Nach Brand in Rahdener Kita: So ist der Start im Provisorium

Rahden. Es waren Momente des Schreckens für das Team des evangelischen Kindergartens Sonnenstrahl am Rahdener Brullfeld. Am 12. August begann das neue Kindergartenjahr. In der Kita am Brullfeld sollten die Vorbereitungen beginnen, als im Kühlschrank der Kita-Küche ein Feuer ausbrach. Die Feuerwehr war schnell vor Ort und löschte den Brand. Der Qualm aber zog durch alle Räume der Kita, die Räume waren nicht mehr nutzbar. In der Stunde der Not rückten das Kita-Team, der evangelische Kirchenkreis Lübbecke und die Stadt Rahden zusammen und so war schnell ein Provisorium gefunden. In der früheren Realschule nutzen Kita-Team und die Kinder nun Räume – bis das Gebäude am Brullfeld saniert ist. Wie es für die Kita im Provisorium läuft, das stellten alle Beteiligten am Mittwoch vor. Am 12. August hatte das Team der Kita Sonnenstrahl am Rahdener Brullfeld noch Tränen in den Augen. Die Vorfreude auf den Start des neuen Kindergarten-Jahres hatte sich im Brandrauch des brennenden Kühlschranks der Kita-Küche aufgelöst. Mittlerweile aber ist die Zuversicht zurück – und die Vorfreude steigt, möglichst bald wieder in die angestammten Kita-Räume zurückkehren zu können. Lesen Sie auch: Nach Kita-Brand in Rahden: Zuversicht und große Freude über Hilfsbereitschaft Vor einer Woche haben die vier Gruppen mit insgesamt 92 Kindern und das Sonnenstrahl-Team ihre provisorischen Räume in der benachbarten früheren Realschule bezogen. &bdquo;Ich habe mich an die Tür gestellt und habe jedes Kind in den Arm genommen“, sagt Kita-Leiterin Simone Verbarg-Wüllner. &bdquo;Und die Kinder haben mich gedrückt.“ Da merke man, dass das Team zu den Kindern gehöre und ein Teil ihres Lebens sei. Auch die Eltern seien froh gewesen, dass nach der Betriebsunterbrechung wegen des Brandes nun so schnell im Provisorium weitergehe. &bdquo;Kinder sehen das als Abenteuerreise“ Sie sei vor wenigen Tagen zu Besuch im Provisorium gewesen, merkt Diana Bruguet an, Fachberaterin für den Kindergartenverbund im Kirchenkreis Lübbecke. Die Atmosphäre in allen Gruppen sei entspannt gewesen. Simone Verbarg-Wüllner erinnert an die regelmäßigen Treffen des Kita-Teams, der Kinder und der Eltern. Die gab es seit dem 12. August. &bdquo;Wir hielten die Verbindung.“ &bdquo;Wichtig ist den Kindern, dass wir da sind.“ Die Räume seien da eher an zweiter Stelle. Am ersten Tag im Provisorium seien die Kinder gleich in ihre Gruppen gegangen, merkt Simone Verbarg-Wüllner an. &bdquo;Sie sehen das als Abenteuerreise.“ Den Spielplatz der nahe gelegenen Kita am Brullfeld können die Kinder nutzen und das tun sie auch. Ein Waschraum in der Kita sei auch schon chemisch gereinigt und könne genutzt werden. &bdquo;Das ist für uns eine große Erleichterung“, sagt die Kita-Leiterin. Ansonsten sei die Arbeit im Provisorium schon mit einem höheren Aufwand verbunden, auch beim Mittagessen. Zudem müssten die Kinder auch die Schultoilette nutzen und da gehe immer jemand aus dem Team mit. Lesen Sie auch: Nach Brand: Wie es in der Rahdener Kita nun weiter geht Das Miteinander in der früheren Realschule sei gut, sagen Simone Verbarg-Wüllner, Diana Bruguet und Pfarrer Roland Mettenbrink sowie Steffen Große Wortmann von der Stadt Rahden. Verbarg-Wüllner würdigt das große Engagement von Steffen Große Wortmann, &bdquo;die Stadt war unser erster Ansprechpartner.“ Roland Mettenbrink lobte das gute Zusammenwirken von Kita, Kirchenkreis, Stadt und Kreisjugendamt. &bdquo;Alle haben an einem Strang gezogen“, ergänzt Diana Bruguet. Auch die Zusammenarbeit mit den Schulen und den Hausmeistern sei top, so die Kita-Leiterin. &bdquo;1.000 Bilderbücher mussten in die Tonne“ Die Fachfirma, die die Kita reinige, leiste unfassbar gute und schnelle Arbeit, sagt Simone Verbarg-Wüllner. Wahrscheinlich in der kommenden Woche könne die chemische Reinigung der Kita beendet werden. Danach werden Angebote eingeholt – für die Küche, aber auch für die Schallschutzdecken. Nur in zwei Räumen können die vorhandenen Decken bleiben, hat die Untersuchung durch eine Fachfirma ergeben. In allen anderen Räumen sind die Decken raus und werden durch neue ersetzt. Mobiliar mit glatten Oberflächen kann gereinigt und weiter verwendet werden, Material mit rauen Oberflächen nicht. Mehr zum Thema: Fehlende Kita-Plätze in Rahden: Neue Pläne und ein Provisorium nach einem Brand Auch hat die Kita kein Spielzeug mehr. Simone Verbarg-Wüllner: &bdquo;Rund 1.000 Bilderbücher mussten in die Tonne.“ Das Spielzeug, das jetzt im Provisorium genutzt wird, ist von Eltern und Freunden der Kita gespendet worden. Das Spielzeug, ergänzt Roland Mettenbrink, werde auch von der Versicherung ersetzt. Ein genauer Termin für die Rückkehr in die Kita am Brullfeld steht noch nicht fest. Das hängt davon ab, wann Handwerker tätig werden können und wie schnell das benötigte Material geliefert wird. Es habe mal eine Aussage von drei Monaten Sanierungszeit gegeben, sagt Diana Bruguet. Sie wünsche sich, dass vor Weihnachten wieder die Kita bezogen werden könne, ergänzt Simone Verbarg-Wüllner. &bdquo;Alle freuten sich über die provisorischen Räume. &bdquo;Aber wir möchten wieder in unsere Räume. Da ist es doch kuschliger.“

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