Lübbecke. Der Verwaltungsrat der Mühlenkreiskliniken (MKK) hat Jens Tiesmeier zum neuen Direktor des Instituts für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfall- und Rettungsmedizin, Akutschmerzmedizin am Krankenhaus Lübbecke berufen. Der erfahrene Anästhesist, Intensiv- und Notfallmediziner übernimmt damit die Leitung des Fachbereichs von Brigitte Lehning, die nach langjähriger und laut MKK „äußerst verdienter Tätigkeit“ in den Ruhestand tritt.
Mit Jens Tiesmeier rückt den MKK-Angaben zufolge ein hochqualifizierter und engagierter Mediziner an die Spitze des Instituts, der sich in den vergangenen Jahren sowohl durch seine klinische Expertise als auch durch sein wissenschaftliches und organisatorisches Wirken einen exzellenten Ruf erarbeitet habe. „Wir freuen uns, mit Dr. Tiesmeier einen ausgewiesenen Experten für die Leitung dieses wichtigen Instituts gewonnen zu haben, der die Notfall- und Rettungsmedizin im Lübbecker Land maßgeblich geprägt hat und auch wissenschaftlich auf überregionaler Ebene Akzente setzt“, wird Olaf Bornemeier, Vorstandsvorsitzender der Mühlenkreiskliniken, zitiert.
Tiesmeier ist Facharzt für Anästhesiologie mit zahlreichen Zusatzweiterbildungen, unter anderem in Notfallmedizin, Intensivmedizin, klinischer Akut- und Notfallmedizin sowie ärztlichem Qualitätsmanagement und Palliativmedizin. Seit 2016 als Oberarzt und seit 2020 als Leitender Arzt für Notfallmedizin in der zentralen Notaufnahme und im Notarztdienst am Krankenhaus Lübbecke tätig, habe er die Notfallversorgung in der Region entscheidend weiterentwickelt.
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Zusammenarbeit zwischen Klinik und Rettungsdiensten intensiviert
Unter seiner Leitung wurde die zentrale Notaufnahme am Krankenhaus Lübbecke nach MKK-Angaben zu einer der leistungsfähigsten Einrichtungen ihrer Art in Ostwestfalen-Lippe ausgebaut. Die Implementierung eines integrierten Notfallzentrums in Kooperation mit der kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe sei unter seiner maßgeblichen Mitwirkung beispielhaft für die sektorübergreifende Notfallversorgung geworden. Tiesmeier habe dabei nicht nur medizinische Standards gesetzt, sondern auch die reibungslose Zusammenarbeit zwischen Klinik und Rettungsdiensten intensiviert.
Auch wissenschaftlich hat Tiesmeier laut MKK-Mitteilung auf sich aufmerksam gemacht. Derzeit eröffne er an der Ruhr-Universität Bochum ein Habilitationsverfahren mit einer Arbeit über neue molekulargenetische Aspekte in der Versorgung nach plötzlichem Herz-Kreislauf-Stillstand bei jungen Menschen. Als federführender Initiator und Studienleiter des MAP-OWL-Projekts zur Erforschung genetischer Ursachen des plötzlichen Herztodes habe er bereits mehrfach Preise auf nationalen Fachkongressen gewonnen. Mit mehr als 100 Publikationen und einem Lehrauftrag für Notfallmedizin an der Ruhr-Universität Bochum sei Tiesmeier zudem ein gefragter Dozent und Fachautor. Seine Forschungsergebnisse hätten unter anderem dazu geführt, dass die medizinischen Leitlinien in der Rettungsmedizin beim außerklinischen Herz-Kreislauf-Stillstand angepasst worden seien.
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Der Vorstandsvorsitzende Olaf Bornemeier und der geschäftsführende Direktor Ansgar Hörtemöller bedankten sich zugleich bei der bisherigen Direktorin Brigitte Lehning für ihre langjährige, engagierte und fachlich herausragende Arbeit als Institutsdirektorin und als ärztliche Direktorin des Krankenhauses Lübbecke. „Unter ihrer Leitung hat sich das Institut für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin am Krankenhaus Lübbecke kontinuierlich weiterentwickelt und sich über die Region hinaus einen exzellenten Ruf erarbeitet. In der Funktion als ärztliche Direktorin haben Sie zusammen mit den übrigen Mitgliedern der Betriebsleitung das Krankenhaus Lübbecke sehr weise geführt. Besonders schätze ich an Ihnen ihre Fähigkeit, das Verbindende zu suchen. Brücken bauen, statt Mauern – so habe ich Sie immer erlebt“, sagte Bornemeier.
COVID-19-Pandemie gemeistert
Besonders heben die MKK ihren unermüdlichen Einsatz für die Weiterentwicklung der Intensiv- und Notfallmedizin sowie ihr Engagement für die Aus- und Weiterbildung junger Medizinerinnen und Mediziner hervor. Mit viel Umsicht und großer fachlicher Kompetenz habe Lehning die Herausforderungen der letzten Jahre, darunter die umfassende Modernisierung der Notfallstrukturen und die Bewältigung der COVID-19-Pandemie, gemeistert und wichtige Zukunftsprojekte angestoßen.
„Mit Dr. Jens Tiesmeier übernimmt ein Kollege die Leitung des Instituts, der sich in den vergangenen Jahren bereits als medizinische Führungspersönlichkeit und engagierter Gestalter unserer Notfallversorgung profiliert hat. Wir freuen uns sehr auf die weitere Zusammenarbeit und sind sicher, dass er die erfolgreiche Arbeit von Dr. Lehning fortsetzen und neue Impulse setzen wird“, wird Ansgar Hörtemöller abschließend in der Mittelung zitiert.
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