Neue Leitung im Vier-Sterne-Hotel "Westfalen-Hof" in Rahden

Rahden. Er zählt zu den bekanntesten gastronomischen Betrieben im Nordkreis. Das Hotel hat Vier-Sterne-Status und das Haus ist auch Treffpunkt für Vereine und Parteien. Der Westfalen-Hof und Rahden, das gehört zusammen. Das Gesicht des Westfalen-Hofes ist seit vielen Jahren Rainer Benk. Nun steht der Westfalen-Hof vor einem Betreiberwechsel. Rainer Benk sagt &bdquo;Tschüss“, sein Nachfolger aber steht schon in den Startlöchern. Seit Anfang der 1980er-Jahre gibt es ihn, den Rahdener Westfalen-Hof. Am Anfang war die Tennishalle, mit Pächterwohnung und kleiner Gastronomie. Schritt für Schritt wurde dann erweitert. Der Hotelbereich kam hinzu, der Saal, das Restaurant &bdquo;Rupert“ und auch eine 800 Quadratmeter große Sauna. Im Jahr 1995 setzte Rainer Benk zum ersten Mal seinen Fuß über die Schwelle des Westfalen-Hofes. Und blieb bis 2005. "Zeit für einen Tapetenwechsel" Dann gab es einen Pächterwechsel, andere übernahmen die Regie. Aber 2011 war Rainer Benk wieder da. &bdquo;Ich wurde im Sommer 2011 reaktiviert“, merkt er an. Da war er wieder da. Und ist es bis heute. Das wird sich nun Ende dieses Monats ändern. &bdquo;Mit Anfang 60 habe ich gedacht, es ist Zeit für einen Tapetenwechsel und beruflich etwas kürzer zu treten.“ Sein Nachfolger ist bereits da, Rainer Benk kennt ihn gut. Oliver Fissenewert, lange wohnhaft in Levern, kam 1999 als Praktikant in den Westfalen-Hof. Und blieb. Von 2000 bis 2003 absolvierte der Koch hier seine Lehre. &bdquo;Danach hatte ich meine Wanderjahre und kam auch 2011 zurück in den Westfalen-Hof. Als Küchenchef“, sagt Fissenewert. In die Klinik-Küche und retour Es gab danach noch einmal eine Station auswärts. 2018 wechselte Fissenewert in die Klinik Schloss Haldem – zunächst als stellvertretender Küchenleiter, dann als Leiter dieses Bereichs. &bdquo;Und jetzt geht es wieder zurück. Ich werde den Westfalen-Hof einfach nicht los“, sagt er lachend. Warum er nun erneut in den Rahdener Betrieb zurückkehrt? &bdquo;Weil ich einfach Bock darauf habe“, sagt der gelernte Koch. Er sehe Post-Corona als Chance. &bdquo;Jetzt kann man wieder richtig was machen.“ Auch der Umstand, dass die Coronakrise inklusive der nicht unumstrittenen Lockdowns etwa 25 Prozent aller Jobs in der Gastronomie vernichtet hat, schreckt Oliver Fissenewert nicht ab. &bdquo;Das kriegen wir zurück. Nicht sofort, aber Stück für Stück.“ Regionale Küche stärker in den Blick nehmen Es sei halt so, dass man in der Gastronomie eher abends Dienst habe. Er sei zudem an seinem künftigen Arbeitsplatz völlig frei und sehe großes Potenzial, den Westfalen-Hof weiterzuentwickeln. Er habe auch in der Klinik Schloss Haldem kreativ sein können – &bdquo;aber auf andere Weise“. Im Westfalen-Hof habe er aber noch mehr Möglichkeiten. &bdquo;Meine Freundin Anika Schäfer ist gelernte Hotelfachfrau, ich bin Koch.“ Beide treten als Team an. &bdquo;Sie wird den Service leiten und ich kümmere mich um die Küche. Einmal Koch, immer Koch.