
Stemwede. Die Tourismusverbände der Dümmer-Region einschließlich Stemwede werben mit einem Naturerlebnis, das sich bequem auch per Fahrrad erkunden lässt. Es gibt schon eine Menge ausgeschilderter Routen entlang wenig befahrener Nebenstraßen. Allerdings gibt es genauso Strecken, bei denen der Radfahrer sich über Kilometer eine Hauptstraße mit dem Kfz-Verkehr teilen muss.
Solche Abschnitte gibt es in Stemwede unter anderem an der Landesgrenze zu Niedersachsen. Konkrete Ideen für mögliche Lückenschlüsse sind auf dem Tisch. Wirklich voran geht es aber nicht. Das wurde jetzt im Stemweder Betriebsausschuss für den Wirtschaftsbetrieb und das Wasserwerk und für Klimaschutz und Digitalisierung deutlich.
Im letzten Jahr haben Bürger aus Stemwede und Bohmte den Vorschlag eingereicht, die Radverbindung vom Dümmer See nach Bad Essen im Abschnitt Drohne/Bohmte zu verbessern. Die Überlegung ist, die Zuwegungen, die für den Bau der Windkraftanlagen in der Tiefenriede entstanden sind, als Grundlage für einen Radweg zu nutzen. Denn bislang führt die ein Teil der Strecke von Stemwede-Drohne in Richtung Bohmte entlang einer Kreisstraße ohne Radweg.
Nur als gemeinsames Projekt umsetzbar
Möglich ist die Routenoptimierung jedoch nur als gemeinsames Projekt der Gemeinden Stemwede und Bohmte. „In Bohmte wird das Vorhaben aus verschiedenen Gründen nicht befürwortet. Es gibt dort keine politische Mehrheit dafür“, informierte Stemwedes Kämmerer Dieter Lange. Das sei der aktuelle Stand.
Bereits seit Längerem gibt es Bemühungen von Bürgern aus Dielingen und Stemshorn für einen Radweg entlang der Bundesbahnstrecke von Dielingen nach Lemförde. Auf niedersächsischer Seite war eine Umsetzung bislang nicht vorgesehen auch mangels geeigneter Förderkulisse. Daran habe sich nichts geändert, teilte Dieter Lange mit. In der Samtgemeinde Lemförde sei der Radweg im Moment nach wie vor nicht vorgesehen.
In Hunteburg ist in diesem Jahr ein Verein gegründet worden, der den Ausbau des Radweges an der Reininger Straße bis zur Bundesstraße 51 als Bürgerradweg vorantreiben möchte. Aktuell endet der Radweg bei der Gaststätte Knostmann in Hunteburg. Bis zu B51 fehlen rund 1,5 Kilometer. Die letzten etwa 300 Meter würden sich auf Stemweder Gebiet befinden. Darum hat der Verein die Gemeinde Stemwede um wohlwollende Unterstützung bei dem Lückenschluss gebeten.
Im Bohmter Verwaltungsausschuss hat der Verein seinen Plan im August 2024 vorgestellt. „Bohmte hat noch nichts entschieden“, erklärte Dieter Lange. Bezüglich der Streckenführung gebe es „ganz frische“ Alternativvorschläge, die vielleicht auch eine Kosteneinsparung mit sich bringen würden, teilte der Ausschussvorsitzende Andreas Weingärtner (CDU) mit. Er schlug vor, sich zunächst in den Fraktionen näher damit zu beschäftigen. Insgesamt war Andreas Weingärtner ernüchtert: „Es ist enttäuscht, dass sich Bohmte und Lemförde nicht für die Ideen begeistern können.“