Von Hlidbeki nach Lübbecke: Diese Stadtführung ist besonders beliebt

Lübbecke. Am Anfang stand ein blutiges Gemetzel. Sachsen überfielen im Hlidbeki-Gau fränkisches Militär. Den Franken war das einen Eintrag in den Reichs-Annalen zum Jahr 775 wert. Dieser Eintrag zum Gemetzel in Hlidbeki gilt als erste urkundliche Erwähnung der heutigen Stadt Lübbecke. Das jährt sich im kommenden Jahr zum 1.250 Mal und deshalb bereitet sich Lübbecke auf sein Jubiläumsjahr vor. Auch die Stadtführer sind dabei. Was angedacht ist und wie die Stadtführungen in Lübbecke nachgefragt werden, dazu äußert sich Peter Schmüser, Geschäftsführer von Lübbecke Marketing. Die Stadtführerinnen und Stadtführer bringen den Gästen die Lübbecker Geschichte nahe. Und die hat interessante Details. Wer weiß schon, dass die St.-Andreas-Kirche, nicht nur der Kirchengemeinde gehört, sondern zum Teil auch dem Land NRW? Und es war eine Synode in Lübbecke mit dem Mindener Bischof Franz von Waldeck, bei der 1549 die Einführung der Reformation im Bistum Minden beschlossen wurde. Das Stadtführer-Team weiß um diese Punkte. Neu im Team ist Friedhelm Diekemper, der nun seine erste Besuchergruppe durch Lübbecke führte. Was ihn motiviert, dabei zu sein? &bdquo;Da kommen viele Interessen zusammen“, sagt der gebürtige Gütersloher. Für die Stadtgeschichte in Lübbecke habe er sich immer schon interessiert. Nun sei er auch Rentner und habe die Zeit. &bdquo;Und ich bin ein begeisterter Stadtführungs-Teilnehmer.“ In jeder Stadt, die er besuche, nehme er an einer Führung teil. Stadtführer planen ihr neues Programm Von Hlidbeki nach Lübbecke – darauf bereitet sich auch das Team vor, das in Lübbecke die Stadtführungen anbietet. Es werde eine neue Führung geben, kündigt Peter Schmüser von Lübbecke Marketing an. Im Oktober/November stehe die Planung der Stadtführungen für das kommende Jahr an, dann würden die Stadtführer auch beraten, ob es besondere Angebote zum Jubiläumsjahr geben werde. Bislang gebe es in Lübbecke eine Führung im Jahr, bei der die Stadtführer im Kostüm unterwegs seien. Denkbar sei, hier zusätzliche Angebote in das Programm aufzunehmen. Aber das würden die Stadtführerinnen und Stadtführer entscheiden. Besonders gut angenommen werden nach Angaben Schmüsers die Feierabend-Führungen. Die Rundgänge für kleine Gruppen dauerten nur 45 Minuten, und zum Ausklang gebe es ein Getränk in einem Biergarten. Das Angebot sei während der Corona-Zeit entstanden. Bei den Feierabend-Führungen gebe es eine Vielzahl von Themen, die gut funktionierten und nachgefragt würden. So könne man in eine Stadtführung hereinschnuppern und sich Anregungen für mehr holen. Mehr, das sind dann die regulären Führungen mit einer Dauer von rund 90 Minuten. Die führen mal in die Altstadt, mal zu den Villen oder befassen sich mit der wirtschaftlichen Entwicklung Lübbeckes. Gut nachfragt werden nach Angaben von Peter Schmüser auch die Sitzführungen. &bdquo;Das gilt vor allem für den Herbst und den Winter.“ Sitzführungen auch in den Ortschaften Bei einer Sitzführung gibt es eine Zeitreise zurück in das Lübbecke der 1950er, 1960er, 1970er oder 1980er Jahre. Mit 30 bis 35 Teilnehmern seien die Sitzführungen oft ausverkauft, merkt Schmüser an. Viele Menschen würden das auch mit Erinnerungen an ihre Jugend in der Stadt verbinden. Mit den Sitzführungen gehe man auch in die Ortschaften, wenn das von Gruppen oder Vereinen angefragt werde. Im vergangenen Jahr verzeichnete das Stadtführungs-Team 80 bis 100 Führungen. Schmüser: &bdquo;Damit sind dann wieder auf dem Vor-Corona-Niveau.“ Bei den Gruppenführungen laufe vor allem das Angebot &bdquo;Echt oder Ente“ sehr gut. Bei diesen Führungen erzählen die Stadtführer während des Rundgangs bunte Geschichten – um die Teilnehmer dann zu fragen, ob das wohl Dichtung oder Wahrheit war. Die &bdquo;Echt oder Ente“-Führungen seien interaktiv, sagt Peter Schmüser. Für viele Gruppen sei das ein schöner Auftakt, anschließend einzukehren: &bdquo;Und es ist einfach sehr unterhaltsam.“

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