Minden

Mindener Senior will falschen Polizisten 22.000 Euro geben

Unter Angaben falscher Tatsachen überzeugen Kriminelle Senioren am Telefon ihnen Auskünfte über ihr Erspartes zu geben. Die Polizei gibt Tipps, wie die Betrüger erkannt werden können.

Die Polizei warnt vor Anrufen von falschen Polizisten. | © Polizei

28.05.2020 | 28.05.2020, 17:30

Minden. Immer wieder versuchen Betrüger mit unterschiedlichsten Maschen ans Geld ihrer Opfer zu gelangen. Genauso oft warnt die Polizei davor und bittet immer wieder darum, sich innerhalb der Familie oder in der Nachbarschaft auszutauschen.

Und genau auf diesem Wege konnten jetzt kurz vor Vollendung zwei Fälle durch eine Nachbarin sowie einen Familienangehörigen verhindert werden. Scheinbar hatten es die Ganoven in den vergangenen Tagen auf Mindener Bürger abgesehen. So wurden drei Betrugsversuche zur Anzeige gebracht.

Und so gingen die Betrüger vor: Bei den Anrufen gaukelte ein angeblicher Kriminalbeamter vor, dass im Rahmen von Ermittlungen bei festgenommenen Tätern Zettel mit Hinweisen gefunden wurden. Hiernach seien die Angerufenen als nächstes Opfer vermerkt. Um die Ergreifung weiterer Täter nicht zu gefährden, wurden die Senioren zu absoluter Verschwiegenheit aufgefordert.

Letztendlich gelang es in zwei Fällen, dass man jeweils 22.000 Euro an die mutmaßlichen Polizisten übergeben wollte. Dies konnte gerade noch verhindert werden. Denn erstens konnten die beiden Senioren glücklicherweise nicht sofort auf das Geld zugreifen und zweitens wurden sie noch rechtzeitig gewarnt.

Eine 80-Jährige handelte richtig

In einem Fall hatten die Verbrecher auch eine Mindenerin konsultiert. Die 80-Jährige ging aber nicht darauf ein und beendete das Gespräch. Anschließend informierte sie die echte Polizei. Neben der Anzeigenaufnahme ermunterte die Ermittlerin die Betroffene zudem, auch ihre Nachbarn über die Betrugsmasche zu informieren.

So sprach sie am Mittwochnachmittag am Gartenzaun mit ihrem Nachbarn über das Erlebte. Dabei offenbarte sich der 71-Jährige, dass er ebenfalls kontaktiert wurde, und bereits für den Donnerstag bei seiner Bank 22.000 Euro bestellt hatte.

Im zweiten Fall war ein Mindener nach dem Anruf der Betrüger zunächst zur Bank gegangen. Die 22.000 Euro konnten aber glücklicherweise nicht sofort ausbezahlt und für den nächsten Tag reserviert werden. Zwischenzeitlich kamen dem 68-Jährigen Zweifel an der Seriosität des Anrufs, und er vertraute sich seinem Bruder an.

Polizeibeamte würden niemals am Telefon nach Schmuck fragen

In diesem Zusammenhang machen die Ermittler nochmals deutlich, dass echte Polizeibeamte niemals am Telefon nach Schmuck, Vermögensverhältnissen oder Ähnlichem Auskunft einholen und zudem auch nicht an Ihrer Haustür erscheinen, um Bargeld oder Wertgegenstände entgegenzunehmen.

Die Polizei rät dazu, im Falle solcher Anrufe, das Telefon sofort aufzulegen. "Folgen Sie nicht den Anweisungen der Betrüger, die Sie auffordern, in der Leitung zu bleiben und ohne aufzulegen, den Notruf 110 zu wählen. Dies ist eine Falle!" heißt es weiter. Zudem: "Seien Sie immer wachsam und informieren Sie zudem Ihre Angehörigen, Freunde und Nachbarn über diese Art des Betrugs."