Neues Klinikum Lübbecker Land und altes Krankenhaus Rahden: Das ist der Stand der Planungen

Rahden/Espelkamp/Lübbecke. Die Mühlenkreiskliniken (MKK) haben sich die Grundstücke für den möglichen Neubau eines Krankenhauses in der Espelkamper Gabelhorst gesichert. Mittlerweile haben die weiteren Planungen begonnen. Während das Aus für das Krankenhaus Rahden zum Jahreswechsel 2024/2025 wohl besiegelt ist, scheint die Zukunft des Waldes in der Gabelhorst wieder offen. Zum Stand der Dinge äußerte sich Christian Busse, Pressesprecher der kreiseigenen Mühlenkreiskliniken, gegenüber der Redaktion. Gibt es mittlerweile ein genaueres Datum, zu dem das Krankenhaus Rahden geschlossen wird?, wollte die Redaktion von den MKK wissen. Busse verwies auf die Ankündigung des Landes Nordrhein-Westfalen, dass Ende des Jahres 2024 die neuen Bewilligungsbescheide für Krankenhäuser mit Gültigkeit ab Januar 2025 versendet würden. &bdquo;Anfang 2025 würde damit das Krankenhaus Rahden voraussichtlich keine stationären Leistungen mehr anbieten“, so Busse. Bekanntlich ist nach dem Verlust des Versorgungsauftrags durch das NRW-Gesundheitsministerium (MAGS) für das Krankenhaus Rahden auch keine Abrechnung mehr mit den Krankenkassen möglich. Im Landeskrankenhausplan sind ab dem Jahr 2025 keine bettenführenden Abteilungen am Krankenhaus Rahden mehr vorgesehen. MKK geben derzeit keine konkreten Auskünfte Nach der Bekanntgabe durch das NRW-Gesundheitsministerium Mitte Mai hatte MKK-Chef Olaf Bornemeier gesagt, dass nun auch konkrete Planungen für eine Nachnutzung in Rahden beginnen. Bornemeier und Geschäftsführer Olaf Klok hatten davon gesprochen, dass es bereits mehrere Interessenten aus dem Bereich der Gesundheitsversorgung geben soll, die Interesse an den Räumen des jetzigen Krankenhauses Rahden haben. Den &bdquo;Gesprächspartnern“ hätten die MKK jedoch noch keinen Zeithorizont nennen können, um Ideen in konkrete Projekte umzuwandeln. Das sehe nun anders aus, hatte Klok Mitte Mai gesagt. Die Redaktion wollte wissen, ob es mittlerweile konkrete Interessenten aus dem ambulanten medizinischen Bereich gibt, die einen Teil der Räume nutzen möchten. Dazu Christian Busse: &bdquo;Es gibt konkrete Anfragen und Interessenten. Leider können wir zum jetzigen Zeitpunkt keine konkreteren Auskünfte geben.“ Lesen Sie auch: MKK sichern sich umstrittenen Standort für Krankenhaus-Neubau in Espelkamp Während einer Sondersitzung des Rahdener Rates Mitte November 2023 hatte Ali Dogan, Landrat und Vorsitzender des MKK-Verwaltungsrates, auf das notwendige Verfahren für die &bdquo;Einvernehmenserklärung“ mit den Krankenkassen verwiesen. Bis zum Abschluss dieses Verfahrens solle das Krankenhaus Rahden betrieben werden. Dogan hatte während der Ratssitzung auch zu möglichen Folgenutzungen des Krankenhauses Rahden Stellung genommen. Dabei hatte er gesagt, dass es Gespräche auch mit Interessenten wegen einer Nachnutzung als medizinisches Versorgungszentrum (MVZ), wegen ambulanter Operationen oder Kurzzeitpflege gebe. Krankenhaus-Neubau soll in die Höhe wachsen Wie realistisch ist die Einrichtung eines MVZ im jetzigen Krankenhaus Rahden und wie würden oder könnten sich die MKK einbringen? &bdquo;Dazu können wir zum jetzigen Zeitpunkt keine Auskünfte geben.“ Die MKK würden nicht spekulierten, nannte Busse den Grund. &bdquo;Die Überlegungen zur Nachnutzung des Gebäudes konnten erst vor etwa einem Monat mit der Entscheidung des MAGS tatsächlich konkret werden.