Lübbecke. Große Geste vom Ehrenbürger: Paul Gauselmann und die „Paul und Karin Gauselmann-Stiftung“ haben eine Spendenvereinbarung mit Bürgermeister Frank Haberbosch in Höhe von fünf Millionen Euro zugunsten der Stadt Lübbecke unterzeichnet. Es ist die größte Spende, die die Stadt in ihrer mehr als 1.200 Jahre langen Geschichte erhalten hat, heißt es in einer Pressemitteilung der Merkur-Group. Ihr Markenlogo ist eine lachende Sonne. Mit dem Geld sollen gemeinnützige und gemeinwohlorientierte Projekte vor Ort finanziert werden.
„Der Stadt Lübbecke habe ich mich immer verbunden gefühlt“, erklärt Paul Gauselmann. „Schließlich steht dort seit 50 Jahren unser Produktionswerk, das maßgeblich zum Erfolg der Merkur-Group beiträgt.“ Außerdem seien die Vertriebsaktivitäten, der Bereich Forschung und Entwicklung sowie die gesamte Logistik in der 26.000-Einwohnerstadt angesiedelt. „Da ist es nur folgerichtig, dass ich nach Espelkamp auch der Stadt Lübbecke finanziell helfe“, erläutert der Spender.
Millionenspende auch für Espelkamp
Erst im April hatte der Vorstandssprecher von Deutschlands größtem Glücksspielkonzern bekannt gegeben, dass er der Stadt Espelkamp über seine Stiftung 8,7 Millionen Euro spendet. Darüber hinaus hatte er selbst beim Bau von zwei Kitas – eine in Gestringen und eine in Espelkamp – Beträge in Höhe von rund sechs Millionen Euro zugesagt. Damit habe Paul Gauselmann innerhalb weniger Monate Hilfen in Höhe von rund 20 Millionen Euro unterzeichnet.
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„Die Großzügigkeit von Herrn Gauselmann ist einmalig und verdient allerhöchsten Respekt“, betont Lübbeckes Bürgermeister Frank Haberbosch. „Für die Spende kann ich mich nur ganz herzlich bedanken.“ Das Stadtoberhaupt und der Unternehmenspatriarch waren seit Längerem im Gespräch darüber, welche Projekte unterstützt werden könnten und wie ein effektiver Einsatz der Spendengelder aussehen sollte.
Spenden verbessern Infrastruktur und soziale Programme
Nun wurde die Vereinbarung in Paul Gauselmanns Büro in Espelkamp unterzeichnet. Sie stelle sicher, dass jedes Projekt sorgfältig ausgewählt und zum Nutzen der gesamten Einwohner durchgeführt wird. Die Projekte würden verschiedene Bereiche umfassen, darunter Infrastrukturverbesserungen, Bildungsinitiativen und soziale Programme, die darauf abzielen, die Lebensqualität in Lübbecke weiter zu erhöhen.
„Für alle Lübbeckerinnen und Lübbecker ist heute ein großer Tag. Wir sind stolz darauf, dass Herr Gauselmann unser Ehrenbürger ist“, erläuterte Frank Haberbosch. „Das Geld ermöglicht uns bei den Aufgaben der kommunalen Daseinsvorsorge einen gewissen Handlungsspielraum.“ Auch wenn der Haushalt derzeit nicht auf Kante genäht sei, so leide die Stadt dennoch an der chronischen Unterfinanzierung durch das Land.
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Mit seiner Großspende beweise Paul Gauselmann, dass er nach 67 Jahren als erfolgreicher Unternehmer erneut bereit sei, auch gesellschaftlich mehr Verantwortung zu übernehmen: „Viele meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohnen in Lübbecke. Natürlich möchte ich, dass auch sie gute Strukturen vorfinden.“
2021: OP-Roboter für das Krankenhaus Lübbecke finanziert
Bereits in der Vergangenheit trat Paul Gauselmann in der Stadt immer wieder als Förderer in Erscheinung. So hatten Paul und Karin Gauselmann dem Krankenhaus Lübbecke vor drei Jahren einen OP-Roboter für rund 1,4 Millionen Euro finanziert. Für sein außergewöhnliches Engagement ist dem Unternehmensgründer schon vor 19 Jahren die Ehrenbürgerwürde der Stadt Lübbecke verliehen worden.
In Zusammenhang mit dem stetigen Wachstum seines Unternehmens, das mittlerweile rund 15.000 Mitarbeiter umfasst, hat der Firmengründer auch persönlich finanziellen Wohlstand erreicht, wovon in erster Linie die „Paul und Karin Gauselmann-Stiftung“ und die vielen Spendenempfänger profitieren. In Anbetracht seines 90. Geburtstags am 26. August lasse es sich Paul Gauselmann nicht nehmen, schon jetzt großzügig Geschenke zu verteilen und viel Gutes zu bewirken, sagt er. Und er verspricht: „Die Stiftung werde ich mit meinem Privatkapital sehr umfangreich ausstatten, sodass sie über Jahre hinaus noch viele Wohltaten in der Region realisieren kann.“