Glasfaserausbau in Lübbecke: Wer kommt für die Schäden durch Greenfiber auf?

Lübbecke. Greenfiber lässt laut eigenen Angaben in Lübbecke etwa 400 Kilometer Glasfaserrohre und Tausende Meter Glasfaserkabel in den Boden verlegen. Auch im Ortsteil Nettelstedt. Dort sieht es nach Angaben des Einwohners Sven Fischer so aus, dass viele Straßen gequert wurden, die Gräben oder Schnittstellen an den Querungen aber &bdquo;nicht fachgerecht wieder verschlossen“ worden seien. Sporadisch kämen zwar Arbeitstrupps und verfüllen die etwa 15 Zentimeter tiefen und 40 Zentimeter breiten Schnitte über die Straßenbreite mit Sand. Aber: &bdquo;Dies ist nicht nachhaltig und je nach Verkehr nach kürzester Zeit wieder hinfällig“, meint Fischer. Als Anwohner stellt Sven Fischer sich folgende Fragen: &bdquo;Wer kommt für potenzielle Fahrzeugschäden auf? Wer kommt für potenzielle Frost- und Salzschäden an der Straße und deren Unterbau auf?“ Zudem würden seiner Beobachtung nach Ausrüstungsgegenstände, Materialien, auch große Kabelrollen an diversen Stellen mehr oder weniger ungesichert deponiert. Darüber hinaus fänden sich Hinterlassenschaften wie Müll, Rohrabschnitte und Kabelrollen im ganzen Ort an den verlassenen Stellen. Straßendecken provisorisch geschlossen Teilweise werde eine provisorische Schließung der Asphaltdecken durchgeführt, bestätigt Marcel Westermann von der Greenfiber-Unternehmenskommunikation auf Anfrage von nw.de. Das sei technisch notwendig, damit sich nach Verlegung der Untergrund wieder setzen könne. Sofern dies nicht erfolge, bestehe die Gefahr, dass zuletzt hergestellte Asphaltdecken schnell wieder beschädigt würden. Nach gewisser Zeit und nach erfolgtem Kabeleinzug würden die Bereiche final gepflastert oder asphaltiert. Lesen Sie auch: Glasfaser in Bad Oeynhausen: So bekommen Bewohner das schnelle Internet für ihr Haus Am Ende findet Westermann zufolge eine gemeinsame Abnahme mit dem Baulastträger statt. Zwischenzeitlich würden Mängel an den beauftragten Tiefbauer weitergereicht, damit dieser tätig werde, diese abzustellen. Regelungen hierfür stünden in den einschlägigen zusätzlichen technischen Vertragsbedingungen und Richtlinien für Aufgrabungen in Verkehrsflächen (ZTV A-StB). Mängel, die beim Baulastträger aufliefen, trage dieser an Greenfiber heran. Das Unternehmen wiederum leite diese an den beauftragten Tiefbauer weiter. 2.000 Meter Trassenbau pro Woche Laut Greenfiber schafft der Tiefbauer aktuell etwa 2.000 Meter Trassenbau pro Woche. Westermann: &bdquo;Hierbei entsteht ein hoher Bedarf an Mengen grober Werkzeuge, Kabeltrommeln, Absperrungen und diverser Nutzfahrzeuge sowie Pkw.“ Diese seien permanent im Einsatz und müssten entsprechend auch an den öffentlichen Straßen und Wegen gelagert werden. Die Baustellen würden durch Baustellenaufsichten überwacht. &bdquo;Nicht immer werden Problemfälle sofort erkannt“, räumt Westermann ein. Hinweise sollten gegebenenfalls an Greenfiber oder den Baulastträger – bei Nebenstraßen ist dies zumeist die Stadt Lübbecke – gerichtet werden. Eventuell auftretende Schäden würden nach Prüfung der Sachlage und Ermittlung des Verursachers durch diesen auch getragen. &bdquo;Wir kümmern uns darum“ Auch der Lübbecker Baudezernent Ingo Ellerkamp wurde um eine Stellungnahme gebeten. Übernommen hat diese Aufgabe der städtische Pressesprecher Andreas Püfke. Er teilt mit, man sei &bdquo;zu allen Aspekten des Breitbandausbaus im ständigen und fruchtbaren Austausch mit der Firma Greenfiber, auch und besonders zur Ausführung der im Auftrag von Greenfiber erfolgenden Tiefbauarbeiten“. Werde eine Straße für Leitungsarbeiten aufgebrochen, sei es durchaus üblich, dass sie zunächst provisorisch verschlossen werde, bevor die endgültige Wiederherstellung der Fahrbahndecke erfolge. Weiter führt Püfke aus, dass auch dieser provisorische Verschluss fachgerecht zu erfolgen habe: &bdquo;Die Befahr- und Begehbarkeit der Straße muss ebenso gewährleistet bleiben wie der technische Erhalt des Fahrbahnunterbaus.“ Zudem seien Baustellen ordentlich und vor allem verkehrssicher zu hinterlassen. Püfke: &bdquo;Wenn uns Mängel bekannt werden, sei es durch Hinweise von Anwohnern oder durch eigene Feststellung, halten wir nach, dass sie beseitigt werden. Das kann im Einzelfall auch mal etwas Zeit in Anspruch nehmen, aber wir kümmern uns darum.“ Bei Schäden im Zusammenhang mit Tiefbauarbeiten gelte das Verursacherprinzip.

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