Weniger Besucher, mehr Polizei: So fällt die Bilanz zum Blasheimer Markt in Lübbecke aus

Lübbecke. Die 453. Auflage des Blasheimer Marktes ist am Sonntagabend zu Ende gegangen. Vier Tage voller Rummel und ausgelassener Stimmung sind wieder vorbei. Während die Abbau- und Aufräumarbeiten auf dem Festgelände noch andauern, ziehen die Schausteller, die Stadt Lübbecke als Veranstalter sowie die Polizei eine Bilanz des diesjährigen Treibens. Vonseiten der Schausteller fällt die Bilanz für den diesjährigen Blasheimer Markt eher verhalten aus. Bereits während des laufenden Betriebs am Samstagabend war aus dem Umfeld derselben zu hören, dass es viel weniger Besucher seien als in den Jahren zuvor. &bdquo;Wir haben 25 Prozent weniger Besucher als im letzten Jahr“, äußerte sich ein Standbetreiber. Den Besucherrückgang bestätigt auch Willi Parpalioni, Erster Vorsitzender des Mitteldeutschen Schaustellervereins von 1895 Herford e. V., auf Anfrage. &bdquo;Aus unserer Sicht war der Blasheimer Markt dieses Jahr im Vergleich zum Vorjahr schwach besucht“, sagt er. Auch sein Kollege im Vorstand, Micheal Schäfer-Lohmeyer, der selber mit einem Stand vertreten war, kann kein anderes Fazit ziehen: &bdquo;Wir mussten leider dieses Jahr feststellen, dass die Besucherzahlen im Vergleich zum Vorjahr rückläufig waren.“ Eine hohe Polizeipräsenz war vorhanden Einen Grund für die geringere Besucherzahl sieht Schäfer-Lohmeyer beim Wetter, welches nicht so ganz mitgespielt habe: &bdquo;Am Sonntag war das Wetter nicht besonders gut. Es hat viel geregnet, weshalb die Leute ausblieben.“ An den anderen Tagen war es hingegen schwül-warm, was ebenfalls nicht ideal gewesen sei. Die hohen Preise, die Besucher für Essen, Trinken und Fahrgeschäfte ausgeben mussten, können laut Schäfer-Lohmeyer ein anderer gewesen sein. Eine mögliche Angst bei Besuchern des Blama nach dem Messeranschlag beim Solinger Stadtfest vor zweieinhalb Wochen sieht er hingegen nicht als Grund: &bdquo;Ich denke nicht, dass der Besucherrückgang auf dem Blama an dem Vorfall in Solingen gelegen hat. Es gab eine hohe Polizeipräsenz. Schausteller und Besucher haben sich nach meinem Dafürhalten sicher gefühlt“, sagt er. Lesen Sie auch: Probleme mit der Wildwasserbahn, Schlagerparty und Polizei-Präsenz: So war der Blama 2024 Der Umsatzrückgang liegt bei 30 Prozent Aber nicht nur die Besucherzahl, sondern auch der Umsatz sei in diesem Jahr deutlich gesunken, heißt es dazu vom Schaustellerverein. &bdquo;Wir haben beim diesjährigen Blama einen Umsatzrückgang von rund 30 Prozent zu verzeichnen“, bilanziert Schäfer-Lohmeyer. Die hohen Kosten für Besucher hätten sicherlich einen Löwenanteil daran. Die geringere Besucherzahl sei der andere Faktor. Andererseits habe die Stadt Lübbecke in den letzten zwei Jahren die Standgebühren erhöht, weshalb die Schausteller ihre Preise anpassen mussten, um noch wirtschaftlich arbeiten zu können, führt er weiter aus. Die Stadt Lübbecke sei &bdquo;sehr zufrieden, obschon die Besucherzahl niedriger ausgefallen sein dürfte als zuletzt“, teilt Pressesprecher Andreas Püfke mit. Jedenfalls habe man die Marktgassen zu den bekannten Stoßzeiten luftiger wahrgenommen als üblich. &bdquo;Das dürfte zum Teil dem ungewöhnlich schwül-heißen Wetter geschuldet sein. Anzunehmen ist aber auch, dass aus unserer Sicht die überproportional ausgewalzte Sicherheitsdiskussion dazu beigetragen hat, dass Menschen sich gegen einen Marktbesuch entschieden haben“, so Püfke weiter. Messerverkauf war im Vorfeld abgestimmt worden Beim Thema Sicherheit sieht sich die Stadt &bdquo;durchweg bestätigt“. Das Konzept habe funktioniert, die Zusammenarbeit mit Polizei, privaten Sicherheitskräften, Feuerwehr und Rettungsdienst sei reibungslos verlaufen. Püfke: &bdquo;Wir bedanken uns bei allen, die ihren Teil dazu beigetragen haben und blicken gemeinsam auf einen insgesamt sehr ruhigen Blasheimer Markt zurück, der seinem Ruf gerecht geworden ist, eine angesichts ihrer Größe ausgesprochen friedliche Veranstaltung mit familiärem Charakter zu sein.“ Und was sagt die Stadtverwaltung zu der Tatsache, dass angesichts der aktuellen Diskussion rund um die Sicherheit auch Messer auf dem Markt verkauft wurden? &bdquo;Dass es – wie seit eh und je – auch Haushaltswaren zu kaufen gab, mit denen man Gemüse schneiden oder ein Brot schmieren kann, war im Vorfeld diskutiert und abgestimmt worden. Ein Problem war das allen Unkenrufen zum Trotz offenbar nicht“, so Püfke. Auch die Polizei blickt im Verhältnis zur Größe der Veranstaltung auf eine recht gute Bilanz zurück. Nur ein Tag stach etwas hervor. Während es am Donnerstag nur vereinzelt Einsätze gab, hatten die Beamten am Freitag mehr zu tun. Insgesamt wurden an diesem Tag 13 Strafanzeigen wegen Verstößen gegen das Waffen- und Betäubungsmittelgesetz, Widerstand gegen Beamte oder Diebstähle gestellt. Zudem wurden bei Kontrollen von Personengruppen mehrere Schlag- und Stichwaffen sichergestellt und die betreffenden Besitzer des Platzes verwiesen. Lesen Sie auch: Attacke auf Blasheimer Markt in Lübbecke: Mann niedergestochen und schwer verletzt Mann hantiert mit Pistole auf dem Kirmesgelände Aufsehen erregte am Freitagabend ein Mann auf dem Kirmesgelände, der mit einer Pistole hantierte. Diese stellte sich jedoch als eine Plastikwaffe heraus, die er an einem Losstand gewonnen hatte. Ebenfalls half die Polizei an diesem Tag bei Vermisstensuchen von insgesamt drei Kindern, die im regen Treiben des Rummels ihre Eltern verloren hatten. Schlussendlich fanden alle Kinder wieder zu ihren Begleitpersonen zurück. Die unzähligen Taschenkontrollen am Freitag, die einiges an verbotenen Gegenständen zu Tage brachten, hatten Auswirkungen auf die zwei Wochenendtage. So wurden am Samstag und Sonntag die Besucher zwar weiterhin engmaschig kontrolliert, es fanden sich jedoch kaum sichergestellte Gegenstände.

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