Fußballturnier landet vor Gericht: Neuer Verdacht nach Tritt ins Gesicht

Rahden. Es begann als feuchtfröhliches Fußballturnier von Firmenmannschaften. Später rückte dann die Polizei an und für einen Kicker endete das Turnier mit einer blutenden Wunde im Gesicht, die im Krankenhaus behandelt werden musste. Das Thekenturnier anlässlich des Tonnenheider Sportfestes im September vorigen Jahres hat für einen 30-jährigen Rahdener nun ein Nachspiel. Er soll dem am Boden liegenden Kicker einer anderen Mannschaft ins Gesicht getreten haben. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld wirft dem Rahdener gefährliche Körperverletzung vor. Der bestreitet den Vorwurf. Hat der Rahdener zugetreten oder nicht? Richter Janotta hatte dazu im Rahdener Amtsgericht schon einige Zeugen befragt, nun ging es in die zweite Runde. Ein Mitglied der Turnierleitung (23) belastete den Angeklagten dabei schwer. &bdquo;Wir hatten ein paar Hundert Gäste auf dem Sportplatz“, berichtete der Vertreter des Sportvereins. Es sei eine der ersten Veranstaltungen nach Corona gewesen und es sei sehr viel Alkohol getrunken worden. &bdquo;In der K.O.-Phase des Turniers waren einige Spieler schon sehr betrunken“, berichtete der Turnier-Mitorganisator. Warum die Organisatoren die Polizei riefen Er habe Gläser eingesammelt und mitbekommen, dass ein Spiel von beiden Seiten hitziger gewesen sei. Der Schiedsrichter habe das Spiel dann kurz vor dem regulären Ende abgebrochen. &bdquo;Ich wollte deeskalieren.“ Es habe dann Schubsereien gegeben, den einen oder anderen Schlag und Rangeleien – und das für vielleicht zwei Minuten. Die Organisatoren hätten mit beiden Teams reden wollen und mit einigen Spielern habe man noch reden können. Zeuge belastet Angeklagten Das Team einer Rahdener Firma sei dann gebeten worden, den Platz zu verlassen, &bdquo;weil sie vorher schon Stress machten“, berichtete das Mitglied des Orga-Teams. Die Spieler hätten sich aber geweigert und deshalb sei die Polizei gerufen worden. Er habe gesehen, wie einer der Spieler aus der anderen Mannschaft zu Boden ging und einen Tritt ins Gesicht bekam, sagte das Mitglied des Orga-Teams. Wie er den Angeklagten erkannt habe, wollte Richter Janotta wissen. &bdquo;Ich habe es gesehen“, antwortete der Sportvereinsvertreter. Er habe sich dann nach dem Namen erkundigt, meinte er mit Blick auf den Angeklagten. "Ich muss ja die Wahrheit sagen" Ein Mitspieler (22) des verletzten Kickers berichtete von einem hektischen Spiel, an dessen Ende sein in Führung liegendes Team Zeitspiel betrieben habe. &bdquo;Das war schon provokant. Ich weiß nicht, ob Sie Fußball verfolgen“, meinte der 22-Jährige gegenüber Richter Janotta. Der antwortete schnell: &bdquo;Ich weiß nicht, für wie alt Sie mich halten. Aber ich spiele aktiv Fußball.“ Der 22-Jährige berichtete dann vom Tumult und von dem auf dem Boden liegenden Mitspieler. &bdquo;Aber wer, wie, was – das kann ich nicht einschätzen.“ Er habe nicht gesehen, wer zugetreten habe. Tage nach dem Turnier habe er den Angeklagten und den verletzten Kicker in einer Disco zusammengebracht und beide hätten sich wohl freundlich unterhalten und sich zum Abschluss die Hand gegeben. Weitere Zeugen werden gehört Er sei sich ziemlich sicher, dass der Bruder des Angeklagten der Täter sei. Beide sähen sich ähnlich, betonte der 22-jährige Zeuge. &bdquo;Ich muss ja die Wahrheit sagen, auch wenn ich jemanden in die Pfanne haue.“ Er sei sich ziemlich sicher, dass der Angeklagte nicht der Täter sei. Ein weiterer Zeuge (29) gab an, dass er keinen Alkohol trinke und in dem Tumult habe schlichten wollen. Dabei habe er selbst einen Schlag abbekommen – von wem, das wisse er nicht. Vom Tritt gegen den Kopf des Kickers habe er nichts gesehen. Die &bdquo;Menschentraube“ auf dem Platz sei groß gewesen. Die Verhandlung geht nun mit der Vernehmung weiterer Zeugen in die dritte Runde.

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