
Kreis Herford/Kreis Minden-Lübbecke. Ein unbekannter Mann hat auf einem Nachbargrundstück in Bad Oeynhausen 19 Koniferen gefällt, um Platz für einen Neubau zu schaffen. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld beschuldigt einen 48-jährigen Mann, der die Tat bestreitet. Zuvor wurde sein Bruder irrtümlich angeklagt, aber aufgrund von Alibis freigesprochen. Der wahre Täter soll eine Bauleiterfunktion auf der Baustelle innegehabt haben. Ein Nachbar, der die Fällaktion beobachtete, ist überzeugt, den Angeklagten als den Mann mit der Kettensäge zu erkennen. Der Richter will nun klären, ob der Angeklagte tatsächlich Bauleiter war und hat die Verhandlung auf den 22. November vertagt, um weitere Zeugen zu befragen, darunter die Bauherren, die mit dem Angeklagten verwandt sind.
Die Grundsteuerreform zwingt Städte und Gemeinden zu Anpassungen. In Rahden könnte ab dem 1. Januar 2025 eine Erhöhung der Grundsteuern erfolgen. Im Haupt- und Finanzausschuss wurde Kritik an der möglichen Einführung einer differenzierten Grundsteuer B laut, bei der Wohn- und Nichtwohngrundstücke unterschiedlich besteuert würden. Ein Rechtsgutachten des Städtebundes sieht darin ein Klagerisiko für Kommunen, was ein Landesgutachten anders bewertet. Der Rat soll am 12. Dezember über neue Hebesätze entscheiden, wobei ein einheitlicher Satz für die Grundsteuer B bevorzugt wird. In Stemwede hingegen ist keine Erhöhung der Grundsteuer B für das kommende Jahr geplant. Entgegen dem Verwaltungsvorschlag sprechen sich die Herforder Politiker mehrheitlich für eine differenzierte Anhebung der Grundsteuer B aus.
In Enger plant die Politik seit vor der Pandemie, die Innenstadt zu modernisieren. Der Stadtrat hat Ende 2023 die Entwurfsplanung für den ersten Bauabschnitt entlang der Renteistraße genehmigt. Dort sollen 28 Bäume gefällt werden, was bei Bürgern für Unmut sorgt. In einer Ratssitzung äußerten neun Anwohner ihren Widerstand gegen die Fällungen, besorgt über die Luftqualität und die Lebensqualität für Kinder.
Wichtig in OWL
Die NRW-Landesregierung plant Kürzungen im sozialen Sektor, die im Haushalt 2025 verankert werden sollen. Dagegen hat die Freie Wohlfahrtspflege NRW zu einem Protestmarsch in Düsseldorf aufgerufen. Die Sparpläne betreffen unter anderem Kitas, Schulen, Pflegeeinrichtungen und Beratungsstellen. Die Kürzungen von rund 83 Millionen Euro könnten zu größeren Belastungen für Träger und Beschäftigte führen. Für den Protestmarsch, der heute stattfindet, werden etwa 24.000 Teilnehmer erwartet. Die AWO OWL und andere Träger haben ihre Mitarbeiter und Mitglieder zur Teilnahme aufgerufen, um die Wertschätzung sozialer Arbeit zu fordern und auf die ernsten Folgen der Sparpolitik hinzuweisen.
Wetter in Herford und Minden-Lübbecke
In Herford und Minden-Lübbecke bildet sich am Morgen Nebel bei Temperaturen von 6°C. Darüber hinaus bleibt der Himmel vom Nachmittag bis abends grau und es regnet bei Werten von 7 bis zu 8°C. In der Nacht sind anhaltende Regen-Schauer zu erwarten bei Tiefstwerten von 8°C.
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INFORMATION
Von wegen Fiktion
Nein, Hinnak hat keinen Verfolgungswahn, er hat es schriftlich: Hinnak wird überwacht – von seinem Vermieter. Er, der er 1987 gegen die Volkszählung auf die Straße gegangen ist, ist Objekt der totalen Kontrolle. Und der Kontrolleur weiß, wie warm es an Hinnaks Schreibtisch ist. Dabei hat er nur kundgetan, dass er friert, dass seine Finger über der Tastatur vor Kälte erstarren.
Welch’ hanebüchne Vorstellung eines total verwirrten Hirns: „Sie tippen bei 21,5 Grad Celsius“, teilt ihm der Vermieter mit und betont, dass die Daten in Echtzeit übermittelt würden.
Wenn schon die Heizung den Besitzenden dazu dient, die Arbeitenden zu kontrollieren und die Überwachenden wissen, wann Hinnak zu frieren hat und wann nicht, dann will er lieber nicht darüber nachdenken, was das Schreiben dieser Zeilen den Mitlesenden über ihn verrät.
Längst weiß Hinnak, dass George Orwells Dystopie „1984“ keine Fiktion, sondern schon 1948 eine Prophezeiung war.
Nun friert auch aus Angst. . .Hinnak