Pralinen, Brot und Torte: Konditorin landet in Rahden einen Volltreffer

Rahden-Tonnenheide. Pralinen und Torten sind schon lange Adine Abrams Ding. Jetzt hat die Rahdenerin alles auf eine Karte gesetzt und aus ihrer Auftragskonditorei ein kleines Café gemacht. Sie hat das Kaffeehus im Strohe in Tonnenheide übernommen. Unter dem Namen Schokoladine.de bietet die Konditormeisterin dort eine gute Mischung aus Kaffee, Kuchen, selbst gebackenem Brot, Frühstücksbuffet, Abendveranstaltungen mit Live-Musik, Poetry-Slam und Kunstevents. &bdquo;Die Resonanz ist überwältigend. Es ging gleich am ersten Wochenende richtig los“, freut sich Adine Abrams. &bdquo;Viele haben offenbar abgespeichert, dass es mich gibt. Sie scheinen nur darauf gewartet zu haben, dass ich mich endlich in die Selbstständigkeit traue.“ Wahre Berufung erst spät entdeckt Die ersten Pralinen kreierte die gebürtige Espelkamperin mit acht Jahren. &bdquo;Die gesamte Küche und das Wohnzimmer standen voll mit Tellern, auf denen Pralinen klebten. Meine Mutter hat meine Begeisterung gesehen und deshalb kein negatives Wort dazu verloren“, erinnert sich Adine Abrams. Wie bei vielen führte aber auch bei ihr der Weg nicht direkt zum Traumberuf. Zunächst lernte Adine Abrams Krankenschwester. Durch das &bdquo;Künstler Café Wert & Würde“ in Varlheide entdeckte sie ihre wahre Berufung. Die Mutter zweier Kinder drückte noch einmal die Schulbank, machte eine Ausbildung als Konditorin und erwarb anschließend in Bielefeld den Meistertitel. Danach fuhr die Rahdenerin zunächst zweigleisig mit einer Auftragskonditorei nebenberuflich und einer Festanstellung halbtags in einem Vier-Sterne-Hotel. Was anders läuft als beim Großbäcker &bdquo;Corona war für mich ziemlich hart“, sagt Adine Abrams. Keine Hochzeits- und Familienfeiern bedeuteten keine Aufträge für festliche Torten. Auch bei ihrem Arbeitgeber gab es durch den Lockdown Einschnitte und wenig zu tun. &bdquo;Darum habe ich mich zusätzlich in Richtung Brot backen orientiert“, berichtet die 40-Jährige. &bdquo;Ich arbeite zum Beispiel mit Sauerteig“, sagt Adine Abrams. Alle Zutaten mischt sie selbst zusammen. Dafür habe eine große Bäckerei gar keine Zeit - auch nicht für Experimente. Die Rahdenerin kann nicht genug davon bekommen, Geschmäcker zu kombinieren, Ideen umzusetzen und Wünsche essbar zu machen. Archehof wird weiter betrieben Mit einer kleinen Anzeige habe sie nach Räumen für ihr Café gesucht. &bdquo;Ich hatte genaue Vorstellungen, wie es sein sollte“, sagt Adine Abrams. &bdquo;Aber alles, was ich mir zunächst angeschaut habe, passte nicht.“ Dann sei sie von Kerstin und Horst Benker angesprochen worden. Für die Konditormeisterin ein Volltreffer. &bdquo;Es ist genau das, was ich wollte.“ &bdquo;Kerstin und Horst Benker haben ihr Kaffeehus im Strohe mit viel Herzblut gemacht“, weiß Adine Abrams. Das loszulassen und Veränderungen zuzulassen, das sei nicht einfach, versteht die 40-Jährige. &bdquo;Wir haben mit Menschlichkeit und Respekt für beide Seiten einen guten Weg gefunden“, sagt die Konditormeisterin. Der Archehof wird weiterhin von Kerstin und Horst Benker betrieben. "Gibt so viel Gutes in der Region" Auf Kundenwünsche wie vegan oder glutenfreie Produkte geht Adine Abrams gern ein. Auch ketogene Backwaren, also ohne Mehl und Zucker, sind bei ihr zu haben. Keine Abstriche gibt es bei der 40-Jährigen und ihrem kleinen Team in Sachen Qualität und Geschmack. &bdquo;Sonst habe ich ein schlechtes Gewissen“, betont Adine Abrams. Beim Einkauf ist ihr wichtig, nah am Erzeuger zu sein. &bdquo;Es gibt hier so viel Gutes in der Region. Warum sollten wir uns da nicht gegenseitig unterstützen“, sagt die Café-Inhaberin. Neben vielen Leckereien, gutem Kaffee und Wein aus der Region und dem Brotverkauf immer donnerstags kann das Café auch für private Feiern, Geburtstage, Events oder Kurse gemietet werden. Adine Abrams setzt in ihrem Café auf Wohnzimmeratmosphäre, in der gern Gemeinschaft aufkommen darf. Immer samstags stehen Musik- und Kulturveranstaltungen auf dem Programm. Was das Sahnehäubchen wäre &bdquo;Ich möchte Menschen zusammenbringen“, sagt die Rahdenerin. Sie wünscht sich, dass eine Plattform entsteht, die Künstlern und Musikern Freiheit und Anerkennung bietet. &bdquo;Wenn ich es schaffe, Menschen aus der Reserve zu locken, dann wäre das das Sahnehäubchen für mich“, erklärt Adine Abrams.

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