“ Mit der Sicherung der Grundstücke für den möglichen Krankenhaus-Neubau in Espelkamp können die Planungen der MKK nun weiter betrieben und kann weiter am Förderantrag gearbeitet werden. Bereits Ende vorigen Jahres hatten die Grünen im Kreistag einen &bdquo;Prüfauftrag“ gewünscht, um möglichst viel Wald zu erhalten. Die Grünen hatten darauf verwiesen, dass der Bau &bdquo;waldschonend“ in die Höhe statt in die Fläche gebaut werden könne. Der mögliche Neubau in der Gabelhorst ist auch umstritten, weil nach den ersten Plänen der vorhandene alte Wald abgeholzt werden sollte. Das wurde dann später etwas revidiert, der nördliche Teil soll demnach erhalten werden. Kliniken im Austausch mit Waldschützern Die Redaktion fragte, wie viel Wald &bdquo;Stand jetzt“ erhalten bleiben soll – die Hälfte oder der komplette Wald? &bdquo;Das Krankenhaus soll waldschonend, weitestgehend auf dem unbewaldeten Teil des Grundstücks errichtet werden“, teilte MKK-Sprecher Christian Busse mit. &bdquo;Die beauftragten Planungsbüros haben die Vorgabe, Eingriffe in den Baumbestand möglichst weitgehend zu vermeiden. Die Planungsschritte in den nächsten Monaten werden Gewissheit geben, wie viel Fläche tatsächlich benötigt wird. Die Mühlenkreiskliniken stehen dabei auch im Austausch mit der Aktionsgruppe Gabelhorster Wald.“ Lesen Sie auch: Mühlenkreiskliniken halten an Gabelhorst-Wald in Espelkamp für Klinikneubau fest Wann könnte ein mögliches neues Krankenhaus in Espelkamp in Betrieb gehen? Dazu Christian Busse: &bdquo;Die Inbetriebnahme eines möglichen Klinikums Lübbecker Land hängt von dem Zeitpunkt des Baustarts ab. Jetzt gilt es erst mal die HOAI 2 Pläne – also die Vorentwurfspläne und dann bis Ende 2025 die Entwurfspläne, also HOAI3, zu entwickeln.“ Ist das Fledermaus-Gutachten fertig oder nicht? Für den Bereich Gabelhorst wird ein Fledermaus-Gutachten erstellt. Nach einer Anfrage der Redaktion hatte der Kreis Minden-Lübbecke am 26. März mitgeteilt, dass dieses Gutachten fertig sei. Die Auskunft aus dem Espelkamper Rathaus klingt ein bisschen anders. Das Gutachten sei noch nicht abschließend fertig, teilte Stadtsprecher Torsten Siemon auf Nachfrage mit. Warum der Kreis sagt, dass das Gutachten fertig ist? Dazu Kreissprecherin Sabine Ohnesorge: &bdquo;Es ist richtig, dass das Gutachten inhaltlich fertiggestellt ist, und es ist ebenso richtig, dass dieses fertiggestellte Gutachten noch nicht in der abgeschlossenen Version vorliegt. Da sich die Inhalte des Gutachtens nicht mehr ändern werden, sind die dort gewonnenen Erkenntnisse bereits auf der Arbeitsebene einbezogen worden. Da die angefragten Inhalte auch schon am 25. März vorlagen, haben wir Ihrer Zeitung diese Informationen gerne bereits zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung gestellt.“ Lesen Sie auch: MKK-Pläne: Muss der Espelkamper Wald wirklich dem Neubau weichen? Zur Nachfrage, ob der Kreis also mit einem final noch nicht abgeschlossenen Gutachten arbeite, teilte Ohnesorge folgendes mit: &bdquo;Für ein vollständiges Gutachten fehlt lediglich die Zusammenfassung, die derzeit nicht geliefert werden kann. Damit es nicht zu unnötigen Verzögerungen kommt, werden die Inhalte – die, wie gesagt, ja bereits feststehen – schon mit in die Arbeit einbezogen. Nur abgeschlossenes Gutachten’ wäre eben nicht korrekt formuliert.“

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