G9-Erweiterung: Rahdener Gymnasium freut sich über Unterschriftensammlung

Rahden. Die Gymnasien zwischen Weser und Rhein kehren zurück zu G9, dem Abitur nach 13 Jahren. Darauf bereitet sich auch das Gymnasium Rahden vor. Die Schule aber braucht dafür zusätzliche Räume und verweist darauf, dass das neue G9 nicht so einfach mit dem alten G9 verglichen werden könne. Wie aber dieser Raumbedarf gedeckt werden kann, darüber gehen in Rahden die Meinungen auseinander. Worum es jetzt geht Die Stadtverwaltung schlägt die Nutzung der ehemaligen Realschule vor und verweist auf die derzeit desolate Kassenlage und unklare Entwicklungen bei den Schülerzahlen. Die Nutzung der früheren Realschule lehnt die Leitung des Gymnasiums aber ab und möchte einen Anbau. Für die gibt es mehrere Varianten, die umfangreichste wird auf sechs Millionen Euro Kosten geschätzt. Wo es die Listen gibt Für einen Anbau werden nun in Rahden Unterschriften gesammelt. An mehreren Punkten in Rahden wie etwa in der Eisdiele lagen in den vergangenen Tagen Listen aus. In die können sich Bürgerinnen und Bürger eintragen und somit den Wunsch des Gymnasiums nach einem Anbau für die Rückkehr zu G9 unterstützen können. Über die Homepage der Schule konnten die Listen heruntergeladen werden. Eine Abgabe war im Sekretariat möglich oder auch per Mail an eine dem Gymnasium Rahden zugeordneten E-Mail-Adresse – nämlich die E-Mail-Adresse zukunft@gymrahden.de. Was bei den Listen auffällt Als Kopfzeile wird neben dem Logo der Schule auch der Name &bdquo;Gymnasium der Stadt Rahden“. Ein Ansprechpartner wird auf den Listen nicht genannt. Es gibt auf den Listen auch keinen Hinweis, wer letztlich Initiator der Sammlung ist. So lautet die Forderung &bdquo;Mit meiner Unterschrift bestätige ich, dass ich mich für die Sicherung des hohen pädagogischen Standards sowie für zukünftige Möglichkeiten der positiven Weiterentwicklung des pädagogischen Konzepts am Gymnasium Rahden einsetze“, heißt es auf den Listen. &bdquo;Daher befürworte ich eine Schulerweiterung, die eine der gemeinsam von Schule und Stadtverwaltung erarbeiteten drei Anbauvarianten am bestehenden Gebäude des Gymnasiums vorsieht. Ausführliche Informationen zu den Plänen der Schulerweiterung habe ich erhalten, die Informationen sind zudem einsehbar auf den Internetseiten des Ratsinformationssystems der Stadt Rahden.“ Zu den Informationen der Schule und zu den Informationen im Ratsinfo-System der Stadt gelangen Interessierte dann über QR-Codes. Das sagt die Schule Der stellvertretende Schulleiter Benno Schomaker erinnerte auf Nachfrage der Redaktion an die zwei Elternversammlungen, die im Januar auf Wunsch der Elternschaft stattfanden und bei denen die Schule ihre pädagogische Sicht auf die Schulerweiterung erläuterte. Während der Versammlungen äußerten nach Angaben Schomakers die Eltern den Wunsch, &bdquo;dass erstens alle Schülerinnen und Schüler informiert werden und dass zweitens eine Unterschriftensammlung erfolgen soll“. Bei der Unterschriften-Sammlung handele es sich um eine Initiative der Eltern, die am 1. Februar gestartet war und eigentlich bis zum Freitag, 16. Februar, laufen solle. Auf Nachfrage teilte Schomaker weiter mit, dass Bürgermeister Bert Honsel aber mittlerweile reagiert habe und die Elternvertreter (die Pflegschaftsvorsitzenden) und die Schülervertretung in der kommenden Woche zu einem Gespräch in die Aula eingeladen habe. Deshalb werde die Unterschriftensammlung bis dahin laufen. Die Eltern würden dem Bürgermeister die Listen zu diesem Termin überreichen. Da die Schülervertretung die Initiative unterstütze, seien auch in der Schülerschaft Unterschriften gesammelt worden. Hinweis zur Resonanz Die Elternversammlungen, zu denen die Schule über die Presse neben der Elternschaft auch weitere Interessierte eingeladen hatte, seien sehr konstruktiv gewesen, merkte Schomaker an. Aus den vielfältigen Elternbeiträgen lasse sich entnehmen, dass die anwesenden Eltern sich &bdquo;klar für einen Anbau aussprechen und die Nutzung des alten Realschulgebäudes, so wie die Stadt es plant, kritisch sehen.“ Seit dem 1. Februar kämen täglich Unterschriftenlisten im Gymnasium an, teilte Schomaker auf Nachfrage mit. Man habe noch keinen Überblick über die genaue Zahl der Unterschriften. &bdquo;Viele Eltern kommen auch extra in die Schule, um hier zu unterschreiben. Wir sind mit der Resonanz zufrieden.“ Das sagt der Bürgermeister Zur Unterschriften-Sammlung äußerte sich auf Anfrage der Redaktion Rahdens Bürgermeister Bert Honsel. &bdquo;Wegen der diversen Info-Veranstaltungen der Schule, zu der Eltern und Schüler eingeladen worden sind, aber nicht ausdrücklich die Stadt als Schulträger, und auch wegen der Unterschriftenaktion der Schule, die in eine bestimmte Richtung abzielt, fühlte ich mich veranlasst, den Eltern- und Schülervertreter des Gymnasiums und den Elternvertretungen der Grundschulen zusammen mit Mitarbeitern der Schulverwaltung die von der Schulleitung stark kritisierten Verwaltungsvorschläge zur G9-Erweiterung vorzustellen.“ Daher habe er zu einem nicht-öffentlichen Termin eingeladen, sagte Honsel. Er habe auch schon dem Vorsitzenden der Elternpflegschaft des Gymnasiums angeboten, dass er zusammen mit Eltern- und Schülervertretern eine Unterschriftenliste ins Rathaus bringen könne. Honsel: &bdquo;Auch dann stünde ich für eine Diskussion zum Thema G9-Erweiterung zur Verfügung.“

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