Wohnung in Stemwede: Abriss ohne Wissen des Rates

Stemwede. Die frühere Hausmeister-Wohnung an der Grundschule Oppenwehe sollte saniert werden. Lange war darüber diskutiert worden. Die Politik hatte sich für eine Sanierung ausgesprochen, nun aber ist die Hausmeister-Wohnung abgerissen worden. In der Politik soll es deswegen Irritationen geben. Die Gemeindeverwaltung äußert sich auf Nachfrage der Redaktion zu dem Fall. Die Wohnung stand viele Jahre leer. Die Räume mit dem Charme der 1950er/1960er-Jahre sollten nach dem Willen des Rates ebenso saniert werden wie die angrenzenden Räume zur Schule. Das Geld dafür gibt zu 100 Prozent das Land NRW aus dem Topf zur Schaffung von Unterkünften für geflüchtete Menschen. Schon im März 2024 sprach Projektleiter Martin Löwen von Depenbrock Gebäudemanagement bei einer ersten Vorstellung der Entwürfe von einer &bdquo;Komplettsanierung“. Die wurde aber teurer als ursprünglich geplant. Das wurde auch bei der Sitzung des Betriebsausschusses Ende Oktober 2024 deutlich. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke Kosten sind deutlich gestiegen Das Projekt bestehe aus zwei Bauabschnitten. Schon der erste Abschnitt sei teurer geworden als die geplanten 160.000 Euro, berichtete damals Martin Löwen gegenüber dem Ausschuss. Die Kosten beliefen sich nun auf 240.000 Euro. &bdquo;Es sind Statikprobleme während des Umbaus aufgefallen. Dadurch haben wir Stahlträger einziehen müssen“, erläutert der Projektleiter. Insgesamt waren zunächst 450.000 Euro für die Sanierung der Hausmeister-Wohnung veranschlagt. Zuletzt war dann von 660.000 Euro die Rede. Eingeschlossen in die Sanierung ist ebenfalls der angrenzende Lagerraum. Er soll zukünftig ein Mehrzweckraum sein, der sowohl von der Schule als auch von Mietern genutzt werden kann. Außerdem werden Küche und Speiseraum der Schule vergrößert und Sanitäranlagen neu gestaltet. Im zweiten Bauabschnitt würden die Geschosse der Hausmeisterwohnung voneinander getrennt, sodass zwei Wohneinheiten entstehen würden. Die Räume sollen in Trockenbauweise flexibel gestaltet werden, damit sie später auch von der Schule genutzt werden können. Das Obergeschoss werde außerdem eine durchgehende Gaube erhalten. Die innen liegende Treppe werde entfernt. Der Zugang zum ersten Geschoss erfolge dann über eine Außentreppe. Gemeinde verweist auf Schimmelbefall Warum trotz des Sanierungsbeschlusses die Hausmeister-Wohnung noch vor dem Oppenweher Schützenfest (23./24. Mai) abgerissen wurde? &bdquo;Im Rahmen der Sanierungsarbeiten hat sich bei den Arbeiten der beauftragten Fachfirma herausgestellt, dass einige Wände und Teile der Sohlplatte schadhaft waren – durch Schimmel und Feuchtigkeit“, teilte auf Nachfrage der Redaktion Jan-Philipp Ehlers mit, Pressesprecher der Gemeinde Stemwede. Diese schadhaften Wände/Stellen würden nun im Rahmen des Sanierungskonzeptes ersetzt. Dieses sei im Übrigen die wirtschaftlichste Lösung. &bdquo;Wir gehen davon aus, dass die ehemalige Hausmeisterwohnung nebst den dazugehörigen Räumlichkeiten, wie zum Beispiel der Lagerraum, noch in diesem Jahr übergeben werden können“, so Ehlers. Seitens der Verwaltung sei vorgesehen, die Mitglieder des Betriebsausschusses über die Entwicklungen zu informieren. Die Ratsmitglieder hätten bereits eine Mitteilung erhalten. Information nach Anfrage verschickt? Die Frage der Redaktion, ob es angesichts der geltenden Beschlusslage pro Sanierung einen politischen Beschluss für den Abriss gab, blieb ohne Antwort. Die Ratsmitglieder sollen unbestätigten Informationen zufolge vor dem Abriss der Wohnung nicht über diesen Schritt informiert worden sein. Die Mitteilung an die Ratsmitglieder soll nach unbestätigten Informationen kurz nach einer Anfrage der Redaktion zu dem Sachverhalt in Oppenwehe verschickt worden sein. Gegenüber den politischen Gremien soll außerdem seit der Betriebsausschuss-Sitzung vom 30. Oktober 2024 von der Verwaltung nie von Schimmel-Befall die Rede gewesen sein. Der Vorgang in Oppenwehe soll nun am Donnerstag, 12. Juni, Thema im Betriebsausschuss sein. Die öffentliche Sitzung beginnt um 17 Uhr in der Begegnungsstätte in Wehdem.

Meistgelesen