Wohltätigkeit in Lübbecke: Gauselmann-Millionen stärken Gemeinde

Lübbecke. Wenn am Donnerstag, 4. Juli, der Stadtrat im Rathaus tagt, steht im öffentlichen Teil auch dieser Punkt auf der Tagesordnung: &bdquo;Spende des Herrn Paul Gauselmann und der Paul und Karin Gauselmann Stiftung“. In der Ratssitzung mitteilen wird voraussichtlich Bürgermeister Frank Haberbosch in eigenen Worten, was die Verwaltung als Mitteilungsvorlage formuliert hat: &bdquo;Der Ehrenbürger der Stadt Lübbecke, Herr Paul Gauselmann und die Paul und Karin Gauselmann Stiftung haben am 10.06.2024 eine großzügige Spendenvereinbarung zu Gunsten der Stadt Lübbecke unterzeichnet. Darin verpflichtet sich der Spender, der Stadt für einige gemeinnützige und gemeinwohlorientierte Projekte unentgeltlich und ohne Gegenleistung Spenden in Höhe einer Gesamtsumme von fünf Millionen Euro zu leisten.“ Mit der Spende wolle Paul Gauselmann – er wird am 26. August 90 Jahre alt – seine tiefe Verbundenheit mit der Stadt Lübbecke und der Region ausdrücken. Es sei nicht das erste Mal, dass Paul Gauselmann die Stadt bei der Umsetzung von Projekten unterstütze. Eine Spende in dieser Größenordnung sei allerdings in der langen Geschichte Lübbeckes beispiellos. Die Stadt sei dem Ehepaar Gauselmann außerordentlich dankbar für sein langjähriges Engagement &bdquo;zum Wohl der hier lebenden Menschen“. Größter Posten: eine Sporthalle Der Stadt Lübbecke habe er sich immer verbunden gefühlt, hatte Paul Gauselmann Mitte Juni erklärt, als er und Haberbosch die Spendenvereinbarung unterzeichneten. Schließlich stehe in Lübbecke seit 50 Jahren das Produktionswerk, das maßgeblich zum Erfolg der Merkur-Group beitrage. Außerdem seien die Vertriebsaktivitäten, der Bereich Forschung und Entwicklung sowie die gesamte Logistik in Lübbecke angesiedelt. &bdquo;Da ist es nur folgerichtig, dass ich nach Espelkamp auch der Stadt Lübbecke finanziell helfe“, wurde Gauselmann in einer Pressemitteilung der Merkur-Group zitiert. Wofür die fünf Millionen Euro konkret verwendet werden sollen, steht noch nicht fest. Aber es gibt eine Vorschlagsliste, die die Verwaltung den Fraktionsvorsitzenden der im Rat vertretenen Parteien und Gruppen zugeschickt hat. Diese Liste liegt nw.de exklusiv vor. 2,7 Millionen Euro, und damit die größte Summe, sind demzufolge für den Bau einer Sporthalle vorgesehen. Nähere Angaben zur Fertigstellung und eine Beschreibung des Vorhabens fehlen noch. Fertigstellung 2024 und 2025 750.000 Euro sind der Liste zufolge für den Waldsportplatz vorgesehen (Fertigstellung Mai 2024). &bdquo;Der Sportplatz dient dem Wittekind-Gymnasium als Außensportanlage. Außerdem werden dort die Sportabzeichen abgenommen, und es findet regelmäßig nicht vereinsgebundener Sport statt. Der Platz wurde umfassend erneuert (Laufbahn, Sprung- und Wurfanlage, Umzäunung)“, ist als Beschreibung zu lesen. 500.000 Euro werden für den Sportplatz Obernfelder Allee (Fertigstellung 2025) aufgeführt und folgende Ausführungen dazu gemacht: &bdquo;Der Sportplatz wird umfassend saniert inklusive neuem Ballfangzaun und Umstellung auf LED-Flutlicht. Mit dem Umbau wird in diesem Jahr begonnen.“ Ebenfalls einem Sportplatz, dem in Blasheim, sind 400.000 Euro zugedacht (Fertigstellung 2024): &bdquo;Der Sportplatz wird umfassend saniert und mit einer Fertigstellung ist in diesem Jahr zu rechnen. Eine Eröffnung soll am 28.07.2024 stattfinden.“ Erlebbare Geschichte im Museum An die Feuerwehr wurde auch gedacht. Ein Tanklöschfahrzeug (TLF) ist mit 350.000 Euro kalkuliert. Die Erklärung dazu: &bdquo;Nach dem Brandschutzbedarfsplan sind in den kommenden Jahren Fahrzeuge für die Feuerwehr zu ersetzen. Das TLF soll für den Löschzug West angeschafft werden. Die nächsten Fahrzeuge kommen erst in 2027. 300.000 Euro, der kleinste Posten, soll dem Museum am Markt zugutekommen (Fertigstellung 2025). Laut Verwaltungsausführungen befindet sich das Museum im alten Rathaus über der Bücherei. Geschichte solle dort &bdquo;erlebbar“ werden. Das Museum soll zum 1.250. Jubiläum der Stadt wieder eröffnet werden. Entschieden, wie die Millionen-Spende letztlich verteilt wird, hat die örtliche Politik noch nicht. Über die Fraktionsvorsitzenden sind die Vorschläge jetzt erst einmal in den Ratsfraktionen angekommen. Dort werden die Vorschläge diskutiert, sodass es noch zu Änderungen kommen kann. Gemeinnützig und gemeinwohlorientiert, wie durch die Spendenvereinbarung vorgegeben, sind die bisherigen Vorschläge alle.

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