Grohe verlegt Logistik: Porta Westfalica soll zentrale Rolle in Europa übernehmen

Porta Westfalica/Hemer. Das Unternehmen Grohe plant harte Einschnitte in der Konzernstruktur. Diese betreffen aber in erster Linie den Stammsitz in Hemer und bedeuten für die Stadt Porta Westfalica nach zahlreichen Hiobsbotschaften aus der Wirtschaft in den vergangenen Monaten ausnahmsweise mal gute Nachrichten. Grohe will, so bestätigt Sprecher Tim Pelargus gegenüber dem MT, das Logistiklager in Hemer vollständig schließen. Damit verbunden sind Pläne, das riesige, 2022 eröffnete Logistikzentrum in Lerbeck zu einem europaweiten Zentrallager auszubauen. Bis Ende März 2027 soll die Umstrukturierung über die Bühne gegangen sein. Nähere Informationen will das Unternehmen zunächst nicht kommunizieren. Nur so viel: &bdquo;Wir bestätigen, dass wir über die kommenden 24 Monate unsere Logistik in Deutschland zentralisieren werden. Mittelfristig wird unser bestehendes Logistikzentrum in Porta Westfalica die Funktion eines europäischen Zentrallagers übernehmen“, erklärt Pelargus. &bdquo;In diesem Zusammenhang planen wir, den Betrieb unseres Logistikzentrums in Hemer bis zum 31. März 2027 einzustellen.“ Innovationskraft aus OWL: Diese 11 Unternehmen gehören zu Deutschlands Top 100 Standort muss Voraussetzungen für Logistikzentrum erfüllen Der Redaktion des MT liegt allerdings eine Mitarbeiter-Information vor, die Grohe als Brief an alle Betroffenen geschickt hat. Darin heißt es: &bdquo;In der Netzwerkanalyse für unsere Logistik in der Region Europa ist herausgekommen, dass wir für ein zukunftsfähiges, wirtschaftliches Logistiknetzwerk in der Region nur einen Logistikstandort in Deutschland betreiben müssen.“ Und weiter: &bdquo;Dieser Standort muss die Voraussetzungen für ein zentrales europäisches Logistikzentrum erfüllen. Diese Bedingungen können mit Umbaumaßnahmen in Porta Westfalica geschaffen werden. Nicht aber in Hemer.“ Um welche Umbaumaßnahmen es sich dabei handeln wird, blieb zunächst unklar. Grundsätzlich bietet die Fläche Potenzial für weitere zwei Hallen von je 10.000 Quadratmetern. Bisher hieß es auf Nachfrage allerdings, dass diese Erweiterung derzeit nicht gebraucht werde. Das soll offenbar auch weiterhin gelten. Laut Grohe werde nur in die bestehende Infrastruktur investiert. 200 Mitarbeiter betroffen Zuvor hatte Grohe mehrere Entwicklungsoptionen für die Logistik in Hemer geprüft. Sowohl eine Nachnutzung des bestehenden Lagers als auch ein Neubau kommen dort offenbar aber nicht infrage. Daher soll der Betrieb dort nun stückweise heruntergefahren werden. Betroffen sind etwa 200 Mitarbeiter, die das Unternehmen bereits persönlich über die Entwicklung informiert habe, heißt es in dem Brief an alle Mitarbeiter. &bdquo;Wir möchten umgehend Verhandlungen mit dem Betriebsrat aufnehmen. Unser Ziel ist es, für die circa 200 betroffenen Stellen schnell Klarheit zu schaffen und die Schließung des Logistikzentrums sozialverträglich umzusetzen“, heißt es weiter in dem Rundschreiben. Details werde Grohe erst nennen, wenn alle Verhandlungen mit dem Betriebsrat abgeschlossen sein werden. Trotz Aufgabe der Logistik in Hemer will das Unternehmen am Stammsitz festhalten. &bdquo;Hemer ist und bleibt von zentraler Bedeutung für unser Unternehmen und die Marke Grohe“, steht im Brief. Lesen Sie auch: Vom Schlusslicht zur Spitze: Minden-Lübbecker Unternehmen holen auf Wirtschaftslage ausschlaggebend Als Gründe für die harten Einschnitte und die konzentrierte Entwicklung des Standortes Porta Westfalica nennt Grohe zum einen die Wirtschaftslage. Zum anderen habe sich das gesamte Kundenverhalten verändert. Was genau das bedeutet, sagt Grohe aber nicht. Generell ist und bleibt Logistik aber ein teurer Faktor für Unternehmen. Sämtliche Branchen optimieren aktuell die Kosten in diesem Bereich. Aufgrund der hohen Investitionen in den Standort Lerbeck war eine Entscheidung gegen die Logistik an diesem Standort allerdings unwahrscheinlich. Rund 50 Millionen Euro sind in den vergangenen Jahren vom Mutterkonzern Lixil aus Japan nach Porta geflossen. Für das 2022 eröffnete Logistikzentrum zwischen der Straße Zur Porta und der B482 bestehen zudem laut MT-Informationen langfristige Mietverträge mit der Immobilieneigentümerin aus Hamburg. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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