Marko Steiner bleibt Bürgermeister in Pr. Oldendorf

Pr. Oldendorf.Als mit Getmold/Schröttinghausen der letzte Wahlbezirk in Pr. Oldendorf gegen 21 Uhr ausgezählt war, endete für Marko Steiner das Bangen. Zwar war er in den meisten Wahlbezirken von Anfang an vorn, dennoch fehlten manchmal die entscheidenden Stimmen zur 50-Prozent-Marke. Und so entschied der letzte Wahlbezirk über Stichwahl oder Direktwahl – 0,46 Prozentpunkte gaben am Ende den Ausschlag für Steiner. Die Erleichterung war dem Bürgermeister am Sonntagabend im Restaurant &bdquo;Orchideen Garten" in Pr. Oldendorf ins Gesicht geschrieben. Erster Gratulant war sein Lebensgefährte Alexander Döring. Der scheidende CDU-Fraktionsvorsitzende Herbert Weingärtner übergab Steiner einen Blumenstrauß, Stadtverbandsvorsitzender Frank Pape gratulierte ebenfalls. Die Stimmung unter den Mitgliedern der CDU war ausgelassen – immerhin konnten 11 von 13 Wahlbezirken gewonnen werden. Rolf-Dieter Schütte wird zum wiederholten Mal in den Kreistag einziehen. Steiner bedankte sich bei der CDU, den Grünen und der SFD für die Unterstützung. Noch am Abend telefonierte er mit Hannelore Lösche, Grünen-Chefin im Rat. "Das Energebnis ist knapp" Auch der SPD-Bürgermeisterkandidat Marvin Schrodke und SPD-Fraktionsvorsitzende Iris Pfeiff kamen am Sonntagabend in den "Orchideen Garten" und gratulierten dem alten und neuen Bürgermeister. Schrodke, der nun selbst im Rat vertreten ist, hofft auf gute und faire Zusammenarbeit. Auch wenn Schrodke nicht die entsprechenden Prozentpunkte zur Stichwahl holen konnte, so sei die Enttäuschung nicht sonderlich groß. &bdquo;Das Endergebnis ist knapp", sagte er noch am Sonntagabend gegenüber nw.de. Entmutigen lasse er sich aber nicht von dem Ergebnis. Enttäuscht ist auch der unabhängige Bürgermeisterkandidat Mike Schwarz keineswegs. &bdquo;Ich bin mit den von mir erreichten 19 Prozent der Wählerstimmen sehr zufrieden. Das Ganze wurde zwar mit Hilfe von Freunden und Bekannten, aber ohne jede Parteienunterstützung und zu dieser besonderen (Corona-) Zeit erreicht", sagt er. Erschreckend hoch sei allerdings wieder der Anteil der Nichtwähler gewesen. &bdquo;Oft genau die Mitmenschen, die viel nörgeln, aber durch ihre Stimmenthaltung nichts für eine Veränderung tun", so Schwarz. &bdquo;Wenn zukünftig noch alle Fraktionen und Kandidaten auf Sachebene diskutieren und handeln und sich an ihre Zusagen zur Bürgerbeteiligung halten, dann habe ich – unterm Strich – die Wahl doch gewonnen." &bdquo;Traumhaftes Ergebnis" für die UEB Was sich in Pr. Oldendorf deutlich ändert, ist nicht nur die Zusammensetzung im Rat, auch seine Größe: Durch die Überhangmandate wächst das Gremium um satte zehn Sitze und hat nun 36 Mitglieder. Klarer Gewinner der Wahl ist die Wählergemeinschaft Unabhängig – Engagiert – Bürgernah (UEB): Sie holte 17,59 Prozent und damit sieben Sitze im Rat. Fraktionschef Bernd Lömker sprach am Montag von einem &bdquo;traumhaften Ergebnis". Man habe natürlich auf Zuwachs gehofft, aber dass der so hoch ausfalle, damit habe man nicht gerechnet. Jetzt sei zunächst die Zusammenfindung des Rates und die Besetzung der Ausschüsse eine große Aufgabe. Auch angesichts der großen Freude sehe die UEB auch die große Verantwortung, die man jetzt habe, und hoffe, dieser gerecht zu werden, betonte Lömker. Und auch die Grünen legten ordentlich zu und kommen jetzt auf 11,92 Prozent. Statt nur zwei Mandaten haben sie jetzt vier inne. &bdquo;Wir danken unseren Wählern, dass sie uns unterstützt haben. Wir freuen uns über das gute Abschneiden bei der Wahl und dass grüne Themen endlich mehr Zustimmung finden. Durch unser gutes Wahlergebnis wird die grüne Fraktion um zwei neue Ratsmitglieder verstärkt. Gemeinsam wollen wir die Zukunft Pr. Oldendorfs grüner und sozialer gestalten", teilt Karin Offermann für die Grünen in Pr. Oldendorf mit. Die CDU Pr. Oldendorf trifft sich heute zur ausgiebigen Wahlnachlese. Dass man in elf von 13 Wahlbezirken die Direktmandate holen konnte, sei natürlich ein &bdquo;toller Erfolg", so Pressesprecher Dieter Ulmer. Kritik am hohen Anteil der Nichtwähler Starke Verluste müssen die Sozialen Freien Demokraten (SFD) hinnehmen, sie kamen nur auf 0,97 Prozent. Mit zwei Sitzen künftig erstmals vertreten ist die Alternative für Deutschland (AfD). Mit einem Sitz gehört die FDP künftig zum Rat. &bdquo;Ziel war es, die FDP als neue politische Kraft in Pr. Oldendorf zu etablieren. Dieses ist uns gelungen, verbunden mit dem Wunsch, die politische Mitte noch besser als bisher ausfüllen zu können", schreibt Ingo Kühn vom FDP-Stadtverband. &bdquo;Wir hoffen des Weiteren, in Zukunft die politische Verantwortung für anstehende Projekte gemeinsam mit den anderen demokratischen Parteien übernehmen zu können und damit im Sinne unserer Wähler zu handeln."

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