Minden

Beziehungstat? Polizei nimmt Jugendliche nach Messerangriff fest

Nahe der Kanzlers Weide wurde ein 16-Jähriger lebensgefährlich mit einem Messer verletzt. Nun sitzen eine Jugendliche sowie ein Heranwachsender in U-Haft.

An dieser Stelle ist die Tat in Minden geschehen. | © Patrick Schwemling

06.08.2021 | 06.08.2021, 10:24

Minden. Nach dem brutalen Angriff auf zwei Jugendliche aus dem Hinterhalt in der Mindener Uferstraße am vergangenen Samstag, bei dem ein 16-Jähriger mit einer Stichwaffe lebensgefährlich verletzt wurde, hat die Mordkommission "Kanzler" zwei Tatverdächtige festgenommen. Wie die Staatsanwaltschaft und Polizei Bielefeld gemeinsam mitteilen, handelt es sich dabei um einen 18-Jährigen aus Mannheim sowie eine 15-Jährige aus Minden.

Beide sitzen nun wegen des Verdachts auf versuchten Mordes in Untersuchungshaft. Das Tatmotiv ist derzeit noch ungeklärt. Allerdings kann dabei eine ehemalige Beziehung zwischen der 15-Jährigen mit dem lebensgefährlich verletzten 16-Jährigen, dessen gesundheitlicher Zustand sich nach einer Not-Operation deutlich verbessert hat, eine Rolle gespielt haben.

Polizei findet Waffe

"Bei einer Durchsuchung am Wohnort der 15-jährigen Tatverdächtigen haben wir am Donnerstag auch den 18-jährigen Haupttäter festgenommen. Er wird verdächtigt, bei der Tat mit der Waffe zugestochen zu haben", teilt Kriminalhauptkommissar Markus Mertens als Leiter der Mordkommission mit. Das mutmaßliche Tatmesser sei sichergestellt worden.

Das 15-jährige Mädchen sei bereits im Rahmen der polizeilichen Ermittlungen in den Fokus der Polizei geraten. "Bestätigt wurde dies durch die Aussage eines weiteren mutmaßlich tatbeteiligten 17-jährigen Mindeners", erklärte Mertens die Hintergründe der Festnahme. Der 17-Jährige machte am Mittwoch Angaben zur Tat und den beteiligten Personen. Dabei sei er anwaltschaftlich vertreten worden.

Beide sitzen in U-Haft

Nach Angaben von Polizeisprecher Michael Kötter sei diese Aussage ein weiterer Baustein für den ohnehin schon verhärteten Tatverdacht gegen das 15-jährige Mädchen gewesen. Dabei hätten die Ermittler mit der Hilfe der Chats aus den sozialen Medien, die vor der Tat stattgefunden haben, schon viele Hinweise auf die Identität der Jugendlichen gewonnen.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bielefeld wurden der polizeibekannte 18-Jährige aus Mannheim sowie die 15-Jährige aus Minden beim Amtsgericht Bielefeld einem Haftrichter vorgeführt. Dieser ordnete gegen beide die Untersuchungshaft wegen versuchten Mordes an. Der 17-Jährige, der Angaben zu der Tat machte, gilt weiterhin als Tatbeteiligter. Gegen ihn werde ebenfalls weiter ermittelt, so Kötter. Was genau ihm vorgeworfen wird, sollen die weiteren Ermittlungen sowie die Einschätzung der Staatsanwaltschaft zeigen. Er befindet sich aktuell auf freiem Fuß.