Gymnasium Rahden braucht mehr Platz – aber wo?

Rahden. Das Rahdener Gymnasium braucht wegen der Rückkehr zum Abi nach neun Jahren (G9) mehr Platz. Wo und wie der geschaffen werden kann, dazu gibt es bekanntlich mehrere Ideen. Ein Anbau ist denkbar, aber auch die Nutzung von Räumen in der früheren Realschule. Die Kosten variieren stark. Über die Details wollen nun die Politik und das Gymnasium beraten. Während der Sitzung des Schulausschusses hatte Katrin Drumann von der Stadt Rahden drei Varianten vorgestellt. Die eine greift Überlegungen von Schulplanerin Petra von Berlepsch auf. Dabei ist im Osten der Schule in Richtung des Lehrerparkplatzes ein rund 800 Quadratmeter großer Anbau vorgesehen. Der würde nach ersten Schätzungen rund vier Millionen Euro kosten. Welche Kosten im Raum stehen Sie habe sich aber auch gefragt, ob man diese Fläche brauche oder vorhandene Räume auch anders aufteilen könnte, merkte Katrin Drumann im Ausschuss an. Das ist aus ihrer Sicht machbar, einige vorhandene Räume könnten aufgeteilt werden. Der dann noch erforderliche Anbau würde noch 440 Quadratmeter groß sein und nach ersten Schätzungen etwa 2,7 Millionen Euro kosten. Die dritte Variante betrifft die alte Realschule. &bdquo;Hier haben wir Fläche“, sagte Drumann. Einen Teil der früheren Realschule, der zum Gymnasium hin liegt, könne genutzt werden. Zur Verfügung stünden rund 480 Quadratmeter, die etwa durch Fachräume genutzt werden könnten. Es gebe auch einen eigenen Zugang. In einer ersten Schätzung gab Katrin Drumann die Kosten für die Variante drei mit etwa einer Million Euro an. Über die Varianten werde man aber definitiv noch mit der Schule sprechen müssen. &bdquo;Ich sehe in der Zukunft eher den Erhalt des Gebäudes“ &bdquo;Es sind nicht die Zahlen, die am Ende stehen“, meinte der Ausschuss-Vorsitzende Uli Eikenhorst (CDU) mit Blick auf die von Katrin Drumann genannten Schätzungen. &bdquo;Es ist ein Rohmodell.“ Ob eine Nutzung eines Teils der Realschule eine andere Nutzung des Gebäudes beeinträchtigen würde, wollte Hannelore Kühnen wissen. Das verneinte Katrin Drumann. Es gebe den Auftrag zu prüfen, wie die alte Realschule genutzt werden könnte, sagte Bürgermeister Bert Honsel. Er sehe allerdings derzeit keine Chance auf eine Nutzung durch Dritte, bei der die Stadt Rahden Geld verdiene. Hinsichtlich einer Nutzung erinnerte Honsel an Gespräche mit dem Jugendcafé. Es gebe auch Gespräche über eine Nutzung der früheren Realschule durch Dritte. Bürgermeister Bert Honsel sprach von einem &bdquo;zarten Pflänzchen“. Eine Nutzung durch Dritte dürfe aber den Schulbetrieb nicht beeinträchtigen. Zu den Gesprächen wollte er sich im Ausschuss nicht weiter äußern. Gespräche mit Gymnasium geplant Detlef Müller (Grüne) erinnerte daran, dass an der Heizung wohl etwas gemacht werden müsse. &bdquo;Ich sehe in der Zukunft eher den Erhalt des Gebäudes, nicht den Abriss“, merkte der Bürgermeister dazu an. &bdquo;Da wird man an der Heizung eh etwas machen müssen.“ Uli Eikenhorst verwies darauf, dass etwa eine Nutzung der früheren Realschule auch pädagogisch passen müsse. Seinen Angaben zufolge könnte es im September eine Sondersitzung des Schulausschusses geben, bei der dann auch über aktuelle Zahlen gesprochen wird. Die Zeit wollen die Fraktionen zur Beratung über die drei Varianten nutzen. Außerdem sollen in dieser Zeit Gespräche mit dem Gymnasium geführt werden. Realschul-Geschichte endete 2019 Die einstige Freiherr-vom-Stein-Realschule Rahden hatte im Sommer 2019 zum letzten Mal einen Entlass-Jahrgang verabschiedet. Damit endete die Geschichte der Realschule. Derzeit nutzt die Sekundarschule die Räume, bis der Sekundarschul-Anbau fertiggestellt ist. Was aus der früheren Realschule wird, das ist derzeit unklar. Ohne eine sinnvolle Nutzung würde die frühere Realschule den Haushalt der Stadt Rahden mit einem &bdquo;höheren sechsstelligen Betrag belasten – es sei denn, wir würden die Abrissbirne durchjagen. Aber das kann sich keiner von uns vorstellen“, hatte Bürgermeister Honsel im Februar 2021 während der Haushaltsberatungen angemerkt.

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