Nach Anschlag in Magdeburg: Polizei erhöht Präsenz auf Weihnachtsmärkten in Minden-Lübbecke

Minden. Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg, bei dem bislang vier Menschen starben und 41 schwerste Verletzungen davontrugen, wird die Polizei auf den Veranstaltungen in Minden-Lübbecke eine nochmals erhöhte Präsenz zeigen. &bdquo;Auf allen Weihnachtsmärkten im Kreis sind verstärkt Kräfte im Einsatz“, teilt die Leitstelle der Polizei auf MT-Anfrage mit. Es sei kein Erlass des Bundes oder Landes, sondern eine eigenständige Entscheidung. In Minden soll die Polleranlage in der Innenstadt den Weihnachtsmarkt zusätzlich schützen. &bdquo;Da sind wir sehr froh, dass wir sie haben“, sagt Dr. Jörg-Friedrich Sander als Geschäftsführer von Veranstalter Minden Marketing. Man werde ein Auge darauf haben, dass die sechs versenkbaren Polleranlagen funktionieren und den Besuchern so die maximale Sicherheit bieten. Neben den sechs versenkbaren Polleranlagen gibt es 14 starre Anlagen Diese sind zwischen Februar und November 2022 in der Mindener Fußgängerzone errichtet worden. Zwei von sechs versenkbaren Polleranlagen – an der Bäckerstraße/Wesertor und Obermarktstraße/Kaak – sind dauerhaft hochgefahren, weil dort zuvor nur Ausfahrten waren. Die restlichen vier versenkbaren Anlagen sind seit Juli 2023 &bdquo;scharf geschaltet“. Nach Terroranschlägen mit Lastwagen in Europa hatte die Stadt zuvor Betonblöcke und Wasserbarrieren bei Großveranstaltungen eingesetzt. Präsenz bereits vor Anschlag erhöht Die Polizei in OWL hatte unabhängig vom gestrigen Anschlag bereits die Präsenz auf den regionalen Weihnachtsmärkten wie in Bielefeld, Herford oder Minden erhöht. &bdquo;Da, wo Menschen zusammenkommen, kann immer etwas passieren“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) vor rund einem Monat. Lesen Sie auch: Todesfahrt auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg: Vier Tote und mehr als 200 Verletzte &bdquo;Veranstaltungen anlässlich des Weihnachtsfestes stellen im Allgemeinen aufgrund ihrer Symbolik für christliche Werte ein ideologisch geeignetes Ziel für islamistisch motivierte Täterinnen und Täter dar. Auch aus anderen Phänomenbereichen sind spontane Aktionen oder Straftaten möglich“, hieß es jüngst aus dem NRW-Innenministerium. Allerdings betonen sämtliche Stellen: Konkrete Hinweise zu möglichen Anschlagsplänen auf Weihnachtsmärkte in OWL und NRW liegen nicht vor. Am Freitagabend war der Tatverdächtige mit einem Auto gegen 19 Uhr in eine Menschenmenge gefahren - und das offenbar über eine Strecke von mindestens 400 Meter. Der Mann, der mutmaßlich hinter dem Steuer des Autos saß, ist kurz darauf festgenommen worden. Laut Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) ist der Verdächtige 50 Jahre alt und lebte in Bernburg. Zieschang sagte, der Mann stamme aus Saudi-Arabien, er sei 2006 erstmals nach Deutschland gekommen und habe einen unbefristeten Aufenthaltstitel. Mehrere Medien benannten den Mann als Taleb A., der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sei. Bei Taleb A. handele es sich nach bisherigen Erkenntnissen um einen Einzeltäter. Er war den Behörden nicht als Islamist bekannt, sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff am Freitag. In der Nacht zu Samstag konnte die Polizei noch keine Angaben zum Tatmotiv machen. 13 Tote bei Anschlag 2016 in Berlin Fast auf den Tag genau vor acht Jahren, am 19. Dezember 2016, war in Berlin ein islamistischer Terrorist mit einem entführten Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz gerast. Dabei wurden 12 Menschen getötet, das 13. Opfer starb 2021 an den Folgen. Mehr als 70 Menschen wurden verletzt. Der Attentäter floh nach Italien, wo er von der Polizei erschossen wurde.

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