Eva Heidemann verstorben: Engagierte Politikerin mit Herz und Verstand

Rahden. Sie engagierte sich über Jahrzehnte für ihre Mitmenschen. Im Stadtrat zählte die Christdemokratin Eva Heidemann zu den ersten Frauen, die in der Rahdener Kommunalpolitik aktiv waren. Viele Jahre vertrat die gebürtige Herforderin das Lübbecker Land im Landtag von Nordrhein-Westfalen. Nun hat Eva Heidemann die Augen für immer geschlossen. Sie wurde 88 Jahre alt.Die Christdemokratin Eva Heidemann war von 1979 bis 1999 Mitglied des Rahdener Stadtrates. In diesem Zeitraum war sie auch 2. stellvertretende Bürgermeisterin und saß als Abgeordnete der CDU von März 1992 bis Mai 1995 und von Oktober 1999 bis Anfang Juni 2000 im NRW-Landtag. Nur zwei Frauen gehörten in Rahden noch eher dem Rat an: Im Mai 1975 wurden Irmgard Steinkamp (SPD) und Ingeborg Willenbrock (CDU) in den Rat gewählt. Eine der ersten Frauen in einer Männer-DomäneFrauen in der Kommunalpolitik - das war Ende der 1970er-Jahre eher selten. Dennoch war es ein Mann, der die Apothekerin damals für die Politik vor Ort begeisterte. Daran hatte Eva Heidemann während eines Gesprächs im März 2018 anlässlich des 100. Jahrestages der Einführung des Wahlrechts für Frauen erinnert. Sie sei durch den damaligen Bürgermeister Reinhold Spönemann für die Ratsarbeit gewonnen worden, sagte Eva Heidemann damals.Am Herzen lagen ihr immer das Soziale und die Schulen. Das hat sie bei unzähligen Sitzungen von Ausschüssen und Räten in Rahden immer wieder klar gemacht. Für das Soziale und die Schulen setzte sie sich mit ganzer Kraft ein. "Man muss doch zusammen sein und sagen, wie man es haben will“, hat sie einmal angemerkt. Auch außerhalb des Rates setzte sie sich ein, um Menschen zu helfen. Noch im vergangenen Oktober wurde sie für die 35-jährige Mitgliedschaft im Sozialverband (ehemals Reichsbund) geehrt.Es ging um die Sache, nicht um Personen"Wenn ich gegen etwas war, dann habe ich das immer laut gesagt“, erinnerte sich Eva Heidemann während eines Gesprächs vor vier Jahren. &bdquo;So habe ich das mein Leben lang gemacht.“ Andere Auffassungen habe sie akzeptiert. Es sei ihr immer um die Sache gegangen, nicht um Personen. Manche Begebenheit aus ihrem langen politischen Leben hat sie nie vergessen. In Eva Heidemanns Zeit als Rahdener Schulausschuss-Vorsitzende fiel die Gründung des Gymnasiums Rahden. Als Schulleiter habe sie eigentlich gern Fritz Sundermeier haben wollen, der lange am Söderblom-Gymnasium Espelkamp unterrichtete und die Schule leitete, erinnerte sich die Rahdenerin.Heidemann: &bdquo;Dann kam Ingrid von Mitzlaff und ich sagte: Die muss es sein.“ Schwierigkeiten, im Rat Gehör zu finden, habe sie nie gehabt, sagte Eva Heidemann. Die gebürtige Herforderin kannte aber ja auch sehr viele Menschen im Nordkreis - und die schätzten Eva Heidemann für ihre ehrliche und zielorientierte Arbeit.&bdquo;Die Nachricht vom Tod Eva Heidemanns trifft uns sehr", sagte Oliver Vogt, Kreisvorsitzender der CDU Minden-Lübbecke. "Unsere Gedanken sind in diesen schweren Tagen bei ihrer Familie. Mit Eva Heidemann verliert die CDU Minden-Lübbecke eines ihrer wichtigsten Mitglieder.""Das C im Parteinamen ernst genommen"Seit 1976 sei Eva Heidemann Teil der Partei gewesen und habe in vielen Ämtern Verantwortung übernommen. So gehörte sie über zwei Jahrzehnte dem Rat der Stadt Rahden an. Besonders hervorzuheben sei auch ihre Mitgliedschaft im Landtag von Nordrhein-Westfalen. Vogt: "Sie hat uns und unsere Minden-Lübbecker Interessen zweimal in Düsseldorf vertreten."Zusätzlich war sie Mitglied im Landesvorstand der CDU NRW. "Egal um welches Amt es ging, Eva Heidemann hat immer das C im Parteinamen ernst genommen und Politik auf Basis unseres christlichen Menschenbildes gemacht. Wir als CDU im Mühlenkreis verneigen uns vor ihrem Angedenken“, erklärte Oliver Vogt."Wegbereiterin für Frauen in der Politik"&bdquo;Eva Heidemann wird auf ewig in unserem Gedächtnis bleiben", erklärte Bianca Winkelmann, Vorsitzende der CDU Rahden und Mitglied des NRW-Landtags. "Sie war so etwas wie die Grande Dame der CDU Rahden - sehr charismatisch und immer höflich und freundlich. Was ich an ihr bewundert habe, ist, wie sie einerseits für konservative Werte einstand und gleichzeitig Wegbereiterin für viele Frauen in der Politik war."Als eine der ersten Frauen, die in der Rahdener Kommunalpolitik Verantwortung übernommen habe, habe Eva Heidemann der nachfolgenden Generation Türen geöffnet. "Wir haben wir ihr viel zu verdanken und ich werde sie persönlich sehr vermissen. Ihre freundliche Art hat jedes Treffen bereichert.“

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