Am 15. und 16. August

Festival-Fans fiebern dem Stemweder Open Air entgegen

49 Jahre „Umsonst & Draußen“ im Zeichen der Kuh und kein bisschen leise. Wohl kein anderes Umsonst-und Draußen-Festival hat in Deutschland so oft stattgefunden wie das Stemweder Open-Air-Festival.

Das 49. Stemweder Open Air Festival wird wieder Tausende in das beschauliche Ilweder Wäldchen nach Stemwede locken. | © Quelle JFK Stemwede

06.08.2025 | 06.08.2025, 12:00

Stemwede. Mittlerweile ist es eines der größten Festivals dieser Art in Norddeutschland: das Stemwede Open Air. Das Umsonst-und Draußen-Festival geht in diesem Jahr am 15. und 16. August in die 49. Runde. Eine lange Zeit, auch für die unermüdlichen Helfer des veranstaltenden Vereins für Jugend, Freizeit und Kultur in Stemwede e.V. (JFK), die zum Teil seit der ersten Stunde dabei sind, so Wilhelm Lindemann vom JFK.

Die Altdame unter den Open-Air-Festivals erfreue sich großer Beliebtheit. Jährlich pilgern tausende Besucher nach Stemwede. Auch 2025 wird das Ilweder Wäldchen wieder Kopf stehen. Das überregional bekannte Festival verdanke seine Attraktivität vorwiegend der wunderbaren und unkommerziellen Atmosphäre sowie seines vielseitigen Angebots. Ein buntes Treiben mit einem ganz eigenen Charme.

Das Festival werde, weniger denn je, alleinig als Konzertevent verstanden. Konzept des Festivals sei ein Gesamtspektakel, das sich aus vielen kleinen Rahmenveranstaltungen zusammensetze, die unterschiedliche Alters- und Kulturgruppen in das Festival einbindet.

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Ein Markenzeichen des Stemweder Festivals ist seine außerordentliche musikalische Bandbreite die von Rock, Indie, Reggae, Pop, über Punk bis hin zu Metal und Folk reicht und die immer wieder zum Gelingen der Veranstaltung beiträgt. Mit der Waldbühne und der Wiesenbühne gibt es zwei Bühnen mit 26 hochinteressanten Bands. Daneben gibt das „Sonnensystem“, das mit seiner Akustik- und Elektro-Stage das Gesamtprogramm abrundet. Mit „Kuhles für Kids“ gibt es einen speziellen Bereich für die jüngsten Besucher.

So lief das Festival im vergangenen Jahr: Tausende Besucher beim Stemwede Open Air Festival mit besonderer Note

Wer die Waldbühne rockt

"Agnostic Front" ist der Headliner auf de Waldbühne am Samstag. Die Hardcore-Band aus New York (USA) gehört zu den ältesten Hardcore-Punk-Gruppen, die heute noch aktiv sind. - © Quelle: JFK Stemwede
"Agnostic Front" ist der Headliner auf de Waldbühne am Samstag. Die Hardcore-Band aus New York (USA) gehört zu den ältesten Hardcore-Punk-Gruppen, die heute noch aktiv sind. | © Quelle: JFK Stemwede

Die Waldbühne ist immer für eine musikalische Überraschung gut. Bands wie „Beatsteaks“, „Sportfreunde Stiller“, „Donots“ oder „Jupiter Jones“ spielten dort schon, als noch kaum jemand von ihnen Notiz nahm. Top Act in diesem Jahr sind „Agnostic Front“, „Jamaram meets Jahcoustix“, „Kafvka“, „The Cloverhearts“ und „Skassapunka“.

„Agnostic Front“ ist eine der einflussreichsten US-Hardcore-Bands überhaupt. Vor allem Gitarrist Vinnie Stigma und Sänger Roger Miret ebneten mit ihrer Arbeit den Weg für New York Hardcore, Crossover und Metalcore gleichermaßen. Während sich andere NYHC-Bands längst in den Ruhestand verabschiedet haben, stehen Agnostic Front nach wie vor wie ein Fels in der Brandung und sind 43 Jahre nach ihrer Gründung noch immer für absolut energiegeladene Live-Shows gut.

„Jamaram meets Jahcoustix“, der legendäre Wanderzirkus in Sachen Reggae & Rock‘n‘Roll, seit 25 Jahren auf den Bühnen Europas, Afrikas und Südamerikas unterwegs, fährt auf der Genre-Achterbahn, ohne je beliebig zu werden. Musik mit bassheavy Modern Roots, Dubwise, Afrobeat, HipHop und Urban Grooves. Das geht massiv in die Beine.

"Jamaram meets Jahcoustix" wollen die Menge vor der Waldbühne mit Reggae, Dancehall und Pop Samstagnacht auf Touren bringen. - © Jamaram
"Jamaram meets Jahcoustix" wollen die Menge vor der Waldbühne mit Reggae, Dancehall und Pop Samstagnacht auf Touren bringen. | © Jamaram

„Kafvka“ stehen für eine unverwechselbare Mischung aus kraftvollen Sounds und klaren Botschaften. Die Berliner Band verbindet Rap, Punk, Metal und Pop zu einem einzigartigen Stil, der genauso vielseitig ist wie ihre Themen. „Kafvka“ schaffe den Spagat zwischen Haltung und Unterhaltung mit Leichtigkeit.

