Hotel Lindenhof in Pr. Oldendorf investiert für die fünfte Generation

Pr. Oldendorf. Der Standort scheint relativ ungünstig. Mit der herkömmlichen Laufkundschaft, wie es eine in der Großstadt gibt, brauchen die Honermanns in der kleinsten Kommune des Kreises nicht zu rechnen. Auch liegt ihr Restaurant und Hotel Lindenhof direkt im Grenzgebiet von Niedersachsen. Weit und breit nur Felder und wenige Häuser. Dennoch sind die Gastronomen sehr zufrieden. Warum der Lindenhof in Büscherheide seit über 125 Jahren keine roten Zahlen schreiben musste, erklären Inhaberin Susanne Honermann und ihr Nachfolger, Sohn Matthias Honermann. "Wir mussten noch nie wirklich viel Werbung machen", sagt die 55-jährige Gastwirtin. "Die Qualität spricht sich herum, und die Gäste kommen von überall her." Nur im benachbarten Bad Essen hätten die Leute bis vor Kurzem noch nicht so viel vom Lindenhof gehört. Das erfuhren die Gastronomen, nachdem sie eine Stellenanzeige in der dortigen Zeitung inseriert hatten. "Die meisten Bewerber fragten, wo unser Hotel überhaupt liegen würde", so Susanne Honermann. Darum brauchen die Honermanns nicht noch mehr Werbung Mittlerweile aber würden sich immer mehr Gäste aus der benachbarten Gemeinde einfinden. Nach der Einschätzung der Honermanns könnten die Gründe unter anderem daran liegen, dass in der Umgebung erst kürzlich zwei Gaststätten schließen mussten. Auch dass der Familienbetrieb Deeke von Pr. Oldendorf nach Lübbecke gewechselt hat, würde dem Lindenhof derzeit entgegen kommen. Aber nicht nur die Schließungen der Konkurrenten treibt die Gäste in das abgelegene Gasthaus, auch ihr Ruf als beständig gutes Traditionshaus hat sich nun über die 125 Jahre gehalten. Ururgroßvater Gerdard Bormann erweiterte das Familiengeschäft 1894 mit dem Bierausschank und begann somit mit dem Gastronomiegewerbe. Es blieb in Familienhand und wurde über all die Jahre stetig modernisiert. "Und wir haben Glück, dass es auch weiterhin so bleiben wird", sagt Susanne Honermann. Ihre beiden Söhne Matthias (25) und Alexander (22) planen, zukünftig den Lindenhof zu übernehmen. Die Entscheidung zu investieren, fiel nicht schwer So fiel die Entscheidung, weiter in das Haus zu investieren nicht schwer: Ein Großteil der elf Hotelzimmer seien bereits renoviert worden und im Restaurant mit der deutschen Küche wurden die Möbel modernisiert. Der Saal, in dem bis zu 120 Personen Platz finden, wurde passend zum 125-jährigen Jubliäum im vergangenen Jahr neu gemacht. "Was noch fehlt, sind die Sanitäranlagen im Erdgeschoss", sagt Matthias Honermann, der bei den Planungen mit dabei gewesen war. "Die Entscheidung, später in das Familiengeschäft mit einzusteigen, stand bei mir schon immer fest", sagt er weiter. Bereits mit 13 Jahren hätte er schon hinter der Theke ausgeholfen und in der Küche mit gespült. Sein Bruder Alexander dagegen war in den jüngeren Jahren nicht so sehr für die Gastronomie zu begeistern, so Matthias Honermann. "Aber das Kochen, das hat ihm immer Spaß gemacht", ergänzt Mutter Susanne. Weshalb sich letztendlich beide Brüder dazu entschlossen, nach ihrem Abitur eine Lehre in der Gastronomie zu absolvieren. Matthias als Hotelfachmann und Alexander als Koch. "Wir hätten beide nach der Lehre auch direkt hier arbeiten können", sagt Matthias Honermann. "Aber wir wollten auch studieren." Das eine schließt das andere nicht aus. Matthias macht derzeit seinen Master in Betriebswissenschaft und pendelt jeden Tag zur Universität nach Osnabrück. Alexander studiert das gleiche in Berlin - im Bachelor. Die Weichen sind gestellt Die Weichen seien somit bereits gestellt. "Mein Bruder könnte dann später die Küche übernehmen und ich kümmere mich um das Geschäft", sagt Matthias Honermann. Aber noch arbeiten beide für ihre Eltern, die noch lange nicht planen, den Gastronomiebetrieb abzugeben. "Bei uns war es genauso", sagt Susanne Honermann. "Mein Mann hat den Betrieb auch erst 2009 offiziell übernommen. Da haben wir das Geschäft aber schon 28 Jahre lang geführt und vorher auch schon länger hier gearbeitet." So ein sanfter Übergang würde nicht nur gut für die Familie sein, sondern auch für die Kundschaft, die dann auch Zeit bekomme, sich daran zu gewöhnen. Hotel Lindenhof zukünftig auch bei Facebook? Woran sich die Gastwirtin aber nicht gewöhnen kann, sind die sozialen Medien. "Bei Facebook sind wir nicht vertreten und werden es auch zukünftig nicht sein", sagt Susanne Honermann. "Da habe ich zu viele schlechte Erfahrungen mit gemacht. Es reicht, wenn unsere Seite im Internet vertreten ist." Sohn Matthias sieht das etwas anders. Schließlich habe der Lindenhof über Google bereits 4,6 Sterne erhalten, bei Facebook würde die Ressonanz ebenso positiv ausfallen, so Matthias Honermann. Da ist das letzte Wort wohl noch nicht gesprochen.

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