Rahdener Bürgermeisterkandidat spricht mit Erstwählern: So beurteilen das Jugendliche

Rahden. Nur noch wenige Wochen, dann ist es so weit: Am 14. September wählen die Menschen zwischen Weser und Rhein neue Räte und Kreistage. Die Parteien haben ihre Teams dafür aufgestellt und auch ihre Bewerberinnen und Bewerber die Bürgermeisterämter und Landratsämter bestimmt. In der Stadt Rahden bewirbt sich Amtsinhaber Bert Honsel als Bürgermeister-Kandidat der CDU um eine dritte Amtszeit. Sein Herausforderer ist FDP-Ratsherr Florian Haase. Der 35-jährige Varler wird von der FDP, den Grünen und der SPD unterstützt. Bewerberinnen und Bewerber um ein kommunales Mandat haben in Nordrhein-Westfalen noch ein klein wenig Zeit, ihren Hut in den Ring zu werfen, wenn es um die Kandidatur für ein Mandat geht. Parteien und Wählergruppierungen haben bis um 18 Uhr am 69. Tag vor der Kommunalwahl die Möglichkeit, Wahlvorschläge beim örtlichen Wahlleiter einzureichen, informiert das NRW-Innenministerium. Das Ministerium rät Interessierten aber dazu, &bdquo;Wahlvorschläge vor diesem Endtermin einzureichen, damit die Wahlleiterin oder der Wahlleiter hinreichend Zeit und Gelegenheit hat, den Wahlvorschlag zu prüfen und auf eventuelle Mängel aufmerksam zu machen, denen gegebenenfalls noch abgeholfen werden kann“. 730 junge Wähler zur Kommunalwahl Bei der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen können nach Angaben des NRW-Innenministeriums alle Menschen ab 16 Jahren ihre Stimme abgeben, die deutsche Staatsangehörige oder Angehörige eines der anderen 25 EU-Mitgliedsländer sind. In der Stadt Rahden dürfen 730 junge Menschen zum ersten Mal wählen. Lesen Sie auch: Bert Honsel möchte Rahdener Bürgermeister bleiben Aber haben sie überhaupt Interesse an der Kommunalwahl? Interessieren sie sich für Politik? Und werden sie am 14. September auch tatsächlich wählen gehen? Florian Haase hatte alle 730 Erstwähler aus der Stadt Rahden in den Biergarten des Gasthauses Schneiders am Museumshof eingeladen. Viele Jugendliche folgten dieser Einladung. Während des Treffens ging es unter anderem darum, was Rahden brauche, damit junge Menschen hier gern ihre Freizeit verbringen. Es ging auch darum, was sich die Jugendlichen für das Schulzentrum und dessen künftige Entwicklung wünschen, wie sie sich einbringen möchten. Ein Thema war aber auch, was Rahden bieten müsste, damit die Jugendlichen dauerhaft hier bleiben oder ob sie bei Entscheidungen in Rahden mitreden möchten. Klare Absage an gängige Klischees Dass Parteien Erstwähler anschreiben, dass sie über Erstwähler reden, das hat es in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder gegeben und ist nicht neu. Dass ein Bewerber für ein Bürgermeisteramt in einer Kommune alle Erstwähler aus dieser Kommune zum Meinungsaustausch einlädt, das gab es so im Lübbecker Land allerdings noch nicht. &bdquo;Die Erstwähler einzuladen, das hat nahegelegen, finde ich“, sagt Florian Haase. &bdquo;Wenn ich einen Brief schreibe, weiß ich nicht, ob der gelesen wird.