„The Cloverhearts“ aus Australien sind die absoluten Newcomer der Celtic-Punk-Szene, die an Größen wie Dropkick Murphys und Flogging Molly erinnern. Dudelsackhymnen und Tin-Whistle-Ohrwürmer – hier trifft der adrette Street-Punk auf wilde Pogues-Fans.

„Skassapunka“, die italienischen Ska-Punk-Rebellen aus Mailand, kommen endlich nach Stemwede. Sie vertreten zusammen mit „Los Fatidos“, „Talco“ und Co. die lebendige Ska-Punk-Szene Italiens. Bereit für eine explosive Mischung aus Ska, Punk und purer Live-Energie? Mit treibenden Bläsern, fetten Gitarrenriffs und politischen Texten liefern sie eine Show, die zum Tanzen, Mitsingen und Abfeiern einlädt.

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Hochkarätige Newcomer auf der Wiesenbühne

Ein Teil der ehrenamtlichen Helfer, die dafür sorgen, das ein Umsonst-und-Draußen-Festvial überhaupt stattfinden kann. - © JFK Stemwede
Ein Teil der ehrenamtlichen Helfer, die dafür sorgen, das ein Umsonst-und-Draußen-Festvial überhaupt stattfinden kann. | © JFK Stemwede

Daneben gibt es auf der Wiesenbühne wieder ein hochkarätiges Newcomerprogramm.

„Silk Road Special“ spielen Ska, Klezmer und Polka und sind eine musikalische Vagabundentruppe, mit Wurzeln von Kasachstan bis Irland. Sie pfeifen auf Genregrenzen und schmeißen alles zusammen, was fetzt. „Chamoné“ stehen für einen Sound, der Grenzen sprengt – düster, energiegeladen und mitreißend. Zwischen Alternative, Indie und Elektro entsteht ihr eigener Stil: moderner Alt-Pop, der live eine Wucht ist.

„Dear Fiend“ kreiert einen Sound zwischen modernem Hardcore und melancholischem Rock. Atmosphärische Ambient- und Cinematic-Klänge sind fester Bestandteil ihrer Musik.

Durch die Nacht im „Sonnensystem“ und Rock-Zelt

Chillen im Sonnenschein bei den Liedern der Singer-Songwriter wird im "Sonnensystem" genossen". - © Quelle: JFK Stemwede
Chillen im Sonnenschein bei den Liedern der Singer-Songwriter wird im "Sonnensystem" genossen". | © Quelle: JFK Stemwede

Aushängeschild des Stemweder Open Air ist einmal mehr sein vielseitiges Rahmenprogramm und da hat sich einiges getan. Seit einigen Jahren gibt es das „Sonnensystem“. Nachmittags ist dort Singer-Songwriter-Zeit mit interessanten Künstlern. Abends öffnet der Dancefloor mit Elektro und House. Im Rock- und DJ-Zelt können die Besucher nach Klängen fast jeglicher Stilrichtung abtanzen, was das Zeug hält. Mit einem Mix aus dem Besten vieler Musikrichtungen freuen sich lokale DJs darauf, die Besucher durch die Nacht begleiten zu dürfen.

Auch für die Festivalkids gibt es dieses Jahr ein buntes Programm mit vielen Überraschungen. Beim Spielmobil warten auf sie Hula Hoop, Diabolo, XXL Seifenblasen, riesen Kreisel und andere spaßige Dinge. Wer Lust hat, kann sich auch kunterbunt schminken lassen. Highlight ist sicherlich der Auftritt von „Okay Tilda“ mit Rockmusik für Kinder.

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INFORMATION


Mehr als 350 ehrenamtliche Helfer

„Wir machen es umsonst – die ehrenamtlichen Helfer“ ist das Motto, das über dem 49. Stemweder Open Air Festival schwebt. „Mit diesem Slogan wollen wir darauf hinweisen, dass das Festival von einem Team aus mehr als 350 ehrenamtlichen Helfern getragen wird. Sie arbeiten ohne Bezahlung und sie sind das Festival“, so Klaus Riechmann, Vorsitzender des veranstaltenden Verein für Jugend, Freizeit und Kultur in Stemwede e.V. (JFK). „Sie haben in 49 Jahren das Festival zu dem gemacht, was es ist, eines der größten und beliebtesten Umsonst & Draußen-Festivals in Norddeutschland. Eine Besonderheit in der Flut von kommerziellen Festivals.“

Wenn die Besucher die Musik auf den Bühnen und die Atmosphäre auf dem Festival genießen, dann haben nur die wenigsten eine vage Vorstellung davon, welch einen Aufwand die ehrenamtlichen Helfer in ihrer Freizeit leisten, so Wilhelm Lindemann. Da sei die Auswahl der Musikgruppen nur ein kleiner Teil des Ganzen. Die Infrastruktur für solch ein Festival schaffen, Gespräche mit Ordnungsbehörden, Sanitätsdienst, Polizei und Feuerwehr, Verträge schließen, Übernachtungen für die Künstler besorgen bis zur Auswahl der Verpflegungsstände und der Werbung mit Plakaten und auf Social Media reichen die Aufgaben.

Unter dem Motto „Kuhtes tun“ wird die Unterstützung des „Umsonst & Draußen-Gedankens“ erwartet, so der Verein JFK. Es sollten keine selbst mitgebrachten Getränke im Bereich der Bühnen und Stände verzehrt werden. Damit es auch 2026 wieder ein Festival im Zeichen der Kuh geben kann, sollten die Besucher das vielfältige Angebot auf dem Festival nutzen.