Halloween

Warum es dem Kürbis an den Kragen geht

Nur wer fortwährend bewässern konnte, hat in diesem Jahr eine ordentliche Kürbisernte eingefahren. Insgesamt geht der Boom aber leicht zurück. In diesen Tagen wird um die Wette geschnitzt

Mütze auf: Ob man mit diesen Kürbissen brave Menschen erschrecken kann? | © picture alliance / Design Pics

Stefan Schelp
29.10.2019 | 29.10.2019, 17:30

Bielefeld. Herbstzeit ist Kürbiszeit. Das Gemüse ist lecker als Kürbispickert, Kürbisdessert, Kürbis-Flammkuchen oder als Kürbis-Lachs-Lasagne. Nur die Kürbissuppe, die derzeit auf keiner Speisekarte fehlen darf, kommt bei Simone Krüger nicht so oft auf den Tisch. "Höchstens fünf Mal in der Kürbis-Saison", berichtet sie. Dabei haben die Krügers aus Bielefeld-Brackwede Kürbisse satt zur Verfügung. Auf zwei Hektar haben sie das Gemüse angebaut, nicht nur den Hokkaido-Kürbis, sondern insgesamt rund 200 verschiedene Sorten.

Ohnehin landet der Großteil der Kürbisse ja nicht auf den Tellern, sondern fällt den Schnitzmessern zum Opfer, weil sich das Gemüse zu Halloween in furchteinflößende Fratzen verwandelt. Auf Krügers Hof geben sich daher derzeit die Gruppen die Klinke in die Hand, um den Halloween-Schmuck zu schnitzen. "Wir hoffen, dass es dann tatsächlich bis Halloween reicht", sagt Simone Krüger.

Mit der Ernte zufrieden

Mit der Ernte in diesem Jahr sind die Krügers zufrieden. Aber nur, weil sie vorgesorgt haben. Zwei der drei Felder liegen so nah beim Hof, dass sie direkt bewässert werden konnten, am dritten Feld haben die Landwirte für die Bewässerung einen Brunnen gebaut. Jedes Jahr, berichtet Simone Krüger, wird die Anbaufläche ein bisschen größer, die Pflanzen werden in einem Tunnelsystem vorgezogen.

Rundherum hat die Kürbiskonjunktur aber offenbar ihren Höhepunkt überschritten. Wie das Statistische Bundesamt berichtet, wurden 2018 in Deutschland nur noch rund 78.100 Tonnen Speisekürbisse geerntet. „Die Rekordernte des Jahres 2017 mit rund 92.200 Tonnen Speisekürbissen wurde damit um gut 15 Prozent unterschritten", teilten die Statistiker mit. Auch die Kürbis-Anbaufläche wurde kleiner. 2018 waren es nur noch 4.150 Hektar, sieben Prozent weniger als 2017. In den Jahren zuvor war die Anbaufläche von Speisekürbissen dem Amt zufolge stetig gestiegen. IN NRW beträgt die Kürbis-Anbaufläche 782 Hektar, geerntet wurden 14.300 Tonnen.