„Bis zu 80 Stellen“: Mindener Unternehmen will sich von einem Drittel der Belegschaft trennen

Minden. RK Rose und Krieger plant einen deutlichen Stellenabbau. Geschäftsführer Björn Riechers bestätigt am Donnerstagnachmittag entsprechende MT-Informationen. Demnach sollen schon bis zum Jahresende &bdquo;bis zu 80“ Arbeitsplätze abgebaut werden, um das Unternehmen langfristig und nachhaltig zu sichern. Das alles soll laut sozialverträglich geschehen. Man habe unter den aktuell mehr als 240 Beschäftigten einige, die dem Rentenalter sehr nahe sind, erklärt Björn Riechers. Betriebsrat und Belegschaft seien Ende vergangenen Monats informiert worden und gemeinsam mit der Geschäftsführung würden nun Wege gesucht, um die Neuausrichtung vorzunehmen. Es gehe darum, das Unternehmen grundsätzlich neu aufzustellen. &bdquo;Wir haben gemerkt, dass Kurzarbeit allein nicht die Lösung ist“, sagt der Mann, der seit Mai 2023 die Geschicke am Standort in der Potsdamer Straße leitet. Entwicklung zeichnete sich ab Durch die Entwicklungen der vergangenen Jahre habe sich vieles bereits abgezeichnet, sagt Björn Riechers gegenüber dem MT. &bdquo;Trotzdem kam dieser Schritt für die meisten in der Belegschaft wohl überraschend.“ Die Umsätze des Systemtechnik-Herstellers seien zuletzt weit hinter den Erwartungen geblieben. Letztlich habe die angespannte wirtschaftliche Lage der Kunden dazu geführt, dass RK Rose und Krieger in eine Schieflage geraten sei. Björn Riechers sagt deutlich, dass er trotzdem fest an die Zukunft seines Unternehmens glaubt. Lesen Sie auch: Jedes dritte Industrieunternehmen plant Stellenabbau – Lage in OWL &bdquo;katastrophal“ Von einer drohenden Insolvenz sei man weit entfernt, sagt der 59-Jährige. Den Schritt zum Stellenabbau nennt er unternehmerisches Handeln, um das Ruder wieder herumzureißen. MT-Informationen zufolge war die Entwicklung des zum schweizerischen Konzern Phoenix Mecano gehörenden Unternehmens zuletzt recht dramatisch. Seit 2018 soll RK Rose und Krieger 50 Prozent der jährlichen Absatzmengen eingebüßt haben, mehr als jeder fünfte Kunde ging demnach verloren. Nennenswerte Produktneuheiten habe es seit 15 Jahren ebenfalls nicht mehr gegeben, heißt es. Zuletzt bereits Kurzarbeit Björn Riechers ist nach eigenen Angaben entschlossen, den Stellenabbau ohne größere Konsequenzen für die Betroffenen zu ermöglichen. Nach MT-Informationen soll es keine Neubesetzungen ausscheidender Mitarbeiter geben und erst als letzte Maßnahme wäre ein Stellenabbau durch einen Sozialplan denkbar. Ein Blick auf die Homepage des 1972 gegründeten Unternehmens zeigt, dass es aktuell keine Stellenangebote gibt. Initiativbewerbungen seien jedoch willkommen, heißt es dort. Lesen Sie auch: Deutlich mehr Insolvenzen in NRW – auch OWL-Unternehmen trifft es dutzendfach Die Kurzarbeit scheint demnach vom Tisch. In einem Schreiben eines Beschäftigten, dass dem MT vorliegt, ist von einer Stimmung &bdquo;auf einem sehr schlechten Niveau“ die Rede – obendrein von einem Vertrauensverlust zur Geschäftsführung. Björn Riechers hingegen will größtmögliche Transpartenz schaffen und erklärt, dass alle betriebsverfassungsrechtlichen Schritte eingehalten würden. Geschäftsführer glaubt an Zukunft des Unternehmens Der Komplettanbieter für Systemlösungen für die industrielle Produktion und Automatisierung sieht eine Ursache für die eigenen Probleme auch in der allgemeinen angespannten Wirtschaftslage. Wie er RK Rose und Krieger wieder zurück in die Erfolgsspur führen will, sagt Björn Riechers nicht. MT-Informationen zufolge will man organisatorisch einiges verändern und auch einige Geschäftsfelder auflösen. Die Zusammenarbeit mit allen Phoenix-Mecano-Gesellschaften soll intensiviert werden. Außerdem plane man laut MT-Informationen, den Fokus intensiver auf Prozessstandardisierungen zu legen und Arbeitsabläufe zu straffen oder zusammenlegen. Ebenso soll Künstliche Intelligenz bei den jeweiligen Prozessen zum Einsatz kommen – wo dies heute bereits sinnvoll möglich sei. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

Meistgelesen