Polizistinnen Axt gezeigt: 66-jähriger Espelkamper vor Gericht

Rahden. Zwischen zwei Bewohnern einer städtischen Unterkunft in Espelkamp soll es schon länger Stress geben. Darauf deuten Aussagen eines 66-jährigen Bewohners vor dem Rahdener Amtsgericht hin. Vor Gericht wehrt sich der Mann gegen einen Strafbefehl der Staatsanwaltschaft Bielefeld. Die hatte dem Rentner in dem Strafbefehl aufgegeben, eine Strafe wegen Bedrohung zu zahlen. Gegen den Strafbefehl hatte der Mann Einspruch eingelegt. &bdquo;Ich habe nichts getan“, sagte der Espelkamper jetzt während der Verhandlung. Staatsanwalt Hartmann erinnerte den Mann daran, dass sich die Staatsanwaltschaft bei der Höhe des Strafbefehls vertan und ein deutlich geringeres Einkommen angesetzt habe. Der Mann bekomme aber ja mehr und deshalb werde es bei einer Verurteilung teurer. Dann werde er Einspruch einlegen, kündigte der Beschuldigte an. Außerdem werde er dann zu einer großen Boulevard-Zeitung gehen wegen eines Anwalts. Laut Anklage der Staatsanwaltschaft Bielefeld soll es Ende Juni vorigen Jahres wegen eines Streits zwischen dem 66-jährigen Beschuldigten und einem anderen Bewohner zu einem Polizeieinsatz gekommen sein. Dabei soll der 66-Jährige zwei Polizeibeamtinnen eine Axt gezeigt und gesagt haben, er hätte da was für den Mitbewohner X., wenn der wieder in seine Wohnung eindringe. Angeklagter behauptet, Mitbewohner X wolle Tür eintreten &bdquo;Ich habe gesagt: Wenn er gewaltsam in die Wohnung eindringt“, merkte der Beschuldigte dazu an. Er habe auch ein Schild an seiner Tür befestigt mit dem Hinweis, dass es ein Haus- und Klingelverbot für diesen Mitbewohner X. gebe. Das habe er mit den anderen Mitbewohnern des Hauses auch abgesprochen. Der Mitbewohner X. habe seine Tür eintreten wollen, sagte der 66-jährige Beschuldigte gegenüber Richter Bastian Janotta und Staatsanwalt Hartmann. Der Mann sei ein &bdquo;ganz gefährlicher Schläger“. Er selbst trage Hörgeräte, so der Beschuldigte weiter. Würde ihm Mitbewohner X. ans Ohr hauen, dann &bdquo;ist mein Trommelfell kaputt“. Das Ordnungsamt mache gar nichts, beklagte sich der Beschuldigte. Für den Fall, das X. die Wohnungstür eintreten würde, habe er eine &bdquo;Kinderschüppe und ein paar Meter weiter eine Bratpfanne“. Lesen Sie auch: Mann veruntreut Nähmaschine seiner Ex: Amtsgericht Rahden fällt Urteil Als die Polizistinnen gekommen seien, habe er die Axt nicht in der Hand gehabt, antwortete der Beschuldigte auf eine Frage des Richters. Er habe die Axt aus einer Ecke geholt, dass er etwas für X. habe, wenn dieser gewaltsam in die Wohnung eindringe. Das habe X. aber gar nicht gehört, weil der zu diesem Zeitpunkt hinter dem Haus gewesen sei, machte der Beschuldigte deutlich. Und das bekräftigte der 66-jährige auch gegenüber Staatsanwalt Hartmann. Weiterer Gerichtstermin angesetzt Dem Mitbewohner X. hielt der Beschuldigte auch vor, andere Mitbewohner angestachelt zu haben, ihn zu bedrohen. Das habe er auf Video. Zudem würde X. Krach machen, das könnten auch die anderen bezeugen. &bdquo;Hier geht es um die Axt“, meinte daraufhin der Staatsanwalt. Die habe er hinter der Tür hervorgeholt, gezeigt und wieder weggestellt, sagte daraufhin der Beschuldigte. Der Beschuldigte habe ihr und ihrer Kollegin gesagt, dass X. immer wieder in seine Wohnung komme, obwohl er das nicht solle, sagte als Zeugin eine der beiden am Einsatz beteiligten Polizeibeamtinnen (27). Der Mann habe ihnen dann die Axt gezeigt. Sie hätten gefragt, ob er ihnen die Axt gebe – was der Mann getan habe. Der Beschuldigte habe gesagt, dass ihm X. auch Dinge gestohlen und er Angst vor ihm habe. Er wolle sich verteidigen. Wo X. zu diesem Zeitpunkt gewesen sei, wisse sie nicht, merkte die Beamtin an. Wenn der Beschuldigte lauter gesprochen habe – ob man ihn dann hinter dem Haus habe hören können, fragte Richter Janotta die Beamtin. Das könne sie nicht sagen, antwortete sie. Auf Nachfrage von Staatsanwalt Hartmann deutete die Beamtin an, dass der Beschuldigte und X. wohl Streit hätten. X. sei dann oft betrunken. &bdquo;Der nimmt Drogen“, sagte der Beschuldigte. X. nehme Pulver und rauche Gras. Und wenn er Wodka trinke, dann müsse man aufpassen. Die Aussage des Beschuldigten, er habe etwas für X, wenn der noch mal komme, sei eine Bedrohung, sagte Richter Janotta. Das sei nicht zulässig. Woran es nun hänge, das sei der Umstand, dass eine Bedrohung gegenüber einem Geschädigten oder einer ihm nahestehenden Person gesagt werden müsse. Ob das in diesem Fall so war, wo sich X. zum Zeitpunkt der Aussage aufhielt und ob er die Drohung gehört haben könnte, will das Rahdener Gericht bei einem weiteren Termin aufklären. Dann soll die zweite Polizeibeamtin befragt werden, die bei dem Einsatz dabei war. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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