Feinkost-Importeur Rila investiert Millionen Euro

Stemwede-Levern. Die Büros sind vor wenigen Tagen bezogen worden. Alles ist neu im neuen Rila-Verwaltungsgebäude in Levern. Fast alles. In einem Büro ist die Ausstattung 50 Jahre alt. Firmengründer Helmut Richter hängt an der alten, zeitlosen Einrichtung. Die hat er mit herüber genommen in den Neubau. Auf den ist die Unternehmerfamilie Richter stolz. Rund fünf Millionen Euro hat Rila Feinkost-Importe am Stammsitz in Levern investiert. Einen weiteren Schreibtisch hat Helmut Richter auch im großen Büro, das er sich mit Sohn Bernd teilt. Der Ausblick geht über die Gartenanlagen bis zum Wiehengebirge. &bdquo;Beim ersten Mal in dem Büro kam ich mir vor wie auf der Brücke eines Containerschiffes“, merkt Helmut Richter an. Gesichter wie an Heiligabend Seine Enkelin habe ihn gefragt, wie es im neuen Büro so sei. &bdquo;Ich habe ihr gesagt, dass die Mitarbeiter eine Miene haben wie an Heiligabend“, merkt Helmut Richter an. Mitarbeiter seien auf Bernd und ihn zugekommen, um die neuen Arbeitsplätze zu loben und dafür zu danken. &bdquo;Einer sagte, dass so etwas nur ein familiengeführtes Unternehmen bringen kann.“ Die Mitarbeiter seien in der Vergangenheit nicht verwöhnt gewesen. In den vergangenen 50 Jahren seien Büros Stück für Stück gebaut worden. &bdquo;Organisches Wachstum“, schmunzelt Bernd Richter. Rila habe in Produktion, Technik und Logistik investiert. &bdquo;Das hat immer Vorrang gehabt“, ergänzt Helmut Richter. &bdquo;Und wenn man etwas später und ohne Zwang baut, dann wird es besser – auch wegen der Erfahrung.“ Das Verwaltungsgebäude sei auf dem neuesten Stand. Früher habe es eine Kantine gegeben, heute gebe eine Cafeteria. Auf allen Etagen gebe es Sozialräume und Kaffee-Ecken. &bdquo;Der Auszug aus den alten Räumen fiel den allermeisten Mitarbeitern nicht schwer“, sagt Helmut Richter. Sozialräume und Kaffee-Ecken auf allen Etagen Im Neubau werde die Vorgabe von zehn Quadratmetern je Arbeitsplatz locker erfüllt. Das Verwaltungsgebäude habe eine Fläche von 2.700 Quadratmetern und in der Verwaltung arbeiteten rund 50 Beschäftigte. Es gibt eine Lüftungsanlage, verbrauchte Luft wird über einen Wärmetauscher nach draußen abgesaugt. &bdquo;Wir haben hier eine intelligente Lüftungsanlage“, betonen Helmut und Bernd Richter. &bdquo;Wir können uns das gar nicht vorstellen, dass man an Schulen früher über so etwas gar nicht nachgedacht hat. Das rächt sich nun.“ Geheizt und gekühlt wird das neue Verwaltungsgebäude über Geothermie. Acht Bohrungen wurden 100 Meter tief ins Erdreich gebracht. Erfahrungen damit habe man beim &bdquo;Haus der Gesundheit“ und im eigenen Haus gemacht. Ein neues Gebäude sei energetisch ganz anders aufgestellt. Bernd Richter: &bdquo;Wir befassen uns seit Jahren mit Nachhaltigkeit.“ Welches Projekt nun ansteht Das Packmaterial für die Bio-Linie &bdquo;Rinatura“ werde klimaneutral hergestellt. Der Standort Rila mit seinem Energieverbrauch und seinen Fahrzeugen sei durch Ausgleichsmaßnahmen und Zertifikate klimaneutral. Das Unternehmen unterstütze Aufforstungen in Südamerika und Photovoltaik (PV) in Mauretanien, auf das Dach des neuen Verwaltungsgebäudes kommt noch eine PV-Anlage und Richters pflanzen auch hier Bäume und Sträucher. Die alten Büros und eine Halle sollen übrigens abgerissen werden. An dieser Stelle soll eine kleinere Lagerhalle gebaut werden. Über den Neubau und den Standort habe man lange nachgedacht, sagt Bernd Richter. Der müsse ja nahe an der Logistik sein. Mit den Rechnungen für den Neubau, ergänzt Helmut Richter, liege das Unternehmen weit unter Plan. Investitionen bei den Tochterfirmen Da verstehe er nicht, warum man zu bauende öffentliche Gebäude nicht in die Hände von Experten lege, sondern es Beamten überlasse – und das führe dann oft zu Mehrkosten, für die der Steuerzahler kein Verständnis habe. &bdquo;Wir wissen auch aus Erfahrung, dass jedes Handwerk auf eine Änderung der Planung durch den Bauherren wartet, weil das für den Bauherren immer teurer wird.“ Neben den Investitionen am Stammsitz in Levern gibt es auch bei den Tochterfirmen immer Investitionen. &bdquo;Bei den Maschinen sprechen wir über Millionenbeträge.“ Aktuell sei bei einer Tochterfirma eine Abfüll-Linie geplant und die solle rund 1,3 Millionen Euro kosten. Interessant sei die Internationalität einer solchen Anlage, meint Helmut Richter. Die Teile stammten aus mehreren Ländern. Rila Feinkost Importe beschäftigt weltweit rund 370 Mitarbeiter. Davon sind rund 200 am Stammsitz in Levern tätig. Die Zahl der Mitarbeiter sei in den vergangenen Jahren immer leicht gestiegen. Inklusive der Gartenanlagen hat Rila hier eine Fläche von neun Hektar.

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