Nach Überschwemmungen: Wie kann man den Hochwasserschutz in Preußisch Oldendorf weiter verbessern?

Preußisch Oldendorf-Bad Holzhausen. Die punktuelle Wucht der Regenfälle hat am vergangenen Sonntag wieder zu Überflutungen im Heilbad Bad Holzhausen geführt. Hier trat ein Nebengewässer im Bereich der Unterführung der Berliner Straße (B65) über die Ufer. Das Wasser drohte, das Erdgeschoss eines Hauses zu fluten. Doch die Feuerwehr konnte Schlimmeres verhindern. Rund 15 Keller mussten die Einsatzkräfte insgesamt leerpumpen. Angesichts der erneuten Überschwemmungen stellt sich für viele Anwohner die Frage: Was hat der Hochwasserschutz in Bad Holzhausen bisher gebracht und wie kann er weiter verbessert werden? Ein kurzer Blick zurück: Im Jahr 2019 wurde beschlossen, ein Hochwasserschutzkonzept für Bad Holzhausen aufzustellen. Es sollte die Grundlage bilden für bauliche Maßnahmen und vor allem auch eine Förderung (80 Prozent). In dem Konzept sollten Bestrebungen aus Hochwasserschutz und ökologischer Aufwertung für die Große Aue und die Bruchriede kombiniert werden. Bruchriede bekam 2019/2020 ein neues Bett Ein größere Maßnahme für den Hochwasserschutz ist in den vergangenen Jahren schon umgesetzt worden: die Umlegung der Bruchriede. Sie war teilweise verrohrt und musste auch noch das Wasser der Hasumke aufnehmen – das sorgte bei Starkregen immer wieder dafür, dass Keller voll liefen. Die Bruchriede bekam 2019/2020 ein neues Bett – durchschnittlich etwa 20 Meter breit, insgesamt 1.200 Meter lang, davon rund 900 Meter durch Freiland führend, der Rest durch Siedlungsgebiet. Baukosten: gut eine Million Euro. Weitere Maßnahmen sollte das Hochwasserschutzkonzept enthalten. Doch die gestalten sich schwierig, wie sich zeigte. Bad Holzhausen ist in den amtlichen Überschwemmungsflächen von einem hundertjährlichen Hochwasser der Großen Aue betroffen. Daher wurde auf Grundlage eines neuen 2-D-Hydraulikmodelles von einem Ingenieurbüro aus Minden wie berichtet ein Schutzkonzept erstellt. Das Ergebnis: Keine der angedachten Maßnahmen ist wirksam - oder sie sind zu teuer beziehungsweise unwirtschaftlich. Es böten sich für die Ortschaft nach aktueller Entscheidungslage nur individueller Schutz für betroffene Objekte sowie Maßnahmen zur Schaffung einer Vorwarnmöglichkeit, etwa über ein Live-Prognosesystem, an, hieß es im vergangenen Jahr. Angedachte Maßnahmen nicht wirksam, zu teuer oder unwirtschaftlich Für Bürgermeister Marko Steiner steht angesichts der erneuten Überschwemmungen fest: Die Umlegung der Bruchriede hat Wirkung gezeigt. Im Bereich des Dammweges habe es keine Überschwemmungen mehr gegeben. Viele hätten damals gefragt, warum das neue Bett der Bruchriede so groß sein müsste und sprachen von "Überdimensionierung". "Jetzt sehen wir: Es ist gut, dass es so groß ist", so Steiner. Fakt sei auch, dass man sonst bei einem Starkregenereignis viel mehr Probleme in Bad Holzhausen gehabt habe. Da seien dann ganze Straßenzüge betroffen gewesen. In diesem Fall am vergangenen Sonntag sei ein Nebengewässer ohne Namen, das am Bahnhof unter den Gleisen verrohrt und im Bereich der Siedlung offen ist, übergelaufen. Nach der Unterquerung der Bundesstraße mache das Gewässer einen "Knick" nach rechts in Richtung Blasheim. Hier könne es daher nicht so schnell fließen, so dass es bei dem Starkregen einen Rückstau gab und das Wasser über die Ufer trat. Problem ist "Knick" des Gewässers Was man sich vorstellen könnte als Abhilfe, so Steiner, sei, hier parallel einen sogenannten Bypass zu legen entlang der Straße "Zur Freiheit", der weiteres Wasser aufnehmen könnte. Dazu müssten aber erst einmal weitere Untersuchungen erfolgen und Grundstückseigentümer ihre Zustimmung geben. Hier soll nun ein neuer Anlauf erfolgen. Weitere Maßnahmen gestalteten sich schwierig, so der Bürgermeister. "Bad Holzhausen liegt in einem Überschwemmungsgebiet. Hundertprozentige Sicherheit werden wir leider nicht hinbekommen." Die so genannten Objektschutzblätter mit Sicherungsmaßnahmen für einzelne Häuser, etwa, wie der Keller abzudichten ist, hätten einige Anwohner bereits beantragt, so Steiner. Er gibt aber auch zu bedenken, dass zusätzliche Versiegelungen wie etwa die noch immer beliebten Schottergräten die Situation zusätzlich verschärfen würden.

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