Stemweder Kita-Plätze: „Wir holen die Kohlen aus dem Feuer“

Stemwede-Wehdem. In Stemwede fehlen Kindergarten-Plätze. Die frühere Volksschule an der Leverner Buchhofstraße wurde deshalb von der Gemeinde Stemwede umgebaut und als Kita an die Arbeiterwohlfahrt vermietet. In diese Kita soll vorübergehend auch eine der beiden Gruppen aus der AWO-Kita in Niedermehnen einziehen. Die andere Gruppe könnte ins evangelische Gemeindehaus Levern einziehen. Für die Kita Niedermehnen hat die AWO bekanntlich bei der Gemeinde einen Antrag auf Ersatz-Neubau gestellt. Nach einem erneuten Wasserschaden gebe es Schimmel in allen Räumen, hatte die AWO mitgeteilt. Eine Sanierung sei nicht wirtschaftlich. Am 8. Dezember will sich der Stemweder Rat mit dem Antrag der AWO beschäftigen. Engagement des Kreises gefordert Bei den Beratungen über den möglichen Kita-Neubau in Niedermehnen auf dem vorhandenen Grundstück dürfte es auch darum gehen, wie die Eigentumsverhältnisse eines möglichen Neubaus zwischen Gemeinde und Arbeiterwohlfahrt geregelt werden. Zudem hat die Gemeinde bereits durchblicken lassen, dass sie auch hier ein Engagement des Kreises einfordert. Der Kreis Minden-Lübbecke mit seinem Jugendamt ist für die Planung der Kita-Plätze und die Erfüllung des Rechtsanspruchs auf einen Kita-Platz zuständig. In der Politik ist allerdings nach wie vor Unmut über den Kreis vorhanden. In der Vergangenheit hatten Politiker dem Kreis vorgeworfen, auf die fehlenden Kita-Plätze in der Gemeinde Stemwede erst gar nicht und dann zu zögerlich reagiert zu haben. Was die Herrichtung der neuen Kita kosten soll Die Not bei den Kita-Plätzen will die Gemeinde mit einer zweiten Kita in Wehdem lindern. Die Kita soll in der früheren Hauptschule in Wehdem eingerichtet werden und den Betrieb des vorhandenen evangelischen Kindergartens in Wehdem nicht tangieren. Zwei Gruppen sollen in der neuen Kita geschaffen werden. Als Träger ist der Verein &bdquo;Parität für Kinder“ vorgesehen. Die Kleiderkammer des Vereins für Jugend, Freizeit und Kultur (JFK) in Stemwede kann in dem früheren Hauptschulgebäude weiter betrieben werden. Daran erinnerte im Betriebsausschuss ein Mitarbeiter des Lemgoer Architektenbüros Schwakenberg Bley. Geplant sei, dass in der neuen Kita für die Kinder auch vor Ort gekocht werde. Dritte Gruppe ist machbar Die Baukosten seien derzeit ein &bdquo;schwieriges Thema“, so der Vertreter des Architekturbüros. Sicherlich müsse es eine energetische Sanierung der Fassade geben. Im Betriebsausschuss nannte der Vertreter des Lemgoer Büros für die Baukosten eine Summe von 750.000 Euro brutto inklusive Brandschutz und energetischer Sanierung. Hinzu kommt allerdings noch Geld für die Außenanlagen, die Einrichtung und die Baunebenkosten. Untersuchungen hätten übrigens ergeben, dass auch eine dritte Gruppe in dem Gebäude möglich sei. Das aber sei noch Zukunftsmusik. &bdquo;Baulich sollte man aber den Platz freihalten.“ Politiker halten Zeitplan für "sportlich" &bdquo;Am Ende wird eine 1 davor stehen“, geht Andreas Weingärtner (CDU) von einer Investition jenseits der Eine-Million-Euro-Grenze aus. Aber es gehe darum, in Stemwede ausreichend Kita-Plätze zu haben. &bdquo;Auch wenn wir dafür nicht zuständig sind, sondern der Kreis.“ Michael Baude (CDU) hält den Zeitplan, die neue Kita im August kommenden Jahres an den Start bringen zu wollen, für sehr sportlich. &bdquo;Eine knappe Kiste“, räumte der Vertreter des Architektur-Büros ein. Zu den 750.000 Euro komme noch etwas dazu, sagte Kämmerer Dieter Lange. &bdquo;Wir landen bei etwa 1.037 Millionen Euro.“ Man müsse über die Re-Finanzierung sprechen. Das allein über die Miete zu machen, das würde einen sehr lange laufenden Mietvertrag erfordern. &bdquo;Da muss vom Kreis was kommen“, wurde auch Dieter Lange deutlich. &bdquo;Nicht dass wir die Kohlen aus dem Feuer holen, obwohl der Kreis zuständig ist.“

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