“ Was er verändern will im Betrieb, da will Fissenewert die Karten nicht gleich alle offen auf den Tisch legen. Das Haus soll westfälischer werden Es werde &bdquo;kosmetische Veränderungen“ geben, der ganze Westfalen-Hof solle etwas offener werden. Er wolle erreichen, dass das Haus in Zukunft noch mehr zum Treffpunkt wird. Bei der Speisekarte möchte Oliver Fissenewert den Fokus noch mehr auf regionale Produkte legen. Der Westfalen-Hof arbeite mit einem landwirtschaftlichen Betrieb in Pr. Ströhen zusammen, von dort kämen die &bdquo;Rahdener Glücksschweine. Die Tiere sind nur draußen, so wie es sein sollte.“ Der Betrieb solle auch &bdquo;westfälischer“ werden. &bdquo;Das Haus heißt schließlich Westfalen-Hof“, meint Oliver Fissenewert. Der Betrieb gehöre zum Netzwerk &bdquo;Westfälisch genießen“, ergänzt Rainer Benk. "Er soll eigene Wege gehen" Fissenewert: &bdquo;Wir haben viel ausprobiert – ob asiatisch oder mediterran.“ Es solle aber nun die Region mit ihrer Küche stärker in den Blick genommen werden. Das werde sich auch im Einkauf regionaler Produkte niederschlagen. Zum 1. Juli übernimmt Oliver Fissenewert die Leitung im Rahdener Westfalen-Hof. Dann werde er sich erst einmal noch weiter einarbeiten, sagt er. &bdquo;Ich bin dann draußen“, merkt Rainer Benk an. Wenn sein Nachfolger Fragen habe, dann sei er da. &bdquo;Aber ab dem 1. Juli ist Oliver hier Chef und das ist gut so. Er soll seine eigenen Wege gehen.“ Anders gehe es auch nicht, so Benk. &bdquo;Ich muss und will loslassen.“ Wegziehen werde er aus Rahden aber nicht. Auch aus Bratkartoffeln wird ein Sterne-Gericht Welchen Stellenwert hat der Westfalen-Hof in Rahden? Er glaube, dass der Stellenwert hoch sei, meint Rainer Benk. &bdquo;Ich glaube, die Rahdener sind froh, ein Hotel mit vier Sternen zu haben, das über die Ortsgrenzen hinaus bekannt ist.“ Als einer der ersten Betriebe in der Region habe der Westfalen-Hof die vier Sterne im Jahr 1996 bekommen und behalten – bis heute. Die Auszubildenden hätten wegen der guten Ausbildung gute Chancen in der Branche. Der Betrieb habe bei der Ausbildung einen guten Ruf. In der Küche achte man auf Individualität, sagt Benk. &bdquo;Wir wollen unsere Gäste verwöhnen und das ziehen wir durch.“ Das ergänzt Oliver Fissenewert: &bdquo;Man kann auch aus Bratkartoffeln ein Sterne-Gericht machen.“ Wie es um die Branche steht Der Westfalen-Hof hat 34 Hotelzimmer und inklusive der Teilzeit-Beschäftigten 20 Mitarbeiter. Die Situation erhole sich nach den beiden vergangenen Corona-Jahren inzwischen, sagt Rainer Benk. Seit April/Mai gebe es wieder gute Umsatzzahlen und man nähere sich der Vor-Corona-Zeit. Auch im Hotel gebe es gute Buchungszahlen – und das gelte für die ganze Branche. &bdquo;Wir haben damit zu kämpfen, dass Fachpersonal fehlt.“ Zudem belasteten die erheblichen Kostensteigerungen bei Energie und Waren. Benk: &bdquo;Aber die Menschen wollen wieder raus.“ In Rahden gebe es in der Woche Geschäftsreisende im Westfalen-Hof, an den Wochenenden kämen dann die Touristen. &bdquo;Reisen im eigenen Land liegt im Trend, das merken wir schon.“

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