O’zapft is’: Stemweder Volksfest startet zwei Minuten vor dem Münchner Oktoberfest

Stemwede. Der Herbst hat begonnen und das ist die Zeit für viele Volksfeste. Manche sind größer, manche sind kleiner. Am Samstag startete das Münchner Oktoberfest. Mit dem kann der Stemweder Markt in Levern natürlich nicht mithalten. Trotzdem hat das Volksfest im Nordwesten des Kreises Minden-Lübbecke etwas, was das große Oktoberfest nicht hat. Und der Stemweder Bürgermeister Kai Abruszat wäre nicht er selbst, wenn er darauf nicht ausführlich hinweisen würde. Der Stemweder Markt entstand aus dem Leverner Markt, um die Organisation kümmern sich der Gewerbeverein Stemwede und die Gemeinde Stemwede. Nach der Premiere vor zwei Jahren gab es im vorigen Jahr eine &bdquo;ernüchternde“ Pause, wie Mike Möller anmerkte. Der Vorsitzende des Gewerbevereins Stemwede freute sich am Samstag aber über rund 60 Aussteller. Damit platze die Festhalle fast aus allen Nähten. Möller freute sich auch, dass &bdquo;die größte Betriebsfeier Stemwedes“ am Freitagabend mit rund 600 Gästen so gut ankam. Am Samstag und Sonntag wurde dann das Volksfest an und in der Leverner Festhalle gefeiert. Statt des bekannten Begriffs Festhalle verwendet Abruszat für die Halle gern die Bezeichnung &bdquo;Multifunktionsarena“. Ein mittlerweile hinlänglich bekannter Seitenhieb auf Mindener Planungen für eine Arena am alten Güterbahnhof, die mittlerweile aber auch in der Schublade verschwunden sind. Programm: Stemweder Markt lockt Besucher nach Levern Was der Stemweder Markt hat und das Oktoberfest nicht Eine &bdquo;Multifunktionsarena“ wie in Levern habe das Oktoberfest nicht, da müsse man die Theresienwiese nutzen. Zudem habe das Oktoberfest eine Tradition von 190 Jahren, der Markt in Levern aber eine Tradition von rund 500 Jahren. Verbrieft sei der Leverner Markt seit rund 280 Jahren. Abruszat: &bdquo;Was haben die Leute da wohl getrunken? Barre gibt es erst seit 1842.“ Die Lacher hatte er damit auf seiner Seite. Voll war es Zelt, als zum Auftakt das Blasorchester Bad Holzhausen spielte. Und gut war die Laune der Gäste bei den Reden und dem Fassanstich. Auch da unterschied sich der Stemweder Markt in Levern vom großen Volksfest auf der Theresienwiese: In Levern wurden zwei Fässer Freibier angestochen und ausgeschenkt. Der erste Anstich klappte perfekt, beim zweiten Anstich gingen etwas Gerstensaft und ein Glas verloren. &bdquo;Scherben bringen Glück“, merkte Abruszat lachend an. Der Ratsvorsitzende hatte beim ersten Anstich aber auf die Uhr geschaut: Mit diesem Anstich sei das Fest in Stemwede zwei Minuten eher gestartet als das große Fest in München. Auch dafür gab es Beifall der Gäste. Zur zweiten Auflage des Stemweder Marktes in Levern begrüßte Abruszat unter anderem zahlreiche Amtskollegen aus dem Lübbecker Land und umzu und berichtete, was den Stemweder Markt von anderen Märkten unterscheidet. Der Stemweder Markt sei kein Jahrmarkt mit Gewerbeschau, sondern er sei ein Markt mit Gewerbe, ein großes Schaufenster der Wirtschaft vor Ort. Das zeige eindrucksvoll, was bei Handel, Handwerk und Industrie in Stemwede möglich sei. Den Ausstellern könne man nicht hoch genug anrechnen, dass sie dabei seien. Mehr Freizeit-Tipps für den Norden von OWL gibt’s hier: Wochenendtipps für Herford und Minden-Lübbecke Menschen sollen sich verstärkt einbringen Es sei aber auch nicht immer einfach, Unternehmer zu sein, sagte der Ratsvorsitzende. &bdquo;Sie kämpfen nicht nur mit Konkurrenz, mit dem Fachkräftemangel oder steigenden Kosten – sondern auch mit Papierbergen, Vorschriften, Dokumentationen und langen Prozessen.“ Unternehmen sollten und wollten aber nicht mit Papierbergen kämpfen, sondern sich mit Innovation einbringen. Abruszat erinnerte an die Bedeutung der Betriebe auch für die Ausbildung. Handel, Handwerk und Gewerbe böten jungen Menschen Arbeitsplätze mit Zukunft. Hinweise auf den Stellenwert der Ausbildung dürften keine Sonntagsreden sein, forderte Abruszat eine &bdquo;Kultur des Möglichmachens“. Man müsse unternehmerische Freiheiten ermöglichen. Die öffentliche Hand könne nicht mehr alles leisten, daher brauche es eine &bdquo;Renaissance der Bürgerfreiheit, wo sich jeder einbringt“. Viele Menschen hätten dies &bdquo;anders als die große Politik“ erkannt und packten an. Das mache auch die Gesellschaft aus. Die Verlässlichkeit von Rat. Verwaltung und Bürgermeister werde es auch weiterhin geben, so der Ratsvorsitzende. Nach Hochbau-Sanierungen in Stemwede in den vergangenen Jahren kündigte Abruszat für die kommenden Jahre Sanierungen der Infrastruktur wie etwa der Versorgungsleitungen an. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke Neues Konzept des Stemweder Marktes bewährt sich &bdquo;Der Stemweder Markt ist kein Markt mit wilden Karussells, wo die Menschen auf den Kopf gestellt werden.“ Vielmehr sei es ein Markt, wo die Menschen im Mittelpunkt stünden, die etwas machten. Mike Möller vom Gewerbeverein und sein Team werden das gern gehört haben. Der Stemweder Markt sei auf den Grundmauern des Leverner Marktes entstanden, das neue Konzept bewähre sich, sagte Möller. Mit dem Markt zeige man, was es in Stemwede alles gebe. Laut Möller ist das auch ein Beitrag, damit die Betriebe die von ihnen dringend benötigten Mitarbeiter finden und mit den Menschen in Kontakt zu kommen. Der Markt mit Gewerbeschau wird bis Sonntagabend gefeiert. An den Ständen stellen sich Firmen, Institutionen und Vereine vor. Es gibt Musik und auch für feste und flüssige Stärkung ist gesorgt.

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