Bad Essen/Pr. Oldendorf

Schloss Ippenburg beendet nach 25 Jahren die Festivaltradition

Neues Konzept: Besucher können ab 2021 Ippenburger Schlossgärten auf 60.000 Quadratmetern pur erleben. Gärten noch bis 4. Oktober geöffnet.

Das Rosarium von Schloss Ippenburg. Es ist ein Paradies für Vögel und Insekten. | © V. Von dem Bussche

18.09.2020 | 18.09.2020, 09:00

Pr. Oldendorf/Bad Essen. Es war Schloss Ippenburg, das vor 25 Jahren die deutsche Gartenfestivaltradition begründete. Als Erstes setzt es für sich nun auch den Schlusspunkt. Nach fast 25 Jahren der Ausrichtung international berühmter Gartenfestivals hat Schloss Ippenburg das Corona-Jahr 2020 zum Anlass genommen, sein Konzept zu überdenken und wird, als Fazit, die Ippenburger Festivaltradition beenden. Die Ippenburger Gärten sind ab 2021 nicht mehr Kulisse, sondern Hauptakteur.

Sonntage im Grünen ohne Hektik

Abseits des Festivaltrubels kann man sie endlich hautnah erleben und sich individuell erschließen. Sonntage im Grünen, ohne Hektik, Gedränge und Reizüberflutung mit Gartenlust pur, Schönheit und Fülle, Inspiration, Überraschung und Freude. Vom 1. Mai bis Ende August 2021 wird der Schlosspark an allen Sonn- und Feiertagen mit seinen Themengärten, Picknick-Flächen und dem familiengeführten Gartenshop und Café geöffnet sein.

Viktoria von dem Bussche im Küchengarten vom Schloss Ippenburg. Es ist der Lieblingsort der Gärtnerin. - © V. von dem Bussche
Viktoria von dem Bussche im Küchengarten vom Schloss Ippenburg. Es ist der Lieblingsort der Gärtnerin. | © V. von dem Bussche

Der riesige Küchengarten, das Rosarium, die Wildnis mit ihrer unglaublichen Vielfalt an Insekten, Vögeln und Pflanzen, der Heilkräutergarten, die schattige Waldinsel, der schlosseigene Shop und das Café mit hausgemachtem Kuchen lassen das unverwechselbare Ippenburg-Flair in Reinform erleben.

Ein Schloss im englischen Tudorstil

Schloss Ippenburg hat nicht einen Garten, sondern mindestens fünf, und diese erstrecken sich auf mehr als 60.000 Quadratmetern rund um das neugotische Schloss im englischen Tudorstil, mit Türmchen, Zinnen und Bögen und mehr als 100 Zimmern. Und es ist nicht irgendein Garten! Es ist der Garten von Viktoria von dem Bussche, Vollblutgärtnerin mit Chlorophyll in den Adern und Autodidaktin mit inzwischen vierzig Jahren Gartenerfahrung. Ein Garten von überbordender Fülle, summend von all dem Leben in ihm. Die unendliche Vielfalt der Pflanzen und die Biodiversität lassen Ökologenherzen höherschlagen.

Lieblingsort der Gärtnerin ist der Küchengarten

Es ist ein Garten voller inspirierender, kreativer Ideen, verbunden mit einer Fülle praktischer und informativer Anregungen. Der Lieblingsort dieser leidenschaftlichen Gärtnerin ist der riesige Schlossküchengarten; mit fast 5.000 Quadratmetern der wohl größte Küchengarten in Deutschland. Rosen betrachtet Viktoria von dem Bussche als Herausforderung. Sie nennt sie ihren „Sparringspartner", und baute deshalb 2013 ein 1.200 Quadratmeter großes Rosarium. Sie erschuf eine Wildnis auf 10.000 Quadratmetern, die in wenigen Jahren zu einem Paradies für Vögel, Insekten und Amphibien wurde. „Ein Garten soll ver-schlingen oder gar nicht sein", dieser Satz von Baudelaire ist ihr Leitmotiv.

Noch bis zum 4.Oktober 2020 sind die Gärten an Sonn-und Feiertagen von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Am 3.Oktober findet die beliebte Niedersächsische Kürbismeisterschaft statt. Züchter aus Niedersachsen und dem angrenzenden Westfalen versuchen erneut, mit ihren riesigen Kürbissen die 500-Kilogramm-Marke zu knacken.