Ausflugsziel

Mittelalterfest in Rahden: Historisches Spektakel am Museumshof

Am Museumshof gibt es am Wochenende eine Zeitreise. Die führt 700 Jahre zurück in eine Zeit, als Rahden ein strategisch wichtiger Ort im Bistum Minden war. Es gibt reichlich Programm.

Der mittelalterliche Markt am Rahdener Museumshof neben der Burgruine ist ein Besuchermagnet. | © Archiv Joern Spreen-Ledebur

30.08.2024 | 30.08.2024, 13:46

Rahden. Um 1320 war das heutige Rahden ein wichtiger Ort im damaligen Bistum Minden. Die Burg sicherte den strategisch wichtigen Aue-Übergang, über den Handelswege in Richtung Diepholz, Minden und Lübbecke führten. Drei Jahrzehnte später gründete Bischof Gerhard von Schaumburg die Rahdener St.-Johannis-Kirche. Wie mag es ausgesehen haben um 1320 im heutigen Rahden? Davon können sich Gäste von Freitag, 30. August, bis Sonntag, 1. September, im Rahdener Museumshof einen Eindruck verschaffen. „Anno 1320“ – unter diesem Motto wird im Museumshof der mittelalterliche Markt gefeiert. Freitag ist von 16 bis 22 Uhr, am Samstag von 13 bis 22 Uhr und am Sonntag von 11 bis 19 Uhr.

Das älteste Mittelalterfest im Kreis Minden-Lübbecke hält wieder Einzug auf dem Museumshof Rahden. An den drei Tagen, vom 30. August bis 1. September, lädt die Stadt Rahden in Zusammenarbeit mit Anno Events zu einem fröhlichen Fest- und Marktgeschehen ein. „Anno 1320 – eine Zeitreise in die Epoche des Mittelalters“ nimmt historische Elemente der Stadt Rahden und geschichtliche Ereignisse des Bistums Minden sowie der Grafschaft Schaumburg auf. Im Mittelpunkt des mittelalterlichen Geschehens steht der Rahdener Drost Hardecke von Engelingsborstel, der im Jahre 1320 als Amtshauptmann für die Verwaltung der Burg verantwortlich war.

Über 20 Heerlager werden anreisen, um das Leben der damaligen Zeit in allen Facetten darzustellen. Es wird historisch gekocht, gebraten und alte Handwerkskunst über das Wollspinnen und Färben bis zur Seilerei und Waffenschmiede wird wieder auferstehen. In den Heerlagern treffen sich Mittelaltergruppen verschiedenster Epochen aus ganz Deutschland. Dort finden Schwertkämpfe und Ritterspiele statt, führen Bogenschützen ihre Künste vor.

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Mittelalterliches Marktleben

Auf „Anno 1320“, dem Fest des Drosten, werde Geschichte lebendig, heißt es in einer Mitteilung. Der Besucher betrete eine andere Welt und lasse Stress und Hektik hinter sich zurück: historisches Treiben, aber auch Besinnlichkeit, um zu den Wurzeln zurückzukehren, die einst waren. „Ein traumhaftes Fest, auf dem gemeinsam fürs Leben gelernt, erlebt, bestaunt, gespielt und fröhliche Stunden miteinander verbracht werden können.“

Selbstverständlich ist auch für Speis’ und Trank gesorgt. Viele Meister, Knechte und Mägde seien am Werk, um leckere Spezialitäten aus alten Zeiten schmackhaft zuzubereiten und mit Met und Wein den hungrigen Mäulern zu kredenzen, teilten die Organisatoren mit.

Händler, Handwerker und Versorger bestimmten das mittelalterliche Marktleben. Die Mischung einzelner Gewerke präsentiere eine breite Auswahl interessanter Angebote. Felle, Honig und Met, Gewandungen, Kräuter und Gewürze, köstliche Liköre und Weine, Lagerbedarf, Tonwaren, Schmuck, Seifen und Kerzen, Wallfahrts- und „Wanderschafts-Allerley“ und vieles, vieles mehr lasse die Besucher an den Marktständen verweilen.

Mittelalterrock und Minnesang

Zur Stillung von Durst und Hunger werden an den Tavernen erfrischende Getränke wie Met und Bier, Wein und natürlich auch alkoholfreie Brausen und Säfte ausgeschenkt. Wenn zudem auch noch der Magen knurrt, bieten die Versorger ein reichhaltiges Angebot mittelalterlicher Leckereien und Köstlichkeiten an. Ob Herzhaftes oder Süßes, ob Fisch oder Fleisch, ob vegetarisch oder vegan. Für das leibliche Wohl der Gäste wird umfangreich gesorgt.

An allen Fest- und Markttagen garantieren Musik, Gaukeley und Mittelaltertheater ein kurzweiliges Schauspiel aus vergangenen Tagen. Musikgruppen präsentieren historische Musik nach Art der Spielleute des Mittelalters. Die Besucher werden Zeuge, wie Lieder, Tänze und Melodien aus alten überlieferten Quellen angereichert durch Possen, Narreteien, Gaukelei und Taschenspielertricks, die alten Tage in neuem Licht erscheinen lassen.

Das Duo „Asa Tru“ wird von Freitag bis Sonntag die Tavernen bespielen und dem durstigen Volk mit ansteckender Bardenkunst lauthals die Ohrmuscheln vollsingen. Das Spektrum von „Satolstelamanderfanz“ ist so groß, dass es in keine musikalische Schublade passt. Mittelalterrock, Medieval- oder Pagan Folk, Bänkel- oder Minnesang, Jazz und A-Capella-Musik: Sie spielen alles und bezeichnen ihre Musik als „Post-gotischen Ethnoswing“.

Gaukler und Feuershow

„Seinerzeit“ sind vier Musiker aus vier verschiedenen Jahrzehnten und mit völlig unterschiedlichem, musikalischem Hintergrund, die sich im Jahre 2020 gemeinsam auf den Weg machten, mit Märchen, Sagen und Abenteuer, gemischt mit den Themen unserer Zeit.

„Max der Gaukler“ will sein Publikum zum Staunen bringen und jongliert mit Bällen, Keulen, Fackeln und vielem mehr. Er begeistert mit seinen akrobatischen Kunststücken wie Handstände oder Balancieren. Mit komischen Einlagen und Narreteien bringt er die Schaulustigen zum Lachen und fasziniert sie zum krönenden Abschluss mit seiner Feuershow.

Das Feuertheater „Flamma Scaena“ sind die etwas anderen Feuerspieler, die nicht nur zu Musik mit Feuer und Flamme spielen, auch mit Feuer und Flamme eine Geschichte, ein Stück Fantasie aus Feuer und Rauch erzählen. So kann es passieren, dass plötzlich Feuerfeen das hochverehrte Publikum umtanzen oder aus dem Dunkeln ein feuerspeiender Dämon mit brennendem Schwert auftaucht und vieles mehr. So begibt sich „Flamma Scaena“ in die gute alte „In-Taberna“-Tradition des Geschichtenerzählens.