“ Den Adressaten sei vielleicht auch nicht immer klar, warum sie angeschrieben würden. Und persönlich sei so ein Anschreiben auch nicht, findet der Bürgermeisterkandidat aus Varl. Haase zu seiner Meinung mit Blick auf Erstwähler: &bdquo;Am wichtigsten ist immer, mit der Zielgruppe zu reden und nicht nur über sie“. Florian Haase ist in Rahden auch bekannt durch sein ehrenamtliches Engagement im Sportverein Union Varl. Aufgrund dieser Tätigkeit im Verein teile er auch nicht die Klischees, die es hinsichtlich von Jugendlichen gebe. Klischees wie die, dass Jugendliche kein Interesse oder auch keine Arbeitsmoral hätten, teile er nicht, verweist Haase auf seine Vereinserfahrung. Lesen Sie auch: 35-Jähriger fordert Bürgermeister heraus: Florian Haase setzt auf Neustart in Rahden Haase nutzte den Abend, sich und seine Ziele den Jugendlichen vorzustellen, aber auch für die Nutzung des Wahlrechts zu werben. Und was sagen Erstwählerinnen und Erstwähler zu der Aktion Florian Haases, sie einzuladen und mit ihnen zu sprechen? &bdquo;Ich finde es gut, sich das mal anzuhören“, merkt Paulina an. &bdquo;Haase ist der Einzige, der das macht.“ Ob sich die junge Rahdenerin für das interessiert, was in der Stadt passiert? Sie sehe, was sich in der Stadt verändere, sagt sie mit Verweis etwa auf die Umgestaltung des Kirchplatzes. &bdquo;Aktuell interessiere ich mich eher für internationale Politik, weil das zurzeit kritisch ist“, merkt die Rahdenerin an. Was sie bei der Kommunalwahl wählt, das weiß Pauline derzeit nicht. Aber dass sie wählen geht, das steht fest. Ähnlich sieht es Erstwählerin Ida, die sich ebenfalls anhört, was Kandidat Florian Haase zu sagen hat. Er finde es auf jeden Fall gut, dass so eine Veranstaltung in Rahden gemacht werde, betont Erstwähler Hussein. Das machten nicht alle Kandidaten. &bdquo;Ich finde es super, dass Erstwähler auch mal angehört werden.“ Hussein will wählen gehen und findet, dass die Politik ihren Fokus generell auch auf solche Veranstaltungen wie die für Erstwähler legen sollte. Welche Wünsche die Jugendlichen haben Er finde es richtig, dass Florian Haase Jugendliche einbeziehe, sagt Erstwähler Tiziano. Er kenne ihn aus Varl. &bdquo;So ein Treffen fühlt sich persönlicher an und es hat mein Interesse geweckt.“ Er schaue schon, was sich in der Rahdener Politik tue und er werde auch wählen gehen, kündigte der Rahdener an. Auch Lorenzo begrüßt es, dass der Kandidat eine solche Aktion für Erstwähler organisiert hat. &bdquo;Ich würde mich freuen, wenn noch mehr solche Veranstaltungen für Jugendliche in Rahden gemacht würden.“ Lorenzo will wählen gehen, ebenso Jona. Er finde es interessant, dass Hasse so etwas mache. Das spreche mehr an, als ein Schreiben, es sei persönlicher. Hussein, Jona, Lorenzo und Tizian finden es wichtig, an dem Abend auch Fragen an den Kandidaten stellen zu können. &bdquo;Man lernt eine Person anders kennen, nicht nur durch Plakate.“ Wichtig war den vier jungen Rahdenern, dass sie Fragen stellen konnten zu Themen, die sie interessieren. Was war den Erstwählern aus Rahden wichtig? Viele haben ein Sicherheitsbedürfnis und nannten als Thema Sicherheit und mehr Aktivitäten der Polizei. Hinsichtlich der Infrastruktur möchten sie eine bessere Bahnverbindung. Auch politische Mitwirkung ist den anwesenden Erstwählern wichtig. Sie wünschten sich feste Ansprechpartner in den Fraktionen für junge Menschen. Hinsichtlich des Bereichs Schulen/Unternehmen wünschen sie sich mehr Berufsorientierung am Gymnasium. Die Sekundarschule sei schon gut aufgestellt, hieß es. Angeregt wurde eine digitale Plattform für das Thema. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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