Mehr als 10.000 Reifen: Illegales Reifenlager im Kreis Minden-Lübbecke ausgehoben

Porta Westfalica-Holzhausen. Die Stadt Porta Westfalica hat ein großes illegales Altreifenlager in Holzhausen ausgehoben. Nach Auskunft von Ordnungsamtsleiter Detlef Brand lagern dort mehr als 10.000 alte Reifen auf einem Firmengelände am Bornholzweg. Das sei nicht zulässig, weshalb die Stadt dem Eigentümer des Grundstücks nun eine &bdquo;sehr kurze Frist“ von einer Woche gesetzt hat, die Reifen abzutransportieren. Diese Frist endet noch in dieser Woche, bestätigt Brand. Die Stadt habe zunächst einen Hinweis auf dieses Reifenlager erhalten, erklärt Bürgermeisterin Anke Grotjohann im Gespräch mit dieser Redaktion. Daraufhin habe es aufgrund der Dimension der gelagerten Gummireifen eine sofortige Notfallbesprechung im Rathaus mit Vertretern des Ordnungs- und des Bauordnungsamtes gegeben. Danach seien zwei Mitarbeiter zum betroffenen Grundstück gefahren, die noch am selben Tag eine ordnungsbehördliche Verfügung und einen Anhörungsbogen persönlich übergeben haben, schildert Grotjohann. Zeitgleich habe die Stadt die entsprechenden Schreiben auch per Post an die Eigentümerin des Grundstücks übersandt – mit Postzustellungsurkunde. &bdquo;So sind wir auf der sicheren Seite“, sagt Grotjohann. Hohe Brandgefahr durch illegales Reifenlager Um welches Gewerbe es sich auf dem betroffenen Grundstück handelt, sagt die Stadt nicht. Nur so viel: &bdquo;Die Gewerbemöglichkeiten dort sind eng geschnürt“, betont die Bürgermeisterin. Die Strukturen seien dort über Jahrzehnte gewachsen, teilweise aus den klassischen Kleinstbetrieben aus Garagen heraus. Mittlerweile sind im Bereich Bornholzweg/Industrieweg mehrere Firmen ansässig. Lesen Sie auch: Die aktuelle Kriminalstatistik im Kreis Minden-Lübbecke Bei dem Gelände handelt es sich um eine ehemalige Spedition, die dort aber nicht mehr existiert und auch nichts mit den derzeitigen Aktivitäten auf dem Grundstück zu tun hat. &bdquo;Die Lagerung von Reifen ist dort jedenfalls nicht erlaubt“, ergänzt Detlef Brand. Das habe vor allem brandschutztechnische Gründe. &bdquo;Wenn die Reifen dort brennen, kriegt das keiner gelöscht.“ Das Problem: Die Reifen nehmen den kompletten Hinterhof der ehemaligen Spedition ein, wo früher mehrere 40-Tonner nebeneinander parken konnten. Direkt daran angrenzend stehen mehrere weitere Firmengebäude. &bdquo;Wenn die Reifen anfangen zu brennen, dann könnte die Feuerwehr höchstens noch versuchen, die Nachbargebäude irgendwie zu schützen. Aber das wird sehr schwer, wenn so viel Gummi brennen würde“, sagt die Bürgermeisterin. Reifen müssen fachgerecht entsorgt werden Genau deshalb sei es wichtig, dass die Stadt die kurze Frist gesetzt habe, sagt Brand. Dabei weiß er auch, dass es durchaus eine sportliche Aufgabe sei, so viele Reifen in so kurzer Zeit wegzubringen. &bdquo;Wichtig ist, dass die Teile fachgerecht entsorgt werden“, betont Brand. Ansonsten droht die nächste Strafe. Die droht übrigens auch, wenn die Eigentümerin der Frist der Stadt nicht nachkommt. Dann käme es zu einer sogenannten Ersatzvornahme. Heißt: Die Stadt beauftragt ein Unternehmen auf Kosten der Eigentümerin, die Altreifen abzuholen und fachgerecht zu lagern. Lesen Sie auch: Großbrand zerstört Werkstatt: Auto hatte beim Schweißen Feuer gefangen Detlef Brand rechnet dafür grob geschätzt mit Kosten von rund 100.000 Euro – eine enorme Summe, findet er. Wichtig sei, dass zumindest der allergrößte Teil der Reifen bis zur Frist vom Firmengelände verschwunden sei, sagt die Bürgermeisterin. So ist das illegale Reifenlager entstanden Nach Informationen dieser Redaktion ist das Reifenlager innerhalb kürzester Zeit entstanden – vermutlich über einen Zeitraum von etwa drei Wochen. Immer wieder seien Bullis und Transporter zu dem Gelände gefahren und hätten die Reifen dort abgekippt, erfuhr diese Redaktion. Woher diese stammen und warum sie ausgerechnet dort gelagert werden, blieb bisher aber unklar. Sicher sei nur, &bdquo;dass wir noch in dieser Woche nach Ablauf der Frist das Gelände wieder kontrollieren werden“, kündigt Ordnungsamtsleiter Detlef Brand an. Federführend sei in diesem Fall die Bauordnungsbehörde der Stadt. Neben der teuren Ersatzvornahme durch die Stadt drohen der Eigentümerin wegen der illegalen Lagerung auch Bußgelder. Ein Reifenlager in dieser Dimension sei für die Stadt Porta als Ordnungsbehörde jedenfalls nicht alltäglich, versichert Brand.

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