Minden-Lübbecker Isaak Guderian will für Deutschland zum Eurovision Songcontest

Porta Westfalica-Costedt. Mal war es der letzte Platz, mal immerhin der vorletzte: Mit den schlechten Platzierungen in den vergangenen Jahren hat Deutschland beim Eurovision Songcontest nicht gerade für Furore sorgen können. Isaak Guderian möchte das ändern. Mit seinem Lied &bdquo;Always on the run“ tritt der 28-Jährige, der in Costedt geboren und aufgewachsen ist, beim deutschen Vorentscheid an. Der ehemalige Straßenmusiker, der vor einigen Jahren noch regelmäßig in der Innenstadt von Minden gesungen hat, tritt am Freitag, 16. Februar, gegen acht weitere Künstler an - darunter bekannte Namen wie Max Mutzke. Der Entscheid wird ab 20.15 Uhr in der ARD übertragen. Die Vorfreude von Isaak Guderian ist groß, auch wenn er ohne Erwartungen in die Sendung geht. &bdquo;Ehrlich gesagt, rechne ich mir gar keine Chancen aus“, sagt der stimmgewaltige Mann, der mittlerweile in Vlotho lebt. Er nehme am Vorentscheid nicht teil, um besser als irgendwer zu sein. &bdquo;Ich will mein Bestes geben - völlig unabhängig davon, wer sonst noch teilnimmt.“ Genau das wäre übrigens auch sein Motto, falls die Zuschauer und die Fachjury tatsächlich ihn zum ESC nach Schweden schicken würden. Er kann sich nicht erklären, warum die Künstlerinnen und Künstlern in den Vorjahren so schlecht abgeschnitten haben. &bdquo;Keine Ahnung, da stecke ich nicht drin“, sagt er. Entsprechend würde er sich auch nicht herausnehmen, irgendetwas anders machen zu wollen. &bdquo;Ich will nichts besser machen. Ich wills nur so gut machen, wie ich kann.“ Aus seinem subjektiven Empfinden heraus wolle er &bdquo;so viel Gas geben, wie nur möglich und für mich das bestmögliche Ergebnis erzielen“. Aus 700 Bewerbern ausgesucht Dabei helfen soll sein sehr persönlicher Song &bdquo;Always on the run“. &bdquo;Das Lied beschreibt sehr grob mein ganzes Leben“, sagt Isaak Guderian und lacht. Er hat ein ansteckendes, warmes Lachen. Inhaltlich beginne das Stück mit der Einsicht, &bdquo;dass ich nichts Besonderes bin und es schwerfällt, aus der Menge herauszustechen. Da ist viel Wut in dem Song, nicht auf irgendwelche Umstände oder Menschen, sondern einfach auf mich selbst“, sagt er, denkt kurz nach und ergänzt ein &bdquo;glaube ich“. Der 28-Jährige beschreibt in dem Lied ein Rennen gegen die Zeit - mit positiven und negativen Erfahrungen. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von ISAAK (@isaak.music) Sich damit für den Eurovision Songcontest zu bewerben, war aber eigentlich nie der Plan des gebürtigen Costedters. &bdquo;Der Vorschlag kam von meinem Label“, gibt er zu. Der Künstler habe das Lied eigentlich einfach nur veröffentlichen wollen, der Einreichung aber sofort zugestimmt. Sowohl die Redaktion als auch ein internationales Gremium waren überzeugt. &bdquo;Die waren Feuer und Flamme“, erinnert sich Isaak Guderian. Entsprechend sei der Release, das Veröffentlichungsdatum, von Oktober auf Januar verschoben worden. &bdquo;Wir haben uns Zeit gelassen“, sagt der Familienvater und lacht. Von fast 700 Bewerbungen hat sich der Norddeutsche Rundfunk unter anderem für ihn entschieden. Weltstar Pink: &bdquo;Er ist besser als Ed Sheeran“ Auf Instagram sind die User nicht so begeistert von der bisher achtköpfigen Vorauswahl. Einer Nutzer schreibt: &bdquo;Es wird immer schwerer für ein deutsches Comeback.“ Immer wieder wird Isaak Guderian allerdings als Favorit genannt. In den sozialen Medien taucht der 28-Jährige häufig an prominenter Stelle auf. So kommentierte zum Beispiel Weltstar Pink vor einigen Jahren ein Youtube-Video des amerikanischen Magazins &bdquo;Glamour“ mit Coverversionen ihrer eigenen Songs. Der gebürtige Costedter hatte sich damals an &bdquo;Who knew“ (2006) versucht. Pinks Fazit: &bdquo;Ich mag seine Stimme. Er ist besser als Ed Sheeran.“ Zudem veröffentlichte er mit David Puentez, einem bekannten DJ aus Köln, das Lied &bdquo;Babysteps“, das Platz sechs der Single-Charts erreichte. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von ISAAK (@isaak.music) Als die Information seiner ESC-Vorentscheid-Teilnahme die Öffentlichkeit erreichte, hörte das Handy des jungen Mannes gar nicht mehr auf zu klingeln. &bdquo;Der erste Tag war Horror, ich habe nur vor dem Telefon geklebt.“ Aber es sei schön gewesen, die vielen positiven Kommentare zu lesen. Die nächsten Tage werden aber erst einmal entspannter. Es stehen Termine bei verschiedenen Radio-Sendern und andere Interviews an. Vieles lasse sich von zu Hause erledigen - &bdquo;zum Glück“, sagt der Vlothoer und lacht einmal mehr herzhaft. Seine Frau sei gerade unterwegs, sodass er mit den zwei gemeinsamen Kindern die kommenden Tage alleine sei. Am 13. Februar beginnen dann die Proben für den Vorentscheid. &bdquo;Bis dahin heißt es, so viele mediale Aufmerksamkeit wie möglich auf mich zu ziehen“, erklärt Isaak Guderian den musikalischen Schlachtplan. &bdquo;Und ansonsten wird natürlich geduldig auf den 16. Februar gewartet.“

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