Kreis Minden-Lübbecke. Das erste Sturmtief des Jahres hat im Kreis Minden-Lübbecke nur leichte Schäden angerichtet. Eine Warnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vor "Mortimer" hat allerdings noch bis 15 Uhr bestand. In weiten Teilen Norddeutschlands ist jedoch der Zugverkehr beeinträchtigt.
Regionalzüge zwischen Minden und Hannover sowie Minden und Bielefeld verkehren planmäßig. Zwischen Minden und Nienburg besteht wegen Bauarbeiten am Gleis ohnehin ein Schienenersatzverkehr. Da der Fernverkehr zwischen Berlin und Hannover unterbrochen ist, kommt es zu Zugausfällen und Verspätungen bei Fernzügen auch in Minden.
Wie die Leitstelle der Feuerwehr auf Anfrage des Mindener Tageblatts mitteilt, mussten die Einsatzkräfte im gesamten Kreisgebiet mehrfach wegen umgekippter Bäume ausrücken, größere Schäden blieben jedoch aus. Auch bei der Polizei wurden keine größeren Vorfälle gemeldet.
Zugverkehr in Norddeutschland betroffen
Stärker traf es offenbar den Nachbarkreis Nienburg: Dort stürzte ein Baum in eine Oberleitung der Bahn und brachte damit den Fernverkehr zwischen Bremen und Hannover zum Erliegen. Ein ICE konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und fuhr in die Unfallstelle, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn sagte. Verletzt wurde niemand.
Die Passagiere mussten aber zunächst im Zug ausharren, da nicht klar war, ob noch Strom durch die kaputte Oberleitung fließt und dadurch eine Gefahr für sie besteht. Die Züge der IC-Linie Norddeich Mole - Bremen - Hannover - Leipzig wurden größtenteils umgeleitet und verspäteten sich um circa 60 Minuten.
Ab etwa 8 Uhr wurde dann der Fernverkehr in Norddeutschland weitgehend eingestellt. Betroffen von der Sperrung waren die Strecken Hamburg - Berlin, Hamburg - Hannover (inzwischen wieder freigegeben), Berlin -Hannover, Bremen - Hannover, Hannover - Göttingen (wieder freigegeben), Hannover - Wolfsburg und die Strecke Wolfsburg - Braunschweig - Hildesheim - Göttingen, wie die Deutsche Bahn via Twitter mitteilte. "Züge des Fernverkehrs werden zurückgehalten", hieß es. Im Regionalverkehr gab es zunächst keine größeren Behinderungen. Aktuelle Informationen der Bahn finden Sie hier.
Der Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes zufolge sollen sich die stärksten Böen von "Mortimer" über den Norden in den Nordosten und Osten Deutschlands verlagern, wo sie bis zum Nachmittag anhalten sollen. Im Norden und Nordosten besteht demnach Unwettergefahr durch einzelne orkanartige Böen.
Für den Kreis Minden-Lübbecke warnt der DWD vor Sturmböen mit Geschwindigkeiten zwischen 70 km/h (20m/s, 38kn, Bft 8) und 85 km/h (24m/s, 47kn, Bft 9) anfangs aus südwestlicher, später aus westlicher Richtung.