Partei in Rahden wirft bei Kommunalwahl das Handtuch

Rahden. Die FWG Rahden nimmt nicht an der Kommunalwahl 2020 in der Stadt Rahden teil. Das teilte die Freie Wählergemeinschaft am Montag mit. Auch die Verhandlungen der Fraktion "Unabhängig für Rahden" (UfR) mit der FWG über eine Wiedervereinigung sind gescheitert, wie die UfR in einer Mail mitteilt. Die Mitteilung der UfR ist übrigens nicht nur von der Fraktionsvorsitzenden Gundel Schmidt-Tschech unterzeichnet, sondern auch von Herbert Kröger - nun als 1. Vorsitzender der UfR. Ratsherr wechselt in aller Stille die Seiten Herbert Kröger war als Ratsherr in die FWG-Fraktion nachgerückt, hat diese aber offenbar in aller Stille verlassen. Das städtische Rats-Infosystem nennt als Parteizugehörigkeit zwar noch die FWG, weist aber darauf hin, dass die Fraktionszugehörigkeit am 13. Februar dieses Jahres endete. Nachdem am 8. Juli der erste Versuch der FWG Rahden, die Kandidaten für die Wahlbezirke und die Reserveliste zu benennen, gescheitert war, hatte auch der zweite Anlauf am letzten Freitag zu keinem Ergebnis geführt. Die Wahlversammlung fand am 24. Juli unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Informationen der NW zufolge sollen Doris Bölk, Jürgen Steinkamp und Herbert Kröger für eine Wiedervereinigung mit der UfR geworben haben. Ansprüche auf vordere Listenplätze bestritten Eine Mehrheit der FWG-Mitglieder wollte die UfR-Vertreter Gundel Schmidt-Tschech und Dieter Sprado aber nicht wieder in den eigenen Reihen aufnehmen. Trotzdem soll es danach zunächst weiter Bestrebungen einzelner FWG-Mitglieder gegeben haben, Schmidt-Tschech und Sprado wieder aufzunehmen. Beide sollen die beiden ersten Listenplätze beansprucht haben. Das will Gundel Schmidt-Tschech allerdings so nicht stehen lassen. Sie wäre auf Platz 1 gesetzt worden, Doris Bölk auf Platz 2, erklärte die UfR-Ratsfrau. &bdquo;Es konnte auch bei dem erneuten Termin trotz längerer Diskussionen weder die Besetzung der Wahlbezirke noch die Aufstellung der Reserveliste erfolgen und der Vorsitzende musste die Versammlung erfolglos beenden", schreibt der FWG-Vorsitzende Jürgen Steinkamp. &bdquo;Die Teilnehmer der Versammlung nahmen zur Kenntnis, dass die Freien Wähler bei der diesjährigen Kommunalwahl im September 2020 bedauerlicherweise nicht dabei sein werden. Diejenigen, die gern weiterhin politisch tätig gewesen wären, fanden es natürlich traurig, mussten diese Tatsache jedoch akzeptieren", so Steinkamp weiter. Vereinsarbeit soll weitergeführt werden Die Vereinsarbeit werde jedoch weiterhin – auch auf Kreisebene in der FWG Mühlenkreis – weitergeführt werden. Als Kandidaten für die beiden Wahlkreise in Rahden seien Jürgen Steinkamp und Doris Bölk nominiert worden. Anders als die FWG tritt die UfR bei der Kommunalwahl in Rahden an. In 10 von 17 Bezirken gebe es Kandidaten, sagte Gundel Schmidt-Tschech. Zeitweise spielte auch die FWG-Fraktionsvorsitzende Doris Bölk dabei eine Rolle. "Doris Bölk stand ursprünglich auf Platz 2 unserer Liste", sagte Schmidt-Tschech. Sie habe dann aber zurückgezogen und sich weiter in der FWG engagieren wollen. Herbert Kröger sei 1. Vorsitzender der UfR. FWG-Vorsitzender von Personalie überrascht Jürgen Steinkamp, 1. Vorsitzender der FWG Rahden, wusste nach eigenen Angaben nichts von einem Fraktionswechsel Herbert Krögers. "Mir hat er nichts gesagt." Auch die Aussagen der UfR zu Doris Bölk seien ihm neu. Aufschreiben könne sich jeder, merkte er an. Entscheidend aber sei die Nominierungsversammlung, bei der gewählt werde. Doris Bölk und er seien von der Kreis-FWG gefragt worden und hätten zugestimmt, für den Kreistag zu kandidieren. "Wir sind von der Kreis-FWG aufgestellt worden." Für die FWG sei es schade, sagte Doris Bölk. Die Enwicklung habe sich aber schon vor Monaten abgezeichnet. Zur gescheiterten Wiedervereinigung von UfR und FWG Rahden schreibt die UfR: &bdquo;Doris Bölk, Jürgen und Gerd Steinkamp haben sich sehr um eine Zusammenarbeit mit der UFR bemüht. Doch es gab Kräfte in der FWG Rahden, auch im Vorstand der FWG, die diese Zusammenarbeit nicht wollten, obwohl sie selbst zur Kommunalwahl nicht antreten wollten." Das sei jedenfalls das Ergebnis der Mitgliederversammlung der FWG Rahden vom 24. Juli. Die UfR bedauere sehr, dass &bdquo;die vernünftigen Kräfte in der FWG Rahden sich nicht durchsetzen konnten", heißt es in der Mitteilung. Offizielle Meldefrist endet am Montag Gundel Schmidt-Tschech und Dieter Sprado hatten die FWG im März 2016 verlassen und das mit unüberbrückbaren Differenzen mit dem damaligen FWG-Ratsherrn und stellvertretenden FWG-Vorsitzenden Carsten Zimmermann begründet und dann die UfR-Fraktion gegründet. Schmidt-Tschech war bis zum Zerwürfnis die Vorsitzende der FWG-Fraktion. Am Montag endete die offizielle Meldefrist für alle, die sich für die Kommunalwahl am 13. September als Kandidaten bewerben. Bis 18 Uhr mussten die Unterlagen im Rathaus vorliegen. Es sei nun ein sauberer Schnitt, das sei von den Mitgliedern so entschieden worden, erklärte Jürgen Steinkamp. Er wolle nicht Politik machen um des Politikmachens willen - egal unter welcher Flagge. In Rahden werde die FWG nun fünf Jahre Pause machen. "Wo ist das Problem?" Die FWG werde die Zeit nutzen und sich neu aufstellen. das sei das klare Ziel. Steinkamp: "Die Pferde neu sortieren, um dann neu durchzustarten."

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