In Rahden fehlen vor allem Kita-Plätze für Kinder unter drei Jahren

Rahden. Das neue Kindergartenjahr beginnt am 1. August 2024. Eltern haben einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Die Anmeldung für einen Kita-Platz erfolgt online über das Anmeldeportal &bdquo;Kivan“ des Kreises Minden-Lübbecke. Danach vergibt das Kreisjugendamt die Plätze in vier Runden. Jetzt steht fest, in Rahden fehlen 45 Plätze bei Kindern unter drei Jahren und 15 Plätze bei Mädchen und Jungen über drei Jahren. Das teilte Steffen Große Wortmann von der Stadtverwaltung im Rahdener Ausschuss für Jugend, Schule und Sport mit. Zuständig für die Bedarfsplanung sei das Kreisjugendamt, erinnerte Große Wortmann. &bdquo;Wir wissen, wie viele Kinder geboren wurden. Die Zuwanderung ist eine Unbekannte genauso wie die Zahl der Zu- und Wegzüge.“ Betreuungsplätze fehlten hauptsächlich in der Kernstadt, informierte Große Wortmann &bdquo;Wir unterstützen. Der Kreis muss überlegen, wie er das Problem löst.“ Es würden Gespräche mit den Kitas geführt, was noch möglich sei. Ob in eine Überbelegung gegangen werden könne oder Containerlösungen für eine Übergangszeit möglich wären. Räume in der Innenstadt schaffen &bdquo;Es geht um unsere Kinder und unsere Familien. Darum werden wir das Thema natürlich auch in die Hand nehmen“, betonte Bürgermeister Bert Honsel. &bdquo;Wenn Räume geschaffen werden müssen, die jetzt nicht da sind, werden wir das in die Hand nehmen müssen.“ Ziel sei es, diese Räume vorrangig in der Innenstadt zu schaffen. &bdquo;Wenn das räumlich nicht möglich ist, dann müssen wir über Übergangslösungen in den Außenortschaften nachdenken“, erklärte der Verwaltungschef. &bdquo;Es wird nicht ohne uns gehen im Sinne unserer Kinder“, bekräftigte Honsel. &bdquo;Wäre denn überhaupt Personal da?“, fragte Bianca Reimers. Personal sei die nächste Sache, sagte Honsel. &bdquo;Ansprechpartner für Personal sind die Träger“, erklärte der Ausschussvorsitzende Uli Eikenhorst. Mit ihnen sei zu klären, ob sie Ressourcen hätten. &bdquo;Das muss beides miteinander verquickt werden“, sagte der CDU-Politiker. Für Martina Berner (SPD) hat sich die Situation abgezeichnet. &bdquo;Es war schon im letzten Jahr so, dass nicht alle einen Platz bekommen haben“, erinnerte sie. &bdquo;Wir können nicht auf Überbedarf bauen und Personal einstellen“, verdeutlichte Bürgermeister Bert Honsel. Auch in Stemwede fehlte es 2023 an Kita-PLätzen Vom Kreisjugendamt habe es immer geheißen, es sei alles in Ordnung, erinnerte Uli Eikenhorst. &bdquo;Jetzt sind plötzlich die Zahlen im Raum.“ Das bestätigte Honsel: Rahden sei auf der sicheren Seite, habe es vom Jugendamt geheißen. Erklärungen seitens des Kreisjugendamts gab es für die Ausschussmitglieder in der Sitzung nicht. Süsann Püfke vom Kreisjugendamt war eingeladen gewesen, aber aufgrund eines anderen Termins nicht rechtzeitig in Rahden. In Rahdens Nachbarkommune hat sich die Situation ähnlich zugespitzt. Zum Kindergartenjahr 2023/2024 waren 33 Kinder unversorgt, davon sieben über drei Jahren und 26 unter drei Jahren. Und das, obwohl in Stemwede das Betreuungsangebot in den letzten Jahren stetig ausgebaut wurde. Zuletzt hat der Jugendhilfeausschuss des Kreises zum 1. August 2023 eine neue Kita in Wehdem mit rund 30 Kindern in zwei Gruppen genehmigt. Kritik gab es aus der Stemweder Politik schon 2021 und 2022 an der Argumentation des Kreisjugendamtes. Das ging bislang davon aus, dass die Kinderzahlen leicht sinken werden und im ländlichen Raum weniger Eltern ihren Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz ausschöpften. Stemwedes Bürgermeister Kai Abruszat hatte dem entgegengesetzt: Stemwede habe eine gleiche Betreuungsquote wie Städte des Kreises. Die Kommune sei ein starker Wirtschaftsstandort. Hier arbeiteten nicht nur Mama und Papa, sondern auch Oma und Opa.

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