Ein feuriges Plädoyer für die Lübbecker Musikschularbeit von „Pro Musica“

Lübbecke. Martin Obermeier, langjähriger Leiter der &bdquo;Pro Musica Musikschule Lübbecke e.V.“ rannte im letzten Ausschuss für Bildung und Kultur offene Türen ein. Niemand bezweifelte, dass das Förderkonzept des städtischen Betriebskostenzuschusses angepasst werden muss. Es gibt auch nur eine Vereinbarung bis Ende 2024, eine neue Lösung muss gefunden werden. Zukünftig soll die Musikschule einen den gestiegenen Personalkosten entsprechend veränderten jährlichen Zuschuss bekommen. Pro Musica greift in die Rücklage Bislang sagte die Vereinbarung 30 Prozent der Personalkosten zu, sowie einen Verwaltungskostenzuschuss von 10.000 Euro. Wenn Hauptausschuss und Rat ebenfalls zustimmen, soll zukünftig ein Drittel der Personalkosten seitens der Stadt übernommen werden, dazu ein dynamischer Verwaltungskostenzuschuss mit Start von 15.000 Euro ab 2025. Ausgaben, die darüber gehen, hätte der Verein zu tragen. Zwei Drittel der Personalkosten bleiben somit Aufgabe des Vereins. Insgesamt handelt es sich um eine &bdquo;maßvolle Anpassung“ – so die Vorlage, schließlich steigen auch die Elterngebühren und Pro Musica greift auch in die Rücklage, um die gestiegenen Kosten zu bewältigen. Dazu stiegen die Mitgliedsbeiträge von 30 auf 36 Euro. Außerdem gab es in den letzten Jahren auch keine höhere Summe für die Verwaltungskosten der Musikschule. Obermeier: &bdquo;Unsere Musiklehrer arbeiten alle freiwillig mehr, als eigentlich im Vertrag steht. Und wir haben auch keine Bürokraft, das erledige ich noch mit. Einzig ein Steuerberatungsbüro ist mit kaufmännischen Dingen von uns beschäftigt“. Alles sei auch nur zu bewältigen, weil der Vorstand kooperativ ehrenamtlich viel leistet. Hauptgrund für die finanziellen Herausforderungen für alle Musikschulen in Deutschland ist, dass es keine Honorarkräfte, wie seit Jahrzehnten üblich, mehr geben darf. Ausschlaggebend ist ein Urteil des Bundessozialgerichts – alle Lehrerinnen und Lehrer müssen eine Festanstellung haben. In der einstimmig verabschiedeten Sitzungsvorlage heißt es: &bdquo;Es kann davon ausgegangen werden, dass Pro Musica deshalb weiterhin sehr stringent auf Wirtschaftlichkeit ausgerichtet agieren wird. Lizenzkosten für Musikstücke Bei einer angenommenen tariflichen Personalkostensteigerung von zwei Prozent jährlich wachsen die Personalkosten auch weiter in den nächsten fünf Jahren um ca. 10.000 Euro pro Jahr. Ein Drittel davon sollten zuschussrelevant sein. Das bedeutet die kontinuierliche Anhebung des Deckels in jedem Jahr um 3.000 Euro“ Konkret würden im Jahr 2025 158.000 Euro anfallen, ansteigend bis auf 170.000 Euro im Jahr 2029. Am Rande erwähnt wurden die Lizenzkosten für Musikstücke, die auch von Musikschulen entrichtet werden müssen. So bezahlt die Lübbecker Musikschule jährlich 5.000 Euro dafür. Musikschulleiter Obermeier nutzte die Gelegenheit, dem Ausschuss und den anwesenden Schulleiterinnen und Schulleitern Pro Musica in einer flammenden Rede vorzustellen, für die er sogar Applaus bekam. So hat der Verein, dessen Vorsitzender Michael Haffner ist, zurzeit etwa 650 (In Übergangsmonaten bis zu 1000) Musikschüler an verschiedenen Instrumenten und erfreut sich kontinuierlich großer Beliebtheit. Pro Musica fängt schon bei den ganz Kleinen an, jedes Jahr werden an den Grundschulen 1.000 Flugblätter verteilt, um auf das Lehrangebot hinzuweisen. Beginnend mit dem Musikgarten, dem stets etwa 100 Kinder angehören, folgt die musikalische Früherziehung, bei den &bdquo;Kulturstrolchen“ geht es um Musikunterricht für eine ganze Schulklasse. Die Musikschule arbeitet mit diversen Organisationen und Vereinen wie Schützenmusikcorps, Lions-Club oder dem Posaunenchor zusammen und wird gern gebucht. Der Verein hat rund 500 Mitglieder und 20 Lehrkräfte. 11 davon seien über 60 Jahre, man habe aber bereits jungen Nachwuchs anwerben können.

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