Wohnmobil-Stellplatz in Rahden: Streit um Preis für Kurzzeit-Parker

Rahden. Reisen im Wohnmobil sind gefragt. Viele Wohnmobilisten erkunden dabei auch die Region. In Levern gibt es einen gut genutzten Platz, der auf Initiative von Unternehmer Helmut Richter entstand. Vor vier Jahren hat auch die Stadt Rahden einen Wohnmobil-Stellplatz gebaut. Zu finden ist der unweit des Museumshofes. Seit diesem Jahr müssen die Nutzer Gebühren bezahlen. Aber sollen auch diejenigen Gebühren zahlen, die nur maximal fünf Stunden auf dem Platz parken? Damit befassten sich die Mitglieder des Rahdener Ausschusses für Wirtschaftsförderung. Eines steht schon jetzt fest: Zum Ende des Jahres wird es eine Neuauflage der Beratungen geben. Seit Januar müssen diejenigen, die auf dem Wohnmobil-Stellplatz unweit des Museumshofes übernachten, pro Tag zehn Euro bezahlen. Wie sich die Einnahmen entwickelt haben, das stellte Susanne Wesemann von der Stadt Rahden im Ausschuss vor. Im Januar gab es bei den Einnahmen genau zehn Euro. Mit 200 Euro waren es im Februar schon deutlich mehr und auch im März (350 Euro), April (450 Euro) und Mai (750 Euro) gab es steigende Einnahmen. Zahlreiche Nutzer zahlen über die Parkster-App, merkte Wesemann an. Aber auch bar wird bezahlt. Manche Nutzer blieben nur eine Nacht auf dem Platz, andere sogar eine ganze Woche. Die Zahl der Übernachtungen steige. Seitens der Verwaltung schlug Susanne Wesemann dem Ausschuss eine weitere Gebührenstufe vor. Die soll für Wohnmobilisten gelten, die auf dem Platz parken, dort aber nicht übernachten. Neben den zehn Euro für einen ganzen Tag sollte laut Vorschlag der Verwaltung eine zweite Gebührenstufe eingeführt werden: Fünf Euro für bis zu fünf Stunden Aufenthalt. &bdquo;Die Plätze könnten belegt sein“ &bdquo;Was bringen mir diese fünf Stunden“, fragte Ulrich Koors (CDU), der sich nach eigenen Angaben in der Wohnmobilisten-Szene etwas auskennt. Man könne nach Rahden fahren zum Einkauf und nach zwei Stunden wieder wegfahren. Er würde abends um 23 Uhr zum Stellplatz hinfahren und am nächsten Morgen früh wieder los - für fünf Euro. Koors Befürchtung: &bdquo;Die Plätze könnten belegt sein und nicht mehr frei sein für die, die ein oder zwei Tage bleiben wollen.“ Lesen Sie auch: Diese Campingplätze gibt es rund um Minden-Lübbecke Koors hatte dann die angrenzende Wiese im Blick. Warum man nicht den rückwärtigen Teil für diejenigen nutze, die nur kurz stehen wollten, fragte er. Wohnmobile könnten zwei Stunden parken - so sei das andernorts. Ähnlich kann sich der CDU-Ratsherr das offenbar auch in Rahden vorstellen. Auch als Ausschilderung. Campingplätze seien zum Teil überlastet, sagte Koors. &bdquo;Dann fahre ich dahin, wo es nicht genau ausgeschildert ist.“ Ulrich Haertmann (CDU) zweifelte an der Nachhaltigkeit des Verwaltungsvorschlags. &bdquo;Müsste dann nicht immer einer herumlaufen und kontrollieren?“ Über die App sehe man, wer sich einbuche, merkte Susanne Wesemann dazu an. Es gebe stichprobenartige Kontrollen. &bdquo;Fünf-Euro-Parker“ könnten nachts Plätze blockieren, meinte Udo Högemeier (SPD). &bdquo;Wer soll das kontrollieren?“ &bdquo;Das ist lächerlich“ Fünf Euro für fünf Stunden parken, das sei ein Euro je Stunde, rechnete Horst-Wilhelm Bruhn (SPD) vor. &bdquo;So günstig ist das nirgends. Das ist lächerlich.“ Wer nur kurz parken wolle, der könne auch vor dem Museumshof parken, verwies Bruhn auf den dortigen Parkplatz. Susanne Wesemann schlug dann vor, die Entwicklung während der laufenden Saison abzuwarten. Im November könne dann erneut beraten werden. 172 bezahlte Übernachtungen seien schon gut. Man könne die Nutzungsbedingungen auch ändern, merkte Ulrich Eikenhorst (CDU) an: &bdquo;Zehn Euro dauerhaft für alles und gut ist“. Ob man dann 24 Stunden bleibe oder fünf Stunden - für alles würden zehn Euro gelten. &bdquo;Die nutzen ja auch die Infrastruktur“, so Eikenhorst. &bdquo;Dann fahren eben fünf weiter nach Lübbecke. Dann sollen sie sich an die Stadthalle stellen.“ 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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