Stillstand: Unfall auf der A2 sorgt für Verkehrskollaps in Porta Westfalica

Porta Westfalica. Es ist eine fatale Kettenreaktion, die einen Fahrlehrer aus Stolzenau am Donnerstagvormittag gegen 10.40 Uhr auf der Autobahn 2 zwischen Bad Eilsen und Veltheim das Leben kostet. Seine Fahrschülerin kann offenbar nicht mehr bremsen, als vor ihr ein BMW in die Leitplanke fährt und sich querstellt. Sie fährt auf, weitere Fahrzeuge, darunter ein Caddy, krachen in die Unfallstelle. Auch ein Lkw ist an dem Unfall beteiligt. Der Fahrschulwagen wird schwer deformiert, für den Lehrer auf dem Beifahrersitz kommt jede Hilfe zu spät. Er verstirbt noch im Wrack, aus dem Feuerwehrleute ihn und die Schülerin wenige Minuten später befreien müssen. Fünf Menschen werden laut Polizei leicht, die Fahrschülerin aus Stolzenau schwer verletzt. Sie kommt mit einem Rettungshubschrauber in die Medizinische Hochschule Hannover. Lebensgefahr besteht aber nicht. Es kommt zu Unfällen auf den Nebenstrecken Laut Polizeisprecher Michael Kötter entsteht ein Sachschaden von rund 50.000 Euro. Alle Autos haben Totalschaden und werden sichergestellt. Das ist wichtig für die Arbeit eines Unfallgutachters, den die Autobahnpolizei wegen der schweren Folgen hinzuzieht. Er soll nicht nur die Wracks untersuchen, sondern auch die Spuren auf der Fahrbahn, die die Fahrzeuge beim Schleudern und Bremsen hinterlassen haben. Eine aufwendige Arbeit. Die A 2 bleibt während der Unfallaufnahme und der Bergungsmaßnahmen in Fahrtrichtung Dortmund an der Anschlussstelle Bad Eilsen bis zum frühen Abend gesperrt. Bis nach Lauenau staut sich der Verkehr zurück. Es kommt zu Unfällen auf den Nebenstrecken. Völlig überlastet sind auch Umleitungsstrecken rund um Porta. Zig Tausende Fahrzeuge müssen sich wahlweise über die B 482, die B 61 oder die Portastraße durch die Porta Westfalica quälen. 15.30 Uhr auf der Bundesstraße 482 in Lerbeck. Der Verkehr ist vollständig zum Erliegen gekommen. Lkw reiht sich an Lkw, dazwischen Wohnmobile und ein paar Pkw. Ein Lkw-Horn schallt über die Fahrbahn. Ein Golf-Fahrer träumt und lässt eine große Lücke nach vorn. Offenbar hat er nicht mitbekommen, dass es zumindest im Schritttempo weiter in Richtung Porta geht. Baustelle als echter Engpass Ausgerechnet jetzt kommt auch noch die Baustelle an der Weserrampe und damit ein echter Engpass dazu. Die Rotphasen an der Ampel wenige hundert Meter lassen den Verkehr zusätzlich stocken. Den ersten Lkw-Fahrern reicht's. Sie ziehen links raus und hoffen auf einen schnelleren Weg durchs Dorf. Es bleibt bei der Hoffnung. Einen Kilometer Luftlinie entfernt geht es auch vor dem Weserauentunnel kaum voran. Damit ist auch die zweite große Einfallstraße nach Porta Westfalica dicht. Alle Fahrzeuge, die um diese Uhrzeit die A2 in Richtung Dortmund nehmen würden, versuchen es nun über die viel zu engen Bundesstraßen. Das beschert der Polizei eine Menge Arbeit. Hier ein liegengebliebener Lkw auf der Auffahrt zum Weserauentunnel, der den Verkehr zusätzlich behindert. Dort ein Auffahrunfall zwischen Lastwagen und Pkw an der Portastraße – es bleibt bei Blechschaden. Auch dort ist der Verkehrsfluss zusammengebrochen. Porta ist an diesem Nachmittag – mal wieder – im Ausnahmezustand. Dass sich das ein oder andere Wohnmobil und vor allem Einheimische Abkürzungen durch die Nebenstraßen von Barkhausen suchen, dürfte da die wenigsten verwundern. Die Anwohner sind genervt und versuchen mit Handzeichen, den ungewohnten Durchgangsverkehr zumindest zu bremsen. Ein fast normaler Tag, wenn die A 2 voll gesperrt ist Ein polnischer Lastwagenfahrer hat in seiner Verzweiflung offenbar den Weg durch die Birne in Minden gewählt, um dem Stau auf der Portastraße zu entkommen. Die scharfe Rechtskurve Richtung Weserauentunnel packt der zweiteilige 40-Tonner allerdings nicht. Kurzerhand geht es im Rückwärtsgang vorsichtig um die Ecke, bevor der Fahrer mit Schwung über eine Verkehrsinsel auf die breitere Spur wechselt und andere Verkehrsteilnehmer zum bremsen zwingt. Ein ganz normaler Tag eben in und um Porta, wenn die A2 mal wieder voll gesperrt ist.

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