Umstrittener Ponystall in Stemwede: Kreis will sich vor Ort informieren

Stemwede. Ein Bauherr in Levern möchte unweit des historischen Ortskerns einen Ponystall bauen. Da der Stall ein geneigtes Flachdach anstelle eines Satteldaches erhalten soll, muss dafür eine Ausnahme von der Gestaltungssatzung für den historischen Ortskern in Levern her. Die bewilligte der Bauausschuss. Während der Sitzung wies lediglich Karola Große Burhof-Matern auf die bereits erfolgten Arbeiten hin – und die sorgen für einigen Gesprächsstoff. Dass bereits Arbeiten für den Ponystall erfolgten, bevor der Bauausschuss abstimmte, das soll nw.de-Informationen zufolge in Teilen der Stemweder Politik nicht gut ankommen. Man fühle sich vor vollendete Tatsachen gestellt, ist zu vernehmen. Auch innerhalb der CDU und der FDP, die der Ausnahmeregelung für den Ponystall im Bauausschuss wortlos zugestimmt hatten, soll es nun Verärgerung geben wegen bereits begonnener Arbeiten. Der Ponystall unterhalb der Straße &bdquo;Auf dem Buchhof“ soll in einen natürlichen Steilhang aus Schiefer gebaut werden und hier hat es bereits Abbaggerungen gegeben. Im Bauausschuss hatte es in den von der Gemeindeverwaltung erstellten Vorlagen geheißen, dass der Landschaftsverband Westfalen-Lippe und der Kreis Minden-Lübbecke gegen das Vorhaben keine Einwände hätten. Während der Ausschuss-Sitzung hatte Bürgermeister Kai Abruszat (FDP) gesagt, dass die Verwaltung vorschlage, die Ausnahme für den Ponystall zuzulassen. Die Gemeinde habe sich dem LWL-Denkmalschutz und dem Kreis angeschlossen. Lesen Sie auch: Kleiner Ponystall sorgt für viel Aufregung in Stemwede: Wird illegal gebaut? Welche Abgrabung ohne Genehmigung möglich ist Der LWL hatte offenbar die Lage des geplanten Ponystalls an einem natürlichen Steilhang nicht bewertet. Auf Nachfrage der Redaktion erklärte der LWL, dass für den Fall eines Gebäude-Baus in der näheren Umgebung eines Denkmals &bdquo;ausschließlich die Beeinträchtigung für das Baudenkmal und keine weiteren Aspekte“ beurteilt würden. Einen Ortstermin gab es laut LWL nicht, die zuständige Mitarbeiterin sei durch ihre langjährige Tätigkeit in dem Gebiet mit den Örtlichkeiten vertraut. Lesen Sie auch: Wie hoch darf ein Zaun wirklich sein? Die Angaben aus dem Mindener Kreishaus decken sich nicht so ganz mit dem, was der Bürgermeister im Aussschuss sagte und was in den Sitzungsvorlagen zu lesen war. Ein Bauantrag für einen Ponystall im Ortskern von Levern liege bislang nicht vor, daher habe der Kreis bis dato auch nicht der angesprochen Baumaßnahme zustimmen oder sie ablehnen können, hatte die Kreisverwaltung mitgeteilt. Sollten bereits Baumaßnahmen erfolgen, dann seien diese illegal, da keine Baugenehmigung und auch kein Bauantrag dafür vorliege. Nach den Regelungen der Bauordnung für das Land Nordrhein-Westfalen seien bestimmte Bodenarbeiten zur Vorbereitung in einem gewissen Rahmen genehmigungsfrei, hatte die Gemeinde Stemwede unter anderem auf eine Frage der Redaktion geantwortet, warum Arbeiten &bdquo;Auf dem Buchhof“ bereits vor der Abstimmung im Bauausschuss erfolgten. Baugenehmigung vom Kreis noch nicht erteilt Sind diese Arbeiten laut Bauordnung NRW genehmigungspflichtig oder nicht? Das fragte die Redaktion den Kreis Minden-Lübbecke. Die Kreisverwaltung wies nun auf Bestimmungen im Paragrafen 62 der Bauordnung NRW hin, wonach &bdquo;Aufschüttungen und Abgrabungen mit einer Höhe oder Tiefe bis zu 2 Metern und einer Grundfläche bis zu 30 Kubikmetern“ genehmigungsfrei seien. Da seitens der Kreisverwaltung der Umfang der Abgrabung nicht zweifelsfrei nachvollziehbar sei, könne zurzeit abschließend nicht beurteilt werden, ob es sich um eine verfahrensfreie oder genehmigungspflichtige Maßnahme handele. Der Kreis kündigte an, dass sich ein Beschäftigter vor Ort informieren werde. Die Kreisverwaltung machte erneut deutlich, dass eine Baugenehmigung für die Maßnahme beim Kreis Minden-Lübbecke bislang nicht beantragt und ebenso auch nicht erteilt worden sei. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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