Rahden: Ein ganzes Dorf wird zum Trödelmarkt

Rahden. Bunte Luftballons wiesen den Weg, aber auch Besuchergruppen, die bei sommerlichen Temperaturen entlang der Wege schlenderten. Und zu entdecken gab es viel - und das an vielen Stationen. Zum ersten Mal hatte der Heimatverein Kleinendorf am Samstag zum Dorftrödel eingeladen. Die Resonanz übertraf alle Erwartungen, die Organisatoren strahlten mit der Sonne um die Wette. Christian Bremer wohnt mit seiner Familie schon lange in Kleinendorf. Unterwegs sah der Kleinendorfer ab und an schon mal Aktionen, bei denen in Dörfern ein Gemeinschafts-Flohmarkt angeboten wurde, etwa in Ostfriesland. Auch in der Region haben sich die Kleinendorfer solche Aktionen angesehen, etwa in der Stadt Petershagen. &bdquo;Da ergab sich die Idee, ob man so etwas nicht auch in Kleinendorf auf die Beine stellen könnte“, sagte Christian Bremer. Er habe das nicht alleine machen können und sich deshalb an den Vorstand des Heimatvereins Kleinendorf mit dem Vorsitzenden Thorsten Klein gewandt. Hier stieß Bremers Idee auf große Gegenliebe. In anderen Orten hätten sie Ballons oder Karten als Hinweise auf die Flohmärkte gesehen, merkten Christian Bremer und Thorsten Klein an. Auch für Kleinendorf wurde eine Karte ausgearbeitet und online aufgelegt. &bdquo;Die guten Ideen der anderen haben wir uns ausgeliehen und verfeinert.“ 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke Kleidung, Spielzeug und auch Nippes Und so zog es viele Menschen am Samstag nach Kleinendorf. Sie bummelten entlang der Stände an der Lemförder Straße, die als Hauptstraße den Ort durchzieht. Viel los war aber auch an den Nebenstraßen in den Siedlungen. Überall hatten Menschen ihre Garagen geöffnet oder auf dem Hof Trödelstände aufgebaut. Ob Mobiliar, Kleidung, Spielzeug, Schallplatten, Spielzeug oder einfach nur Nippes - für alle war etwas dabei. So konnte in aller Ruhe gestöbert und gefeilscht werden. &bdquo;Es ist sehr gut angelaufen“, freuten sich Thorsten Klein und Christian Bremer. Im Vordergrund solle nicht das Erzielen von Gewinn stehen, sondern der gute Zweck, betonten beide. Wer dabei sein wollte, entrichtet eine Standgebühr - die nach Angaben Kleins auch auf freiwilliger Basis aufgestockt werden konnte. &bdquo;Jeder Euro, der für einen Stand als Spende fließt, geht eins zu eins in den Spielplatz am Museumshof.“ Dieser Spielplatz ist zu einer Attraktion Kleinendorfs geworden. Den Platz gibt es schon seit Jahrzehnten. Das Klettergerüst in Form eines Flugzeugs ist zwar schon Jahrzehnte alt, hat aber mittlerweile so etwas wie Kultstatus. In den vergangenen Jahren haben auch Heimatfreunde und Dorfgemeinschaft den Spielplatz immer wieder erweitert - etwa um Geräte, die von Jung und Alt genutzt werden können. Der Spielplatz zwischen Gasthaus und Museumshof ist ein Treffpunkt für die ganze Familie und für Nachbarschaften geworden. Lesen Sie auch: Mit diesen Ideen lockt das Museumsdorf Rahden Besucher in die neue Saison Aktion aus dem Dorf für das Dorf Es gebe Ideen, was da noch passieren könne, merkte Thorsten Klein an. So sei von den Nutzern etwa der Wunsch nach einem Klettergerüst geäußert worden. Der Kleinendorfer Dorftrödel umfasse rund 120 Standorte und an vielen Standorten gebe es mehr als einen Stand. Klein: &bdquo;Da könnte für den Spielplatz schon was zusammenkommen.“ Über Details müsse man aber noch beraten und werde das dann transparent für die Öffentlichkeit kommunizieren. Den Trödelmarkt bewertet Klein als &bdquo;Aktion aus dem Dorf für das Dorf“. Die Aktion sei auch so etwas wie ein Nachbarschaftstreffen. Die Resonanz sei durchaus gut. Mit den 120 Standorten gebe es deutlich mehr als erwartet. &bdquo;Unsere Vorstellungen wurden weit übertroffen.“ An den Standorten träfen sich teilweise mehrere Menschen mit ihren Ständen. Die Zahl der Stände schätzten Bremer und Klein auf bis zu 250. Konkurrenz zum bekannten Rahdener Trödelmarkt im September soll der Dorftrödel in Kleinendorf nicht sein, betonten Thorsten Klein und Christian Bremer. Das werde &bdquo;definitiv nicht der Fall“ sein. Der Rahdener Trödelmarkt werde auch von zahlreichen professionellen Ausstellern genutzt. &bdquo;In Kleinendorf geht es um die Dorfgemeinschaft.“ Das sei auch das Charmante an der Aktion: &bdquo;Jeder hat seine Sachen Zuhause und abends wird die Garage wieder zugemacht.“ Angesichts der regen Beteiligung von Menschen aus Kleinendorf und den zahlreichen Gästen nicht nur aus Rahden sind die Kleinendorfer einer Neuauflage des Dorftrödels nicht abgeneigt.

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