Tote Schweine nach Feuer: Peta-Tierschützer erstatten Anzeige

Rahden-Varl. Ein technischer Defekt hat den Brand eines Schweinestalls auf einem Bauernhof in Varl ausgelöst. Zu dieser Erkenntnis waren Ermittler der Polizei gekommen und diese Vermutung wurde nun durch einen Sachverständigen bestätigt. Das teilte Ralf Steinmeyer mit, Sprecher der Polizei in Minden. Bei dem Brand waren am Sonntag 750 zum Teil tragende Sauen ums Leben gekommen. Der Brandsachverständige und die Ermittler der Mindener Kripo hatten die Brandstelle weiter untersucht. Laut den Experten kam es zu einem Kurzschluss bei einem Motor, der der Steuerung von automatisierten Rollläden für die Luftzirkulation in dem Gebäude diente. In der Folge entwickelte sich daraus unbemerkt der folgenschwere Brand. Brand auch vor sechs JahrenAuf dem Hof in Varl hatte es bereits im August 2015 gebrannt. Damals brannte ein Stall nieder und 1.700 Ferkel starben. Der am Sonntag ausgebrannte Stall war damals noch im Bau. Als Ursache für das Feuer im August 2015 hatte die Polizei damals einen technischen Defekt genannt. Anzeige gegen "die Verantwortlichen"Nach dem Brand am Sonntag hat die Tierrechtsorganisation Peta Strafanzeige erstattet. Die Anzeige sei bei der Staatsanwaltschaft Bielefeld gestellt worden, teilte Peta mit. Sie richte sich gegen "die Verantwortlichen". Die Nachfrage, wer die "Verantwortlichen" konkret sind, beantwortete Peta nicht. Anzeige erstattet Peta häufig nach Stallbränden. Das hatte die Tierrechtsorganisation auch nach dem Brand eines Ferkelaufzuchtstalls in Varl getan. Ein Aktenzeichen zu diesem Vorgang sei hier bislang nicht bekannt, teilte die Staatsanwaltschaft Bielefeld mit. In Anbetracht dessen, dass der Brand erst am Sonntag gewesen sei, gehe die Staatsanwaltschaft davon aus, dass sich das Verfahren wegen der laufenden Ermittlungen noch bei der Polizei Minden-Lübbecke befinde.Die Tierrechtsorganisation verweist in einer Mitteilung darauf, dass auch vor sechs Jahren als Brandursache ein technischer Defekt angegeben worden sei - so wie nun auch als Ursache für den Brand vom Sonntag. "Aufgrund mutmaßlich unzureichender Brandschutzmaßnahmen wurde möglicherweise billigend in Kauf genommen, dass die Schweinebei vollem Bewusstsein verbrennen", heißt es in der Mitteilung. Peta dankt nach eigenen Angaben allen Feuerwehrleuten und allen Helfern, die sich für die Rettung der Tiere eingesetzt hätten.Schwere Vorwürfe gegen LandwirteUnbeantwortet blieb auch die Nachfrage, ob Peta-Aktivisten sich vor Ort in Varl ein Bild gemacht haben. Dafür werden in der Mitteilung Vorwürfe gegen "die verantwortlichen" erhoben: &bdquo;Es ist unfassbar, dass es die Verantwortlichen trotz der Tragödie 2015 offenbar unterlassen haben ausreichende Brandschutzmaßnahmen zu ergreifen und damit den Tod hunderter Tiere billigend in Kauf genommen haben", wird in der Mitteilung Lisa Kainz zitiert, Agrarwissenschaftlerin und Peta-Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie."Landwirtinnen und Landwirte züchten diese unschuldigen Lebewesen schließlich überhaupt erst in eine leidverursachende Umgebung hinein", teilte Peta mit. "Doch um die Tiere vor dem Verbrennen zu schützen und auch den Schaden für die Landwirte möglichst gering zu halten, ist auch die Politik gefragt, gesetzliche Regelungen zu verschärfen." Alle Menschen könnten etwas gegen solch schreckliche Vorfälle tun. "Denn würden alle vegan leben, wäre das nicht passiert.“Kritik an Vorgaben zum BrandschutzPeta habe in der Vergangenheit wiederholt die bestehenden Brandschutzverordnungen kritisiert, da ein Schutz der Tiere so gut wie nicht geregelt sei, teilte die Tierrechtsorganisation gestern mit. " Zudem werden in der Praxis meist selbst diese unzureichenden Schutzmaßnahmen nicht umgesetzt."

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