss verlieren“, macht sich Frank Kögel. &bdquo;Für 70 Prozent der Straßen besteht Handlungsbedarf“, mahnt der Bauunternehmer aus Bad Oeynhausen. Ein Problem, das auch Beatrix Aden kennt. Die Leiterin des Bau- und Planungsamtes in Minden erläutert, dass im Jahr 4,5 Millionen Euro für die Sanierung der Kreisstraßen ausgegeben werden können. &bdquo;Das ist ein Tropfen auf den heißen Stein“, beschreibt sie die prekäre finanzielle Ausstattung. &bdquo;An der Stelle hatte ich wirklich schon Bauschmerzen“ Vorgezogen hat die Mindener Baubehörde den Bau der Brücke über den Karbach, die nicht mehr zu retten ist. Im dritten Quartal des nächsten Jahres sollen dort die Bagger anrollen. &bdquo;An der Stelle hatte ich wirklich schon Bauschmerzen“, sagt Beatrix Aden über die Dringlichkeit des Bauprojektes. Was die Amtschefin besonders betrübt: &bdquo;Wir wissen, dass wir unser Straßenbauvermögen abbauen und wir spüren, dass die Gelder überall knapper werden. Um alles bedienen zu können, bräuchten wir zehn Millionen Euro pro Jahr. Das gibt der Haushalt des Kreises aber nicht her“. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz, die Enttäuschung darüber, dass bei ihnen bisher keinerlei Aufbruchstimmung angekommen ist und der dringend erforderliche Bürokratieabbau beschäftigen die Gäste der Sommerbereisung bei der anschließenden Diskussion. Einzig Stefan Weißflog von dem Unternehmen &bdquo;avedera Innovation Tools“ hat mit dem letzten Punkt erstaunlich positive Erfahrungen gemacht. Der Bogenschütze und Firmeninhaber beschreibt, wie er in der Umkleide einer Rehmer Turnhalle einen Verein gegründet und innerhalb von 24 Stunden als gemeinnützig anerkannt bekommen hat. Und damit ausnahmsweise ein extrem flaches Brett, das gebohrt werden musste. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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