Bakterien und Schimmel: Die AWO will Kita-Neubau

Stemwede. Erneut hat es einen erheblichen Wasserschaden in der Kita &bdquo;Wutzelhausen“ in Niedermehnen gegeben. Die Folgen für das Gebäude sind derart gravierend, dass die Arbeiterwohlfahrt OWL bei der Gemeinde Stemwede einen Ersatz-Neubau der Kita beantragt hat. Das teilte die AWO am Mittwoch mit. Bei der Niedermehner Kita ist laut AWO zum zweiten Mal nach 2017 ein enormer Wasserschaden eingetreten, der ein viel größeres Ausmaß als anfänglich angenommen ausweist. Ein baubiologisches Fachbüro habe der AWO als Eigentümerin des Hauses erste Untersuchungsergebnisse vorgelegt. Sanierung ist nicht wirtschaftlich Demnach liegt ein Feuchtigkeits-, Bakterien- und Schimmelpilzbefall in allen Räumen vor. &bdquo;Ein sicherer Betrieb ist in diesem vorgefundenen Zustand auf Dauern nicht mehr möglich“, wird in der Mitteilung André Stapel zitiert, zuständiger Abteilungsleiter der AWO für den Bereich Immobilien und Bau. Angesichts der Tatsache, dass in den kommenden Jahren sowieso mehrere 100.000 Euro in die Fortentwicklung des Gebäudes investiert werden müssten, sei eine zwingend notwendige, umfangreiche und kostspielige Sanierung nicht nachhaltig wirtschaftlich. &bdquo;Deshalb haben wir bei der Gemeinde Stemwede einen Antrag auf Ersatzneubau einer Kindertagesstätte an gleicher Stelle gestellt“, wird Stapel zitiert. Kirchengemeinde will bei Unterbringung helfen Die mit der Gemeinde Stemwede bei der Umsetzung der neuen Kita in Levern gemachten guten Erfahrungen hätten die AWO auch dazu motiviert, mit der Gemeinde die Zukunft der Versorgung mit Kindergartenplätzen in Niedermehnen zu gestalten. Er bedauere sehr, dass in einem vergleichsweise jungen Gebäude ein solch umfassender Sanierungsfall eingetreten sei. Kommendes Jahr hätte die Kita Niedermehnen ihr 30-jähriges Bestehen gefeiert. Bürgermeister Kai Abruszat hat laut AWO den Antrag bekommen und nimmt das Thema auf die Tagesordnung der Ratssitzung am Donnerstag, 8. Dezember. Unverzüglich solle darüber beraten werden, so Abruszat. Bürgermeister sieht Kreisjugendamt in der Pflicht Eltern und Kinder in Niedermehnen seien keine Bürger zweiter Klasse und hätten auch Anspruch auf Planungssicherheit und eine ortsnahe Versorgung mit qualifizierter Betreuung. Bis es zu einer Entscheidung kommen könne, seien allerdings noch einige Fragen offen. So müsse das Kreisjugendamt, das für die Erfüllung des Rechtsanspruches bei der Versorgung mit Kitaplätzen die alleine Zuständigkeit habe, die für einen eventuellen Ersatzneubau erforderlichen Voraussetzungen prüfen und ermöglichen. &bdquo;Dank der großartigen Unterstützung der Gemeinde Stemwede sind wir bezüglich alternativer Unterbringungsmöglichkeiten schon kurz davor, geeignete Räume ortsnah anbieten zu können“, wird in der AWO-Mitteilung Annika Busch zitiert, zuständige Kita-Fachberaterin der AWO. Wo die Gruppen unterkommen könnten Denkbar sei, eine der beiden Niedermehner Kita-Gruppen vorübergehend in der Kita an der Buchhofstraße in Levern unterzubringen. Für die zweite Kita-Gruppe zeichne sich möglicherweise in Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde Levern eine ortsnahe Lösung ab. Angedacht ist das Gemeindehaus Levern, doch seien noch einige Details zu klären, sagte Pfarrerin Sigrid Mettenbrink auf NW-Nachfrage. Grundsätzlich sei das Presbyterium der Kirchengemeinde dieser Möglichkeit gegenüber offen. Die AWO kann sich nach Angaben von Annika Busch im Zuge des Ersatzneubaus vorstellen, die pädagogische Ausrichtung zu erweitern. Ein integriertes, interdisziplinäres Konzept könne Familien mit Kindern in Stemwede, die einen besonderen Betreuungs- und Förderbedarf hätten, gute Chancen eröffnen, ihre Kinder wohnortnah begleiten, fördern und versorgen zu lassen.

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