Fitnessparcours statt Dachsanierung

Rahden. In der Stadt Rahden sollen die Ortschaften auch in Zukunft lebenswert sein. Dabei helfen Ideen von Bürgern. Die hatten sie vorgeschlagen, als gemeinsam das integrierte kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) erarbeitet wurde. Manches hat sich schon getan, etwa der barrierefreie Rundgang auf dem Rahdener Museumshof. Es gibt weitere Vorschläge und ein weiteres Projekt ist nun ausgewählt worden und soll umgesetzt werden. Das aber war im Hauptausschuss nicht unumstritten. Zur Auswahl standen der Rahdener Politik drei Maßnahmen. Da aber fraglich ist, wie viel Geld vom Land Nordrhein-Westfalen es gibt und eine Förderung von allen drei Vorhaben sehr unwahrscheinlich ist, musste eine Prioritätenliste her. Die war so einfach nicht machbar, es gab intensive Diskusionen. Zeitdruck für Entscheidung war groß Im Bauausschuss hatte es deshalb auch keine Entscheidung gegeben, die Fraktionen wollten beraten und im Rat entscheiden. Dessen Dezember-Sitzung aber fiel bekanntlich kurzfristig aus. Anstatt des Rates entschied nun der Hauptausschuss. Der Zeitdruck war groß, denn die Unterlagen für einen Zuschussantrag müssen bis zum Freitag, 15. Januar, der Bezirksregierung in Detmold vorliegen. Sollte es der Fitness-Parcours im Pr. Ströher "Auepark" sein? Für den hatte sich im Bauausschuss vor allem Ortsvorsteherin Bianca Winkelmann (CDU) stark gemacht. Kosten soll das 76.000 Euro und wenn die Rahdener dazu Geld vom Land bekommen, müsste die Dorfgemeinschaft Pr. Ströhen noch einen Eigenanteil von 18.000 Euro wuppen. Welche Vorhaben zur Wahl standen Oder soll das Dorfgemeinschaftshaus in Sielhorst einen neuen Anstrich bekommen und der schadhafte Dachreiter des Gebäudes saniert werden? Dafür hatte im Bauausschuss Ortsvorsteher Jürgen Meyer (CDU) geworben. Kosten soll das rund 53.000 Euro, es könnte mit 35.000 Euro vom Land gefördert werden. Oder aber sollten die Reetdächer des Museumshofes in Kleinendorf erneuert werden. Die sind stellenweise undicht und es regnet durch. Auch mit Blick auf die Folgen von undichten Dächern warben Claus-Dieter Brüning (SPD) und Thomas Möller (FDP) im Bauausschuss für diese Maßnahme. Kosten soll es 42.000 Euro, die Stadt könnte 27.000 Euro dazu vom Land bekommen. Warum die CDU auf Fitness-Parcours setzt Für die CDU, die seit der Kommunalwahl im September wieder eine absolute Mehrheit im Stadtrat hat, war die Entscheidung klar. Sie schloss sich Bianca Winkelmann an. Nach deren Aussage könne der Fitness-Parcours in Pr. Ströhen aus keinem anderen Landesprogramm gefördert werden als aus der Dorferneuerung. Pr. Ströhen stehe deshalb an erster Stelle, sagte im Hauptausschuss Guido Peitsmeier, Vorsitzender der CDU-Fraktion. Der Fitness-Parcours im "Auepark" passe am besten hinein, die beiden anderen Vorhaben müssten ohnehin aus dem städtischen Haushalt bezahlt werden, erklärte Guido Peitsmeier. Mit den Ikek-Projekten sollten doch auch die Dorfgemeinschaften gefördert werden, meinte er mit Blick auf Pr. Ströhen. Warum die FDP den Museumshof bevorzugt Aus Sicht von Martin Wlecke (FDP) ging es auch um eine grundsätzliche Frage. "Was ist eine Kann-Maßnahme und was ist eine Muss-Maßnahme?". Der Museumshof sei ein Muss, machte Wlecke deutlich. "Regnet es bei dir zu Hause durchs Dach, stellst du dir nicht Sportgeräte in den Garten", merkte er in Richtung der Christdemokraten an. Man müsse die Folgen von undichten Dächern im Museumshof beachten, sagte Martin Wlecke. Bei den Beratungen über Muss- und Kann-Maßnahmen müssen die Politiker aus Sicht des FDP-Ratsherrn die finanzielle Entwicklung der Stadt im Blick behalten. "In Zukunft werden wir ganz schön aufs Geld schauen müssen." CDU setzt sich gegen alle anderen durch Die FDP wolle, dass der Museumshof auf Platz eins stehe. Dann sollten Pr. Ströhen und Sielhorst folgen, sagte Wlecke. "Im Museumshof regnet es durch und deshalb ist der Museumshof an Nummer eins eine klare Notwendigkeit", ergänzte Claus-Dieter Brüning (SPD). Dann könnten Pr. Ströhen und Sielhorst folgen. Dem schloss sich auch Winrich Dodenhöft von den Grünen an. Sven Jark (AfD) sah den Pr. Ströher Fitness-Parcous an Platz eins. Danach solle der Museumshof folgen und dann das Dorfgemeinschaftshaus Sielhorst. Es setzte sich die CDU durch. Die acht Christdemokraten setzten den Fitness-Parcours an Platz eins. Gegen den CDU-Antrag stimmten sechs Politiker von SPD, FDP, Grünen und AfD.

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