So lief die Europawahl im Lübbecker Land

Lübbecker Land. Lang war der Wahlzettel: Bei der Europawahl am gestrigen Sonntag traten in Deutschland 35 Parteien und sonstige Gruppierungen an. Im gesamten Kreis Minden-Lübbecke waren etwa 240.000 Menschen wahlberechtigt. Erstmals durften auch 16- und 17-Jährige an der Wahl teilnehmen. Der engagierte Verein &bdquo;Stockhausen für Europa“, der sich zur Wahl 2019 gründete, hatte kurz vorher noch einmal kräftig die Werbetrommel gerührt und sogar eine Europaflagge auf der Babilonie in Obermehnen gehisst, um an das Wahlrecht zu erinnern und für die europäische Demokratie zu werben. Bis zum Mittag, 12 Uhr, hatten sich im Kreis Minden-Lübbecke 38,75 Prozent der Wahlberechtigten an der Europawahl beteiligt. Das teilte der Kreis Minden-Lübbecke um 14 Uhr mit. 2019 lag die Wahlbeteiligung um die Mittagszeit mit 32,56 Prozent im ganzen Kreis darunter. Die Ergebnisse im Detail: Alle Stimmen im Kreis Minden-Lübbecke ausgezählt &bdquo;Stockhausen für Europa“ macht Werbung für die Wahl Einen bis dahin verhältnismäßig ruhigen Vormittag verlebte der Wahlvorstand im Lübbecker Ortsteil Stockhausen im Dorfgemeinschaftshaus. Gegen 12 Uhr meldete die stellvertretende Wahlvorsteherin Daniela Beckermann-Beihl eine 20-prozentige Wahlbeteiligung. Aber auch in der Mittagszeit kamen immer wieder Bürgerinnen und Bürger, um ihr Kreuzchen zu machen. Zum Vergleich: In einem Wahllokal im Westen Espelkamps lag die Wahlbeteiligung zum gleichen Zeitpunkt noch deutlich unter 20 Prozent. Im Gegensatz zur Europawahl 2019 hatte der Verein &bdquo;Stockhausen für Europa“ auf ein Europa-Fest am gestrigen Wahltag verzichtet. In den Wochen zuvor hatten die Vereinsmitglieder mit Info-Ständen in der Stadt sowie auf dem Backtag des Heimatvereins Stockhausen dafür geworben, zur Wahl zu gehen. Ob das Ziel, die Wahlbeteiligung von vor fünf Jahren mit 74,44 Prozent wieder zu erreichen oder gar zu übertreffen, geschafft werden kann, darüber herrschte am Vormittag noch eher Skepsis. Immerhin machte die hohe Zahl an Briefwählern mit gut 20 Prozent Hoffnung. Wahlbeteiligung tendenziell höher als 2019 Wie Landeswahlleiterin Monika Wißmann am Nachmittag mitteilte, lag bis 14 Uhr die Wahlbeteiligung in acht ausgewählten Kreisen und kreisfreien Städten in NRW im Durchschnitt bei knapp 45 Prozent und damit tendenziell höher als bei der letzten Europawahl 2019. Um 16 Uhr lag die Wahlbeteiligung im Mühlenkreis nach Auskunft von Sabine Ohnesorge, Pressesprecherin des Kreises dann bei 56,66 Prozent. Zwei Stunden vor Schließung der Wahllokale hatten somit bereits mehr als die Hälfte der Minden-Lübbecker ihre Stimme abgegeben – entweder im Wahllokal oder vorab per Briefwahl. Spitzenreiter waren am späten Nachmittag Hille (62,92 Prozent) und Petershagen (61,19 Prozent). Schlusslicht war Espelkamp (48,99 Prozent). .responsive23-OuLesO8hOfZ49a2d-bar-vertical-wahlbeteiligung-kreis-minden { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-OuLesO8hOfZ49a2d-bar-vertical-wahlbeteiligung-kreis-minden { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-OuLesO8hOfZ49a2d-bar-vertical-wahlbeteiligung-kreis-minden { padding-top: 166.67%; } } Erste Reaktionen aus der Politik Ab 18 Uhr wurde gezählt. Die CDU wurde in Minden-Lübbecke mit rund 30 Prozent stärkste Partei. Es folgten die SPD mit 21 Prozent, die AfD mit knapp 16 Prozent, die Grünen mit 10 Prozent, die FDP mit gut 5 Prozent und das BSW mit knapp 5 Prozent. Stemwedes Bürgermeister Kai Abruszat (FDP) sprach von einer schweren Niederlage der Regierungsparteien. Auch vor Ort erwarteten die Menschen nun einen Kurswechsel in der Asyl- und Wirtschaftspolitik. Werde diese Wende nicht schnell eingeleitet, seien Neuwahlen unausweichlich. Der CDU-Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Oliver Vogt freute sich über die gestiegene Wahlbeteiligung und das &bdquo;sehr, sehr gute Ergebnis der CDU“. Die Ampel habe &bdquo;ordentlich vor den Bug bekommen“. Die Ampel sei insgesamt abgestraft worden, sagte Achim Post, stellvertretender SPD-Bundesvorsitzender und Bundestagsabgeordneter. &bdquo;Die SPD muss deutlicher sagen, was sie will und was sie nicht will – als Partei, als Fraktion, aber auch in der Bundesregierung.“ Mit vorgezogenen Neuwahlen rechnet Achim Post nicht. Benjamin Rauer, Landtagsabgeordneter der Grünen, wollte nicht vom Absturz seiner Partei sprechen. Das Wahlergebnis 2019 sei ganz besonders gewesen. Rauer bezeichnete das Grünen-Ergebnis der Europawahl 2024 als &bdquo;ernüchternd“. Angesichts des starken Abschneidens der AfD müssten die demokratischen Parteien an manchen Stellen &bdquo;mehr zusammenstehen und gemeinsam Flagge zeigen“. .responsive23-MGJEzXduICs4TPei-bar-vertical-europawahl-2024-kreis-minden { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-MGJEzXduICs4TPei-bar-vertical-europawahl-2024-kreis-minden { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-MGJEzXduICs4TPei-bar-vertical-europawahl-2024-kreis-minden { padding-top: 166.67%; } }

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